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Von Paraguay nach Argentinien

Veröffentlicht: 13.10.2018

Komme erst jetzt dazu wieder was zu posten, weil ich seitdem ständig unterwegs war - ja auch nachts mit dem Nachtbus, aber dazu komme ich noch. Fundstücke der ehemals stolzen Eisenbahn von Paraguay - herrlich verrostete alte Dampfloks: eine Stand nahe meinem Hotel in Encaranación und ich hätte sie fast übersehen. Das Bahnhofsgebäude ist frisch renoviert, ein Backsteingebäude mit gußeiserner Wartehalle, am letzten Abend bei Dunkelheit entdeckt, morgens noch vor Abreise fotografiert. Die 2. Relikte bei  Bahnhof bei der Grenzbrücke.

Wieder die Herausforderung, die Währung des zu verlassenden Landes noch möglichst auf den Kopf zu hauen und trotzdem zahlungsfähig bleiben. Dieses Mal mit Taxifahrt und Bahnticket bis auf 2000 Guarani (23 Cent umgerechnet) perfekt. Der Zug fuhr pünktlich um 9 Uhr los und verkehrte entgegen den  Befürchtungen doch regelmäßig im Halbstundentakt. Es gab eine Pressenachricht, dass am Sonntag der Zugverkehr mangels Nachfrage eingestellt worden sei. stimmt, aber eben nur Sonntags. Die gesamte Stecke beträgt 8km über den hier sehr breiten Grenzfluss Paraná. 20 Minuten dauerte der Grenzübergang mit Zugfahrt, Passkontrolle und genauester Untersuchung meines Gepäcks auf argentinischer Seite. Hintergrund ist wohl die in Paraguay bekannte leichte Verfügbarkeit von Drogen, wie ich schon vorher auf der Seite des Auswärtigen Amtes nachgelesen hatte. Erleichtert, alle Stempel im Pass zu haben und erfreut über den zügigen Ablauf, die Eisenbahnfunde und ja - perfektes Sommerwetter mit blauem Himmel - passend zur argentinischen Flagge hellblau und weiß- ging es los mit den Problemen: no tengo dinero - cassa blanca - no plata no taxi. Fußmarsch - tralala entlang der Strandpromenade wurde dann bei 30°C doch etwas schweißtreibend. Endlich auf einer der belebteren Straßen einen Geldautomaten gefunden - no plata sagt einer der Einheimischen der das Häusl gerade verlässt - richtig - Argentinien hat nämlich Trouble mit dem IWF und so weiter - es gibt Bargeldknappheit.  1km weiter hat es dann doch noch geklappt - aber ich konnte nur 2000 Pesos abheben - was nicht mal 60 € entspricht. Der Euro ist sehr stark gegenüber dem Peso: ein Mittagessen in einem leeren Restaurant am Strand - umgerechnet 6,30€. Kein Witz - riesen Ensalada campo mit 2 cervezas - jou! Das Lokal war nur ein paar Minuten so leer, dann kamen zahlreiche Familien und eine riesige Schulklasse- oder mehrere. Ich legte mich erst mal etwas in den Schatten in einem Park - oh je Stechmücken.

Wie komme ich weiter? kurz bevor ich ein Hotel fast genommen hätte, um mich von dem Stress zu erholen, stoße ich auf eine Art Reisebüro, wo es Bustickets gibt - ich hatte bereits erwogen nach Buenos Aires zu fliegen, oder gleich nach Montevideo. Die freundlichen Leute - deutschstämmig, wie sich rausstellte - waren sehr hilfreich. Ich hatte ein over-night-ticket nach Rosario - was auf der Höhe von Montevideo liegt und auch nicht mehr weit von Buenos Aires - perfekt - Bargeld konnte ich auch noch bekommen und ein nettes Gespräch mit Vater und Tochter, die noch nie in Europa waren. Vater sprach ganz passabel Deutsch, obwohl in 3. Generation in Argentinien und die Tochter Englisch. ein nettes Gespräch ergab sich.

Posadas, die Grenzstadt, ist sehr modern mit Hochhäusern, aber ansonsten eher nichtssagend. Südliches Flair mit Gastronomie an der Uferpromenade, aber keine interessanten Fotomotive, außer einem Edelstahlkunstwerk eines Guarani Künstlers, nach ihm benannt:  Andresito - der Künstler heißt Andrés Guacarurí. Die Figur ist überdimensional und weithin sichtbar. Auch unser Johannes-Paul II der Ratzinger-Papst hat eine Figur erhalten, aber deutlich kleiner. Anscheinend war der da mal. 

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