thaikath
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vakantio.de/kathusa

Goodbye Denver :(

Veröffentlicht: 02.11.2017

Hier kommen zum letzten Mal herzliche Grüße aus Denver. Bevor gleich mein Flug nach Las Vegas geht, ist mir aufgefallen, dass ich euch noch gar nicht viel über Denver selbst erzählt habe. Und das muss noch vor meiner Abreise nachgeholt werden, da Denver eine super schöne Stadt ist. Als ich vor meiner Ankunft über Denver gelesen habe, habe ich erfahren, dass Denver die perfekte Stadt für Skorpione sei. Ich weiß, klingt verrückt, aber für Skorpion Kathrin hat sich das absolut bestätigt. Zwar enthält auch Denver, wie wohl jede amerikanische Stadt einige neue, moderne Hochhäuser. 

Kunst an Denvers Convention Center

Auf der anderen Seite aber ist die Stadt durchzogen von süßen, kleinen Backsteinhäusern und Gebäuden, die nicht hochmodern amerikanisch aussehen. Die vielen Brauereien, Parks und natürlich die Berge im Hintergrund geben Denver ein sehr gemütliches Flair. Ich finde auch die Größe Denvers klasse: Es leben ca. 600.000 Menschen in der größten Stadt Colorados. Groß genug, um zahlreiche Möglichkeiten und kulturelle Angebote zu haben. Aber nicht so riesig, dass man sich völlig verloren fühlt. 

Parlamentsgebäude

Für europäische Verhältnisse ist Denver natürlich ein Baby: Erst 1861 wurde die Stadt Denver gegründet. Die ersten Menschen, die sich hier ansiedelten, waren Goldgräber, da Colorado ein Gebiet ist, in dem viel Gold gefunden und abgebaut wurde. Viele der damaligen Goldgräber kamen aus Mexiko, weshalb auch heute noch viele Mexikaner in Colorado leben. Gut für die Stadt, wenn man wie ich mexikanisches Essen mag :)

Kunstmuseum Denver
Kunstwerke, verteilt durch Denver Downtown

Theater- und Filmcenter


Leider steigen die Preise in Denver momentan rapide, zahlreiche Menschen wollen hierher ziehen. Und wisst ihr, was tatsächlich der Grund ist? Colorado ist einer der sechs Bundesstaaten der USA, in denen es für Freizeitzwecke offiziell legal ist, Gras zu rauchen. Hier gibt es also Cannabis an jeder Ecke und in jeder Form zu kaufen: Zum Rauchen, in Süßigkeiten oder als Pflanze, die amerikanischen Coffeeshops bieten jedem offiziell legal Gras an. Und das zieht wirklich viele Menschen an. Eigentlich war ich immer recht liberal gegenüber Gras rauchen eingestellt: Wenn man Spaß daran hat und es nicht übertreibt, wieso nicht? Schließlich sind die Folgen für den Körper und das Suchtpotenzial geringer als bei Zigaretten und Alkohol. Allerdings habe ich meine Meinung ein wenig geändert, nachdem ich meinen ersten Hostelaufenthalt hatte: Hier hat quasi jeder permanent Cannabis konsumiert. Es waren wirklich sehr liebe Menschen, aber leider schienen sie gleichzeitig sehr gebrochen. Sie waren völlig abhängig vom Grasrauchen, ohne am Joint zu ziehen, waren sie nicht motiviert, aufzustehen und irgendetwas zu unternehmen. Ohne Gras leben, konnte sich hier keiner mehr vorstellen. Ein Job war für keinen mehr möglich, man hat richtig gemerkt, wie die Abhängigkeit vom Cannabis diese Menschen hat träge und antriebslos werden lassen...schade! Hoffentlich können viele andere ihren Konsum hier besser einschränken. 

Süße Backsteingebäude
Gemütliches Gässchen


Neben Gras spielt aber auch Bier eine sehr wichtige Rolle in Denver. Hier gibt es mehr Brauereien als in irgendeinem anderen Bundesstaat. Die Denveraner treffen sich nach Feierabend oder zur Mittagspause gerne auf ein Bierchen und genießen gemeinsam das Leben. Dies kreiert zwar eine sehr gemütliche Atmosphäre, ist aber andererseits für mich oft schwer nachvollziehbar: Denn unter 7$ bekommt man kaum irgendwo ein Bier. Und wie einige den täglichen Alkoholkonsum managen, bleibt für mich ein weiteres Rätsel. 

Vielleicht wird der Alkohol hier leichter abgebaut, weil sich hier wirklich jeder viel bewegt. Genau wie das tägliche Bier, gehört hier die tägliche Wanderung oder das Fitnessstudio zum täglichen Usus. In Denver hat fast jeder einen Hund, die Denveraner haben mir erzählt, Hunde seien die besten Ehepartner ;) Und die Hunde werden mehrmals täglich bewegt, egal, wie kalt es ist!

Haupteinkaufsstr. mit kostenlosem Shuttlebus zwischen den Läden


Apropos Wetter: Über die krassen Temperaturwechsel hier habe ich euch ja schon berichtet. Das bleibt für mich nach wie vor unfassbar. Angeblich scheint hier aber nichtsdestotrotz an 300 Tagen im Jahr die Sonne. Und da lässt sich auch die Kälte schonmal vergessen. Denver liegt 1,5 km über dem Meeresspiegel, also sehr hoch. Und das merkt man enorm: Die Luft hier ist unwahrscheinlich dünn und trocken. Das war für mich ein krasser Kontrast nach Floridas wahnsinniger Luftfeuchtigkeit. Meine Haut ist ziemlich rissig und trocken geworden, Labello brauchte ich im Dauertakt. Und das Schlimmste: Der Einfluss auf meine Fitness ;). Beim ersten Mal Sport machen in Colorado war ich erschrocken über meine Kurzatmigkeit und über meine Leistungseinbußen beim Sport machen. Als mir dann jemand erklärte, dass das völlig normal sei wegen der dünnen, trockenen Luft, war ich sehr beruhigt ;). 

Downtown bei Nacht


Fernerhin ist Colorado ein äußerst liberaler Bundesstaat. Sicherlich unter anderem deswegen, weil viele junge Leute und Studenten hierher ziehen. Ich habe hier in meiner ganzen Zeit nicht einen Trumpanhänger kennengelernt. Im Gegenteil, die Personen, die ich getroffen habe, waren alle nach wie vor schier fassungslos über das Wahlergebnis.  

Hauptbahnhof Denvers
so gemütlich ist hier der Bahnhof von innen


Ich bin wirklich sehr traurig, diesen wunderschönen Staat gleich zu verlassen. Sicherlich muss ich irgendwie, irgendwann nochmal wiederkommen :) Gleich geht mein Flieger nach Las Vegas. Ich bin sehr gespannt auf den Trubel dort :D. In Vegas werde ich meine Freundin Petra treffen, die ich vor einem Jahr während meiner Zeit in Vancouver kennengelernt habe. Petra ist Tschechin und äußerst reiseaffin: Sie lebt mittlerweile in Neuseeland, ist aber gerade auch auf USA Rundreise. Sie hat sich ein kleines Büschen gekauft, es ummodelliert als Miniwohnmobil und damit reist sie nun durch die Gegend. Ich freue mich sehr, dieses Erlebnis mit Petra ab heute für über eine Woche teilen zu dürfen. Das wird mit Sicherheit ultra spannend :) Petra und ich werden durch New Mexiko und Arizona fahren, nachdem wir es heute Nacht erstmal in Vegas krachen lassen.

Ich werde versuchen, euch so oft und gut wie möglich über unsere Abenteuer auf dem Laufenden zu halten. Aber wundert euch nicht, falls es mal nicht klappt: Da ich auf Wlan angewiesen bin und nicht weiß, in welcher Pampa wir landen, kann der Kontakt zur Außenwelt schonmal schwierig werden ;)

Falls das so ist, werde ich euch danach dafür mit umso mehr Bildern versorgen =) 

Bis bald!!!

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#tschüssdenver#denverdowntown#kulturusa#vegasichkomme