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Zu Besuch in einer russischen Familie

Veröffentlicht: 30.10.2019

Russische Familien sind bekannt für ihre Gastfreundschaft und leckeres Essen. Das habe ich in dieser einen Woche in meiner Gastfamilie auch erleben dürfen. Ich wurde liebevoll aufgenommen und mit leckerem, z.T. typisch russischem Essen versorgt.

Auf den Tisch kamen zum Frühstück fast ausschließlich herzhafte Dinge, denn das ist hier in Russland so üblich. Da in Deutschland früh auch gerne süß gegessen wird, war es für manche von uns eine kleine Umstellung.

Mir hat das Essen, das von meiner Gastmama selber zubereitet wurde, immer sehr gut geschmeckt. Es gab z.B. Reispfanne, Quarkkuchen mit Apfel und Zimt, Hering unter dem Pelzmantel, und viele verschiedene Suppen. Besonders habe ich mich gefreut, als «Борщ» gekocht wurde. Das ist eine traditionelle Suppe mit Rote Beete, die hier überall bekannt und beliebt ist. Auch Hering unter dem Pelzmantel (auf Russisch „Селёдка под шубой“) ist ein typisches Gericht, das häufig zu Silvester auf dem Tisch steht.

Bei der Übersetzung von Russisch zu Deutsch haben unsere russischen Austauschpartner eine große Rolle gespielt. Da die Eltern vorwiegend russisch gesprochen und wir mit unseren wenigen Russischkenntnissen nicht alles verstanden haben, konnten die Jugendlichen die Verständigung erleichtern. Die Familien, in denen wir untergebracht waren, wohnen überwiegend in Wohnungen in einem Hochhaus. In Russland gibt es generell eine große Menge von Altbauten, in denen viele Familien Platz haben.

Wenn wir gerade einmal nicht gegessen haben, unternahmen wir mit unseren Gastfamilien viele Ausflüge. Ich war mit meiner Austauschpartnerin z.B. bei einer archäologischen Grabungsstätte in Костёнки, ein Dorf in der Nähe von Woronesch, im Schwimmbad und in vielen Buchläden und Cafés :). Dabei haben wir uns näher kennengelernt und unsere Sprachkenntnisse haben sich auch verbessert. Man konnte feststellen, dass sich die russischen und deutschen Jugendlichen gar nicht so viel unterscheiden. Es gibt ähnliche Hobbys und Interessen, wie z.B. Musik hören, auf Partys gehen und sich mit Freunden treffen.

Der Alltag sieht auch ziemlich ähnlich aus: nach dem Schulschluss gegen 15.00 Uhr werden Hausaufgaben erledigt und danach bleibt Zeit für Freizeit, also für außerschulische Angebote, die in Russland häufig wahrgenommen werden.

Mir persönlich hat auch gut gefallen hat, dass immer Rücksicht auf die erlebnisreiche und anstrengende Woche genommen und ein Rückzugsraum geboten wurde.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt und es war so, als kennt man sich untereinander schon lange. Da spielten auch die anfänglichen Sprachbarrieren keine Rolle mehr. Zusammen lachen: das ist die internationale Sprache!

Luise Kranz

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