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Abschied, Wiedersehen, großer Flashmob, Story telling und eine kleine Erklärung für Amsterdam

Veröffentlicht: 22.07.2017

¡Hola chico/chica!
Heute will ich dir endlich von meinem Freitag in Amsterdam berichten. Zuerst musst du wissen, dass ich am Mittwoch Abend ein bisschen durch meine Kontakte im Handy gescrollt bin und dabei habe ich die Nummer von Anne entdeckt. Ich wusste gar nicht, dass ich noch im Besitz von dieser war und war super glücklich darüber. Warum freue ich mich so sehr über eine Handynummer? Ganz einfach - Anne war meine beste Freundin in Amerika und sie kommt aus den Niederlanden. Wir haben uns seit 2 Jahren nicht mehr gesehen, eigentlich eine Schande, da wir uns so gut verstanden haben in Santa Barbara. Jedenfalls hab ich mich dann spontan dazu entschlossen, ihr einfach eine Nachricht zu schreiben und sie zu fragen, ob sie nicht für einen Tag nach Amsterdam kommen mag. Um ehrlich zu sein hab ich eigentlich von Anfang an damit gerechnet, dass sie nicht kommen wird, aber ich wollte es wenigstens versucht haben. Kurze Zeit später kam dann aber die schönste Überraschung überhaupt! Anne hat mich nicht vergessen und war sofort begeistert von der Idee. Keine 5 Minuten später stand also fest, dass sie am Freitag nach ihrer Arbeit nach Amsterdam kommen wird um mich zu besuchen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie mich diese Tatsache zum strahlen gebracht hat! Wenn also alles klappen sollte, habe ich innerhalb von 5 Tagen 2 liebe Menschen getroffen, die ich beide vor 2 Jahren in Kalifornien kennengelernt und dort auch als letztes gesehen habe. Das wäre doch verrückt, oder nicht? Und es wurde verrückt.
Ich habe bis um 10 ungefähr wieder geschlafen und dann wollte ich mich erstmal um meine weitere Reiseplanung kümmern. Dabei war ich ziemlich erfolgreich und habe also meine letzten beiden Hostels und Busfahrten gebucht. Richtig - das Ende meiner Reise steht zu 70% also schon fest. Was genau ich gebucht habe, erzähle ich dir ein anderes Mal. Nun aber zurück zu Anne. Um 14:30 habe ich mich dann auf dem Weg zur Central Station gemacht, da Anne um 15:20 ankommen sollte und ich mich dort nochmals​ mit Alex verabredet habe, um mich von ihm zu verabschieden. Alex und ich haben uns für eine gute halbe Stunde unterhalten können und dann mussten sich unsere Wege leider trennen. Da die Vorfreude auf Anne aber so groß war, war der Abschied nicht so schlimm wie befürchtet. Und dann war es auch schon 15:20 Uhr. Aufregt wie ein kleines Kind stand ich also da und hab auf Anne gewartet. Wir hatten übrigens kurz vorher noch Bilder von unseren Outfits ausgetauscht, immerhin kann man sich ja in 2 Jahren sehr verändern. Wie sich aber herausstellte, war das gar nicht nötig. Ich hab Anne sofort erkannt und sie mich zum Glück auch und wir sind uns so sehr in die Arme gerannt. Wir konnten es beide einfach nicht glauben, dass wir uns jetzt tatsächlich so spontan wiedersehen. Das war ein unglaublich schöner Moment! Glücklich und fassungslos sind wir beide dann einfach ins Zentrum gelaufen. Wir hatten uns so viel zu erzählen und haben uns dann entschlossen, auf dem Weg zu dem “I amsterdam“ Zeichen eine kurze Pause in einem Café zu machen. Gesagt, getan. Nachdem wir unsere Getränke ausgetrunken haben, habe ich den Kellner auf holländisch zu uns gebeten und ihm gesagt, dass wir gerne zahlen würden. Zur Verabschiedung hab ich ihm dann auch noch auf holländisch einen schönen Tag gewünscht. Natürlich war das weit entfernt vom perfekten Holländisch, aber immerhin hat es den Kellner sowie Anne und mich zum Lachen gebracht, also hat es letztendlich doch seinen Zweck erfüllt. Von da an habe ich übrigens jedem Niederländer auf holländisch einen schönen Tag gewünscht, was jedes Mal aufs neue ein Lächeln auf allen Gesichtern hervorgezaubert hat. Nach einer gewissen Zeit kamen wir dann endlich an dem Zeichen an, wo wir auf einen Flashmob von einem Orchester gestoßen sind. Das war auch echt unfassbar cool! Anne und ich haben dann beschlossen in den nahegelegenen Vondelpark zu gehen um dort das schöne Wetter bei netten Gesprächen und kühlen Getränken zu genießen. Um 18:30 Uhr rum haben wir uns aber leider schon wieder auf den Weg machen müssen, da wir nochmal in eine kleine Bar wollten und Annes Zug um 20:40 abfahren sollte. Zusammengefasst kann man sagen, dass Anne und ich sehr viel durch Amsterdam gelaufen sind, viel geredet und noch viel mehr gelacht haben und einfach einen richtig schönen Tag miteinander verbracht haben. Ich hab sie dann noch zum Bahnhof begleitet und bin von da aus mit der Tram zu meinem Hostel zurück, wo es schon direkt weitergehen sollte.
Jetzt kommen wir nämlich zu Paul, meinem Tourguide von gestern. Paul und ich hatten gestern nämlich noch schnell unsere Facebookdaten ausgetauscht, da er mich da schon zu einem Story telling / stand up comedy -Abend eingeladen hat und er mir so nochmal die nötigen Infos zukommen lassen konnte. Im Hostel musste ich die gerade mit dem Packen beschäftigte Hiral etwas überreden, mich dorthin zu begleiten, aber es hat funktioniert. Um halb 10 rum sind wir also zu dem Treffpunkt mit Paul gegangen um von dort aus gemeinsam gut 20 Minuten zu dem Veranstaltungsort zu laufen. Das alles hat sich mehr als gelohnt, denn dort angekommen, wollte ich eigentlich gar nicht mehr zurück. In dieser Bar war so eine unfassbar gemütliche Atmosphäre und die Leute da waren alle super freundlich. Paul (der da so gut wie jeden kennt, weil das auch ganz oft seine Bühne ist) hat uns dann ein paar coolen Leuten vorgestellt und dann haben wir bei einer Schüssel Nachos den Geschichten der Erzähler zugehört. Meine Bedenken, dass ich gar nichts verstehen könnte, waren aber völlig umsonst, da die Erzähler ein super klares Englisch gesprochen haben und somit konnte ich den Abend wie jeder andere um mich herum auch einfach nur genießen. Der Eintritt war übrigens frei, am Ende ging aber so ein kleiner Topf rum wo jeder so viel Geld reintun konnte, wie er oder sie für angemessen empfand. Um 12 waren Hiral und ich dann zurück im Hostel, wo der Abend für uns aber immer noch nicht zu ende war. Unser Hostel hat eine kleine Party im hauseigenen Club geschmissen, der eigentlich echt nicht schlecht aussah, aber trotzdem waren Hiral und ich die einzigen, die dort waren und dort geblieben sind. Eigentlich war das so noch viel cooler, denn so hatten wir einen DJ und zwei Barkeeper die all unsere Wünsche erfüllt haben und Hiral und ich haben den die Tanzfläche gerockt wie die Königinnen. Wenn man sich selbst einfach nicht zu ernst nimmt, macht das Leben direkt viel mehr Spaß. Da Hiral aber um halb 2 noch in richtige Clubs im Zentrum gehen wollte, haben sich unsere Wege getrennt und ich bin wieder raus zu Yomi, Sam und Anthony.
Ich hatte also einen wirklich langen, erlebnisreichen und glücklichmachenden Freitag in Amsterdam!
Jetzt noch kurz die im Titel angekündigte Erklärung Amsterdam betreffend:
Ich habe endlich den Sinn hinter dem Ein- und Auschecken in allen öffentlichen Verkehrsmitteln erfahren! Anne hat mir nämlich erklärt, dass jeder Niederländer so eine Karte besitzt, die man an Orten wie dem Supermarkt mit Geld aufladen kann. Man muss immer ein- und auschecken, da man für die Strecke bezahlt, die man auch wirklich fährt. Damit sich auch alle schön an die Regeln halten, befindet sich in der Mitte der Tram zum Beispiel immer noch ein weiterer Kontrolleur, der alles überwacht. Studenten dürfen übrigens an Wochenenden komplett umsonst durch den ganzen Niederlanden mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und bezahlen unter der Woche auch nur 50-40% der normalen Preise, ziemlich cool, nicht wahr?


(Der Bericht heute beinhaltet zwar wenig Amsterdambezogenes sondern eher viel Privates, aber wenn du mein richtiger Reisebegleiter sein magst, musst du ja auch an solchen Tagen teilnehmen können)

P.S.: Ich möchte nur kurz sagen, dass es mir hier wirklich sehr gut geht und ich unfassbar dankbar für diese letzten Tage bin und das sehr zu schätzen weiß. Ich habe den Bericht übrigens gerade im Vondelpark geschrieben, wo ich jetzt noch ein Weilchen mit guter Musik und meinem Buch sitzenbleiben werde (es ist 15:41 Uhr).

¡Hasta luego compañero!

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