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16.-23.09.2017 – Italien -> Maniago – Farra d´Alpago – Sistiana

Veröffentlicht: 23.09.2017

Der letzte Eintrag ist schon wieder eine Weile her. Italien oder eher die Dolomiten sind Schuld. Wir sind vor dem Wetter von Salzburg über Villach nach Norditalien geflüchtet. Das auch genau am richtigen Tag, denn es regnete den ganzen Tag und auf dem Pass durch Kärnten gab es sogar Schneeregen und zarte 3 Grad. Durch die Alpen zu fahren ist aber allein schon einen Tag wert. Den braucht man jedoch auch mit einem solchen Geschoss wie Käthe. Röhrend raste sie erneut die Bergpässe hinauf, ich war relativ glücklich über die Entscheidung für die Vignette um die Autobahnen zu nutzen. Ich staunte auf der ganzen Fahrt über die Brücken und Straßenbaukünste und wollte umgehend Straßenbauer werden.

Kärnten


Kaum hinter der Grenze bei Villach Richtung Tarvis erfuhren wir eine schlagartige Veränderung von Bergen, Natur, Sprache, Landschaftsgestaltung, Architektur. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Bergdörfer wirken verlassen und alt aber gleichzeitig anziehend. Müde vom Fahren und zufrieden mit dem neuen Zielland sollte es auch nicht viel weiter ins Landesinnere gehen. Wir stoppten in Maniago, bekannt für die Messerschmiedekunst und ein wunderschönes Städtchen am Fuße der Italienischen Dolomiten. Die Landschaft ringsum ist gesäumt von riesige, jetzt trockenen Flussbetten die nur erahnen lassen was im Frühjahr ins Tal rasselt. In Maniago fanden wir einen kostenlosen Mobil-Campingplatz in der Stadt mit Stromanschluss und wir gönnten uns eine erste Pizza. 

Ungeahnt kamen wir in ein sehr schönes lokal und ich freute mich, durch mein Spanisch auch das Italienisch halbwegs verstehen zu können. Noch besser ging es nach einer halben Flasche Wein. Mich haben der lockere Umgang und die familiäre Atmosphäre von Anfang an gepackt. Das sollte sich auf der weiteren Reise durch Italien immer wieder bestätigen. Die Italiener sind unglaublich offen. Man kann nirgendwo stehen ohne, dass jemand anhält oder fragt ob man Hilfe braucht. So zum Beispiel am Morgen als wir noch einen Spaziergang durch das Örtchen machten und der Regen uns überraschte. Wir leckten unser Eis in einem Unterstand und sahen einen Mann und grüßten freundlich, nach 3 Minuten kam er wieder aus seiner Wohnung rannte mit Schirm zum Auto und fuhr zu uns rüber und winkte uns rein. Kein Wort verstanden außer das wir beim Camping stehen. Er brachte uns hin und fuhr winkend wieder davon – schöne Welt.

Nach Maniago sollte es weiter in die Berge gehen. Wir fanden einen schönen Ort – Farra d´Alpago, an einem schönen See umsäumt von mehreren 1500 – 2800ern. Hier wollten wir erstmal bleiben und die Umgebung erkunden und das taten wir auch 4 Tage. Wir machten mehrere schöne Wanderungen in die Umliegenden Wälder – wir werden durch wunderschöne Buchenurwälder und alte Römische Wanderwege überrascht. 

Lago di Croce
Buchenurwald
Ponte di Romana


Ein weiterer Nennenswerter Ausflug war in die "lokale Großstadt" Belluno – eine Winterski Stadt die sehr reich und snobby wirkte. Die Umgebung, die Gebirgsflüsse und der alte Stadtkern machte das jedoch allemal wieder gut. Das I-Tüpfelchen waren die in der Nacht mit Schneebedeckten über 2000er Berge die aussahen als ob Puderzucker über sie gestreut wurde.

Belluno


Ein weitere sehr schöner Ausflug war zum Lago de Mis. Dieser liegt im Tal zwischen riesigen Bergen. Es fällt mir schwer so viel Schönheit immer wieder zu beschreiben und belasse es bei den Bildern. Hier machten wir noch einen sehr schönen Wandertrail durch die Umliegenden Berge und traten dann die Abfahrt aus Italien an.


Lago de Mis


Lago de Mis

Auf der Fahrt Richtung Süden machten noch einen Zwischenstopp bei den Grotten Cagliron - die halb natürlich halb künstlich angelegt sind. Die Grotten entstanden in der Zeit der Römer, die den Stein hier abbauten um Brückenbögen aus dem Kalkstein zu bauen. Ein irgendwie magischer Ort mit dem Spiel aus Pflanzen, Wasser und Stein.
Grotte de Cagliron
Grotte de Cagliron
 

Unsicher ob wir Italien schon verlassen sollten oder doch noch nicht  entschieden wir uns für Italien und fuhren nochmal nach Sistiana auf einen Campingplatz am Meer. Leider gefiel es uns nur bedingt, da man den Campingplatz nicht ohne Auto verlassen konnte und alle 3 Minuten ein Zug am Campingplatz langdonnerte – Kontrastprogramm. Ich genoss jedoch eine sehr schöne Radtour entlang der Mittelmeer-Küste und durch die Weinberge. Mich erstaunte die komplett andere Vegetation und das Klima da wir nur 70 km südlich waren. Wir merkten jedoch, wir sind noch nicht reif fürs Meer und packten früh unsere Sachen und reisten weiter – wohin verrate ich das nächste Mal.


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Italien
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