thaikath
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vakantio.de/kathusa

Pasadena, L.A.

Veröffentlicht: 06.12.2017

Habt ihr schonmal von Pasadena gehört? Nein? Ich auch nicht! Aber dafür habt ihr sicherlich mal von der NASA, Albert Einstein, oder der Serie The Big Bang Theorie  gehört, oder? Einstein hat nämlich seine Winter hier in Pasadena verbracht (was ich wegen des tollen Wetters im Dezember absolut nachvollziehen kann), die NASA hat ein großes Institut in Pasadena und die Serie Big Bang Theorie spielt hier. 

Dämmerung über Pasadena
...für alle Freaks ;) : Hier wird Big Bang Theory gedreht

Gerade deshalb überrascht es mich, dass ich von dieser wunderschönen Stadt nordöstlich von L.A. vor meinem Trip noch nie gehört hatte. Und wahrscheinlich hätte ich hier niemals ein paar Tage verbracht, hätte ich Mark nicht auf der Halloweenparty kennengelernt und hätte er mich nicht zu sich eingeladen. Umso dankbarer bin ich, dass wir uns kennengelernt haben und ich somit ein paar Tage in dieser Stadt, begleitet von einem Einheimischen mit zahlreichen Tipps verbringen durfte. Einfach schön und die letzten Tage haben somit meinem Trip einen nicht typischen Touristenhauch verliehen, wofür ich sehr dankbar bin =) Außerdem zeichnet Pasadena sich durch die Nähe zu L.A. aus, wodurch ich auch hier noch einige mehr Ecken erkunden durfte.  


Sonnenuntergang Pasadena

Weiterhin war es ein Segen mit Mark in seinem Apartment bleiben zu dürfen. Warum? Mark hat das Glück in einem super tollen Apartmentkomplex zu leben. Ich habe diese Apartments schon öfter in den USA gesehen und wünsche mir dabei immer wieder, es gäbe solche Wohnkomplexe auch in Deutschland. Die Wohnkomplexe scheinen eher Hotels zu sein als Wohnblöcke. Zwar sind die Wohnungen an und für sich auch oft 1-Zimmerapartments, allerdings bietet die Wohnanlage so viel an, dass man sich kaum in seinem Zimmer aufzuhalten braucht. So gab es in Marks Haus einen Pool, einen heißen Whirlpool, eine Sauna und einen Fitnessraum. Für mich das absolute Paradies <3 

Whirlpool in Marks Haus


Trotzdem habe ich es tatsächlich geschafft, das Haus mal zu verlassen :D. Mark war so lieb, mir möglichst viel von L.A. und Pasadena aus den Augen eines Locals zeigen zu wollen, dass ich das Angebot gar nicht ausschlagen konnte. Schon als Touristin war ich von L.A. ja unglaublich positiv überrascht.  Mit einem Local die Geheimspots zu entdecken, ist aber nochmal viel besser. So zeigte Mark mir nochmals die schönsten Ecken von Malibu, die einfach unbeschreiblich sind. Wanderwege und Meer sind der absolute Traum dort, die Strände sind alle unfassbar schön. 

Nochmal Malibu
Sorry Papa: Ich finde keine Wanderpartner mit Bayerntrikot :)

Fernerhin erkundeten wir Pasadena City, wirklich ein richtig süßes Fleckchen Erde mit tollen Restaurants, Geschäften, Villen und mit zahlreichen meiner geliebten Berge. Mark empfahl mir die besten Wanderweg in Pasadena, die einfach absolut traumhaft waren. Ich habe selten so schöne Wanderungen unternommen. Auch wenn man von Wanderungen in Pasadena aus das Meer nicht gleich sehen kann, waren die Ausblicke einfach gigantisch. Dazu bestes Sommerwetter, was will man mehr...

Tagwanderung in Pasadena
Wanderverrückt oder "normal" verrückt?
Pasadena von oben


Da Mark mich bei einer Wanderung begleitete und die Wanderwege recht gut kannte, scheuten wir uns nicht, den Sonnenuntergang an einem Abend von einem Berg aus zu beobachten und im Dunkeln zurückzuwandern. Wanderungen bergab in Dunkeln sind zwar wirklich eine riesen Herausforderung für mich, aber es hat sich allemal gelohnt: Von einem Berg aus die untergehende Sonne zu sehen, die ganzen Stadtlichter, sowie Sterne und Mond, ist unfassbar schön! Gibt es sowas wie Wander- oder Bergsucht? Falls ja, drohe ich das zu entwickeln ;) 

Nachtwanderung
Pasadena bei Nacht


Mark arbeitet bei der NASA in Pasadena, weshalb ich die Chance hatte, auch deren Arbeitsgelände zu erkunden. Unglaublich, wie dort alles gesichert ist. Ich muss gestehen, bevor ich Mark kannte hatte ich ab und zu ein paar Vorurteile gegenüber der NASA: Ich pflegte zu verurteilen, dass man so viel Geld für Raumforschung ausgeben könnte, während in einigen Ländern der Welt Menschen hungern, die das Geld wohl viel nötiger gebrauchen könnten. Jedoch wurde ich durch Marks Berichte überrascht, wie viel "Gutes" die NASA tut. So beschäftigt Mark sich viel mit Klimaforschung, Klimawandel und u.a. mit Möglichkeiten zu intervenieren, bevor noch mehr Gravierendes passiert. Ich hoffe sehr, dass Mr. Trump einmal seine Nase in die Forschungsergebnisse von Marcs Forschergruppe steckt. Fernerhin können Menschen durch Satelliten der NASA gerettet werden, die recht frühzeitig und präzise vorhersagen können, wann und wo und in welchem Ausmaß Unwetter auftreten. Somit wird da wirklich wichtige Arbeit betrieben, die ich sehr schätze. 

Downtown bei Tag...
...und bei Nacht


Weihnachtsbaum unter Palmen :D
Mit Engländern beim Trinken mithalten, ist echt hart ;)


Als Brite, die meiner Meinung nach ähnlich gerne trinken wie die Amerikaner ;), konnten Mark mir auch die besten Bars in der Downtown L.A. zeigen. Und natürlich waren diese nicht langweilig irgendwo in der City, sondern gaaaaaanz oben in Hochäusern, versteckt für Touristen. Ich will zwar nicht sagen, was ein Bier über den Wolken L.A.s kostet, aber was ich sagen kann, der Preis ist es absolut wert. Ich habe nie in schönerer Kulisse Alkohol konsumiert. So sehr ich die Natur auch liebe, eine hell erleuchtet Stadt mit aktivem Nachtleben, zahlreichen Lichtern  und Hochhäusern hat auch absolut ihren Charme. 

So lässt es sich leben
Eindeutig: Es gibt im Himmel auch Bier!
Engel in der City of Angels

Und apropos Charme, auch das Kennenlernen verschiedener Kulturen ist und bleibt einer der spannendsten Aspekte meiner Reise =). So war es super interessant, die britischen Lebensweisen und Einstellungen durch Mark ein wenig besser kennenzulernen. Auch mehr über Länder wie Großbritannien zu lernen und das Verhalten der Briten ein wenig besser verstehen zu lernen, finde ich super interessant. Ich habe einen riesen Respekt vor Menschen wie Mark, die sich trauen, ihre eigene Kultur zu verlassen und für einige Jahre in einem anderen Land zu leben. Auch wenn wir aus westlichen Kulturen stammen, können die kleinen kulturellen Unterschiede gigantisch sein. Und das gerade auch zwischen Briten und Amerikanern, obwohl die Sprache "eigentlich" gleich ist. Chapeau! Aber ich bemerke immer wieder, dass Menschen, die sich in einem fremden Land so durchschlagen, unglaublich reife, mutige Persönlichkeiten sind und sehr stark scheinen, obwohl sie wohl alle oft durch schwere Phasen gehen. Stark und mutig zu sein/werden, tut eben manchmal weh.

So gut Pasadena und L.A. mir gefallen haben, Kalifornien hat viele schöne Ecken, die ich gerne noch entdecken möchte und irgendwie rast meine Reisezeit jetzt so schnell. Also verließ ich heute die schöne L.A. Gegend, natürlich nicht, ohne vorher nochmal das "Tourihighlight" mitzunehmen. Ich wanderte nochmal kurz zum Hollywoodschriftzug hoch, diesmal ohne Erkältung, um aus geringerer Distanz zu inspizieren, ob der Schriftzug tatsächlich so klein ist, wie er vom Aussichtspunkt erschien. Mein Fazit? Der Ausblick über L.A. beim Hollywoodschriftzug ist wunderschön. Der Schriftzug an und für sich aber tatsächlich auch aus der Nähe nicht so groß und gigantisch, wie er im T.V. immer scheint. Man sollte sich wohl immer wieder vor Augen halten, wie viel in Medien getrickst werden kann! Andererseits macht es Mut, dass auch kleinere Dinge manchmal ganz groß und bekannt werden können. 

Ausblick von den Hollywood Hills

Hollywoodzeichen von hinten


Nach einem letzten Streifzug durch L.A. wollten mein kleiner Flitzer und ich dann weiter Richtung Norden, in die Gegend von St. Barbara starten. Ich hatte ja berichtet, dass Anne und ich beim Wandern nette Leute aus der Ecke um Santa Barbara kennengelernt hatten, die uns eingeladen haben. Und ich bin dieser Einladung gerne gefolgt, da die Jungs wirklich super herzlich und gastfreundlich schienen, typisch amerikanisch eben. Irgendwie aber ziehe ich in den USA wohl ein wenig die Naturkatastrophen an. Habt ihr heute Nachrichten geschaut? In Kalifornien, in der Nähe von St. Barbara (Ventura) ist ein riesen Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer kann derzeit schwer unter Kontrolle gebracht werden, sodass viele Menschen evakuiert wurden. 200 Häuser sind schon verbrannt, die Menschen in Notunterkünften. Schrecklich...und Nein, das nicht, weil es meine Reisepläne durchkreuzt. Stellt euch mal vor, hier zu leben und plötzlich durch einen Brand alles zu verlieren? Plötzlich in Notunterkünften schlafen zu müssen, alles Hab und Gut zurückzulassen...einfach unfassbar schlimm! Kalifornier sind Waldbrände zwar gewöhnt, dieses Ausmaß mit dieser Stadtnähe ist aber selbst für sie schockierend. Die Jungs, die wir von der Wanderung kennen, waren so unfassbar nett, mich trotzdem aufzunehmen. Da sie noch südlich von St. Barbara wohnen (in Oxnard) und diese Ecke nicht akut gefährdet ist, hießen sich mich herzlich willkommen, um mich live miterleben zu lassen, wie die Menschen hier mit Katastrophen umgehen. Es mag makaber klingen, aber als wir uns bei der Wanderung trafen, waren sie begeistert, wie sehr ich auch an der amerikanischen Kultur interessiert bin. Und sie meinten, dies sei die beste Gelegenheit einmal hautnah mitzuerleben, was Leben in Kalifornien auch bedeuten kann. So empfingen sie mich unglaublich herzlich und klärten mich über die Geschehnisse des Tages auf. Wir gingen zum Strand und der Anblick ist und bleibt unfassbar für mich: Man kann das Feuer einfach kilometerweit sehen. Vom Strand aus sieht man brennende Berge und Stadtteile, die Feuerwehr, die meinen größten Respekt verdient, versucht Höchstleistung zu erbringen. Straßen sind gesperrt, meine Gastgeber können nicht zur Arbeit fahren (da sie in St. Barbara wäre und das Feuer die Straßen unbefahrbar macht). Wir haben den Abend über lokale Nachrichten geschaut und die beiden standen in Kontakt mit Kollegen und Bekannten, um deren Evakuierungssituation zu checken. Nicht nur mir gegenüber, sondern auch den Evakuierungsopfern boten die beiden ihre Wohnung an, bislang aber noch ohne Reaktion. Die Kalifornier scheinen für solche Situationen bestens gerüstet zu sein, jeder will helfen, indem er Wohnraum stellt. Meine beiden Hosts überlegen schon jetzt, wie sie Freiwilligenarbeit zu Unterstützung nach Löschung der Brände leisten können. Es ist wirklich berührend zu sehen, wie die Menschen hier zusammenhalten. Eben doch nicht nur eine oberflächliche Freundlichkeit, bei vielen Amerikanern hält sie auch in Ernstsituationen an. Ich wünsche allen so sehr, dass die Feuer schnell, ohne weitere Zerstörung gelöscht werden können. Lasst uns fest die Daumen drücken!!! 

...erste Zeichen des Waldbrands in L.A.


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