Rezension zu Amsterdam und meinem Hostel

¡Holaaaa!
Ich sitze gerade im Bus nach Kopenhagen und will dir nun erstmal erzählen, wie ich Amsterdam empfunden habe.
Also erstmal - Amsterdam ist schön, gar keine Frage. Die Stadt kann sich mit jeder Ecke blicken lassen, nicht wie Heidelberg, wo wirklich nur die Altstadt schön (dafür aber UNGLAUBLICH schön) ist. Selbst außen in den Randgebieten war es noch ansehnlich und das ist für so eine große Stadt ja wirklich was besonderes. Des Weiteren hat Amsterdam einfach eine ganz eigene Atmosphäre (ganz eigene Vibes), die unbeschreiblich ist. Normalerweise komme ich in Städten immer in eine Situation oder einen Ort, wo mir flau im Magen wird und ich mich unwohl fühle. Das war in Amsterdam aber nicht so. Während das in Heidelberg zum Beispiel am Bahnhof so war, konnte ich mich in Amsterdam überall alleine aufhalten ohne mich auch nur einmal nicht sicher zu fühlen. Egal ob in den kleinen vollen Gassen mit den ganzen Coffee shops oder außerhalb in den Wohnvierteln. Absolut jede Person, die ich dort getroffen habe (ich rede jetzt erstmal nur von den Amsterdamern) war super freundlich, hilfsbereit und sympathisch. Da war nicht eine Person, die mich dumm abgewiesen hat, wenn ich sie wegen irgendwas angesprochen hatte. Ich habe mich auch mit einem Straßenhändler unterhalten, der mir erzählt hat, dass er schon so ziemlich überall mal war, aber Amsterdam am schönsten findet und deswegen sich dazu entschlossen hat, hier länger zu bleiben. Er begründete das mit dem Argument, dass es hier kaum Streit, Gewalt oder andere Kriminalität gibt. Dies mag vielleicht auch daran liegen, dass die meisten abends lieber Gras rauchen und dadurch entspannt sind anstatt viel Alkohol zu trinken, wodurch man eher aktiv und furchtlos wird. !Das ist keine Verherrlichung von Drogen - Alkohol ist genauso eine Droge und das ist einfach eine neutrale Tatsache! Ein anderer Grund für die geringe Kriminalität ist aber bestimmt auch, dass man sehr sehr hohe Strafen für bereits “kleine“ Taten zahlen muss (laut Straßenhändler). Aber auch eine andere junge Frau, die ebenfalls schon andere Städte und Länder bereist hat, hat mir erzählt, dass sie unterwegs gemerkt hat, wie sehr ihr ihre Heimat fehlt. Besonders das Fahrrad fahren sei etwas, was ihr so nie eine andere Stadt bieten konnte. Das ist auch mein nächster Punkt, den ich ansprechen möchte. Wie großartig ist bitte dieser Lebensstil? Egal ob Businessman im Anzug oder größter Kiffer überhaupt - jeder, wirklich jeder ist auf dem Fahrrad unterwegs. So viele Fahrradfahrer habe ich noch nie gesehen. Die Wahrscheinlichkeit von einem Fahrrad angefahren zu werden ist wahrscheinlich gefühlt 300 mal größer als von einem Auto angefahren zu werden. Aber es funktioniert einfach. Jeder fährt zwar wild umher, aber nimmt dennoch so viel Rücksicht, dass nichts passiert. Das Fahrrad ist als ein vollwertiges Verkehrsmittel in Amsterdam integriert. Es gibt überall eigene Ampeln, eigene Zebrastreifen und überall führen Fahrradwege lang. Einfach unglaublich schön. Es lohnt sich wirklich viel mehr mit dem Fahrrad in Amsterdam unterwegs zu sein, abgesehen davon, dass man mit dem Fahrrad sowieso meistens schneller an seinem Ziel ankommt als mit Bus oder Bahn, führen die Wege durch sehr sehr schöne Parks und über die schönsten Brücken. Nächstes Stichwort - die Brücken, die sind ja soo süß! Die vielen Fahrräder und Blumen an den Geländern der Brücke bilden eine atemberaubende Kulisse! Die Häuser, die ganzen kleinen vollen Gässchen, die süßen Brücken - das alles macht Amsterdam schon wunderschön und sehenswert!
Allerdings ist Amsterdam eine riesige Herausforderung für die Orientierung und selbst die Einwohner nutzen Google Maps um sich zurecht zu finden, da einfach jede Ecke gleich aussieht und man nicht mal mehr eine Brücke als Orientierungshilfe nutzen kann. Und Amsterdam ist wirklich nicht billig. Ich musste mehrmals stark schlucken als ich gesehen habe, wie viele (eher wenige) Milliliter Getränk ich für so einen hohen Preis bekomme. Aber daraus hab ich gelernt und daraufhin hab ich mir so oft wie möglich einfach große Trinkflaschen im Supermarkt gekauft. Außerdem fehlt es in Amsterdam wirklich an veganen Essensmöglichkeiten, komisch, wo Amsterdam doch so eine alternative Stadt ist.

Meine Empfehlungen und Tipps:
(Abgesehen von den ganzen Standard Sightseeing Punkten) 

Der Oosterpark - unglaublich schöner, großer Park mit Spielplätzen und Wasseranlagen, der nicht so voll ist wie der Vondelpark, also perfekt geeignet für ruhige ,,Ich-Zeiten“ mit einem guten Buch

Der Vondelpark - riesiger Park, der wahrscheinlich niemals ruhig ist. Will man Straßenmusiker, Hotdog- und Burgerverkäufer, sehr viele junge Menschen und trotzdem (oder gerade deswege) eine super schöne Atmosphäre, ist man hier genau richtig. Außerdem liegt er ganz nah beim Museumplein (der Bereich, wo die großen Museen sind)

Adam Lookout - wenn du mal über Amsterdam schaukeln willst oder einfach einen tollen Blick über Amsterdam haben möchtest, empfehle ich dir mit der kostenlosen Fähre hinter der Central Station rüber zu diesem Tower zu fahren. Der Eintritt ist zwar nicht ganz günstig und auch abhängig von der Tageszeit, lohnt sich in meinen Augen aber.

Mezrab - die gemütlichste (und wirklich günstige) Bar überhaupt mit Stand Up Comedy und Story telling Programm außerhalb -> absoluter Insider

Condomerie - ein eigener Laden nur für Kondome; wenn du also nicht so prüde bist und Freunde mit Humor hast, dann ist der Laden der beste Souvenirshop für dich, ich meine, wer hätte nicht gerne, dass man ihm ein Giraffenkondom aus Amsterdam mitbringt? Das ist doch endlich mal was originelles.

Ratschlag für Stadtführungen:
NEWEUROPETOURS ist ein Unternehmen, dass in sehr vielen großen Städten Touren anbietet. Für Amsterdam bieten sie eine zweistündige Bike Tour für 15€-20€, eine zweistündige Rotlicht Tour für 14€/12€, eine sogenannte zweistündige ,,Alternative Amsterdam Tour“ (da erfährt man alles genauere über das alternative Leben in Amsterdam - inklusive einem informativen Drogencrashkurs) für 14€/12€ und die Tour, die ich dir ganz besonders empfehlen möchte - die “kostenlose“ Tour. Die beinhaltet einen 3 stündigen Spaziergang (also bitte nur machen, wenn du gut fußen kannst) und verschafft dir einen wirklich guten ersten Überblick über die Stadt. Außerdem bezahlst du so viel wie du für angemessen ansiehst am Ende der Führung in Form einer Spende. Das Preis-Leistungsverhältnis bestimmst also du ganz allein. Ich empfehle dir diese Tour aber aus einem anderen Grund. Das Unternehmen probiert Stadtführungen in ein neues Licht zu rücken und so werden eher langweilige Informationen über die Vergangenheit etc. in coole Neuauflagen gesteckt, die dich also über die wichtigsten Infos aufklären ohne, dass du befürchten musst, dass du die anderen jede Minute mit ständigem Gähnen oder gar Schnarchen stören wirst.

Ratschlag für die Museen:
Lieber Travelbuddy, tu dir bitte einen Gefallen und kauf dir einfach im Internet ein Ticket - du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Zeit in blöden Wartenschlangen dir dadurch erspart wird! Außerdem - ACHTUNG! Wenn du in das Anne Frank Haus/Museum willst, musst du dir unbedingt vorher - am besten sowie du weißt, dass du nach Amsterdam fahren wirst - online ein Ticket kaufen, ansonsten geht es dir wie mir und du hast keine Chance, dies zu besichtigen, außer du willst über 5 Stunden (ungelogen und selbst dann kann es dir auch noch passieren, dass du nicht mehr rein kommst) in der längsten Warteschlange überhaupt anstehen.
Länge für den Aufenthalt - meiner Meinung nach reichen 3 Tage vollkommen um ein gutes Bild von Amsterdam zu bekommen.

Und nun noch eine kurze Rezension zum Hostel:
Das Generator Hostel Amsterdam gehört zu der Kette der Generator Hostels, welche Hostels in Barcelona, Berlin, Hamburg, Kopenhagen, Dublin, London, Paris, Stockholm, Rom und Venice besitzt. Es ist ein absolutes Hipsterhostel, was super stylisch eingereichtet ist, über ein kleines Restaurant, einer Bar und einem (eher schlecht besuchten - ich verweise auf meinen Post über meinen Freitag in Amsterdam) Club. Das Hostel ist außerdem mit kostemlosen Wifi, einem 24 Stunden geöffneten Kiosk, Kicker und guter Spielkonsole ausgestattet. Du kommst außerdem zu jeder Zeit kostenlos an gutes Trinkwasser (mit Zitronen/Gurken/Pfefferminze/haste nicht gesehen was sonst noch alles angereichert) und kannst für 3€/5€ dein Gepäck für einen ganzen Tag in einem Schließfach einschließen. Außerdem kannst du noch zwischen verschiedenen Zimmervarianten wählen und die Gemeinschaftszimmer sind alle mit eigenem Bad ausgestattet. Der Preis ist hängt ganz von der Wahl deines Zimmers ab und der Stadt, in der du unterkommen willst. So ist das Hostel zum Beispiel in Berlin um die 30€ günstiger als in Amsterdam (in Amsterdam sind grundsätzlich alle Hostels teurer). Das Personal da war auch einwandfrei, super nett und für so manche witzige Unterhaltung zu haben. Jedoch hätten die Zimmer wirklich etwas sauberer sein können. Das einzige was die Reinungskraft in den 5 Tagen im Zimmer getan hat, war den Mülleimer zu leeren. Und auch Wollmäuse und Fleckchen auf der Bettwäsche waren zu finden, wenn man danach gesucht hat. Man musste zwar nicht Sorge tragen, an Dreck zu ersticken oder einfach vor Ekel sterben zu können, aber es ist trotzdem eine Sache, an der man arbeiten kann. Das werde ich dem Hostel aber wahrscheinlich auch nochmal zukommen lassen, da ich mich so oder so mit denen nochmal in Verbindung setzen werde. Ich bin nämlich der Meinung, dass Männer genauso das Recht haben sollten, zwischen einem Zimmer voller gleichgeschlechtlicher oder einem gemischten Zimmer zu wählen. Dies ist in Amsterdam nur für Frauen möglich und für mich ein absolutes Unding. Wir sind im Jahr 2017 - warum schafft man es nicht, Frauen und Männer einfach nur gleich zu behandeln? Wenn es diese Möglichkeit gibt, dann doch bitte für beide Geschlechter. Und das ist ja jetzt mal nicht wirklich schwer umzusetzen. Grundsätzlich kann ich das Hostel aber dennoch empfehlen, allein der Leute und dem leckeren Essen wegen.

Soderle, jetzt bin glaube aber wirklich am Ende angekommen. Ich möchte dir jetzt nur noch kurz ans Herz legen, die Bilder anzugucken und dabei auch die kleinen Bildbeschreibungen (wenn vorhanden) durchzulesen. !!!Das WLAN reicht nicht um die Bilder hochzuladen, werde die also wann anders anfügen müssen, lasse dich das dann aber wissen!!!

Ich probiere jetzt mal zu schlafen und melde mich später oder morgen noch mit dem letzten privaten Bericht vom Sonntag in Amsterdam!

¡Buenas noches señor/señora!