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10 Schafe - Grenze - Orientierungslosigkeit

Veröffentlicht: 18.09.2020

Dienstag, 14.8.2018


Strecke: Donau-Radweg 4 (Mohacs - Osijek)

gefahrene Kilometer: 81

Highlight des Tages: die Fahrradreparatur, die zwei netten Kroaten und der Polizist, das Restaurant


Eigentlich wollten wir heute früh los – Frühstück gab’s schon um halb 7. Es war ein Buffet mit allem, was das Herz begehrte und zu so früher Stunde waren wir die einzigen. Ein bisschen was packten wir ein. Als wir unsere Räder hinten zur Gartentür rausschoben, bemerkte ich, dass ich einen Platten hatte. Wir hatten keine Ahnung, ob ich ein Loch im Reifen hatte, oder ob etwas mit dem Ventil nicht stimmte oder was los war. Also pumpte Julius den Reifen erstmal auf. Bis wir bei der Radwerkstatt waren, war er schon wieder platt. Aber wir waren ja schon bei der Werkstatt, die schon auf hatte und der nette Verkäufer von gestern brauchte ca. 20 Min und das Loch war geflickt. Er verlangte dafür sage und schreibe 2€. Wir gaben ihm 5.

Dann radelten wir um dreiviertel 8 los. Wir verließen Mohacs in Richtung Kroatien. An der Grenze wurde kontrolliert. Dazu stellten wir uns mit den Autos in die Schlange und unsere Pässe wurden gescannt. Es ging langsam voran. Der größte Unterschied zwischen Ungarn und Kroatien ist die Infrastruktur: die Häuser sind recht hübsch in Ungarn, in Kroatien ist es wirklich lauter altes Glump. Dagegen sind die Straßen in Kroatien ein Gedicht! Wir kamen einigermaßen zügig voran, folgten immer den Eurovelo6-Schildern. Irgendwann fuhren wir anscheinend eine Ortsumgehung, wir hatten wirkliche keine Ahnung mehr, wo wir waren. Aber da waren 2 Männer und die haben wir gefragt. Die haben uns erstmal sauber ausgelacht, als wir auf Englisch sagten, wir wüssten nicht, wo wir seien. Aber dann haben sie uns geholfen und gerade, als wir uns verabschieden wollten, tauchte ein Polizist mit dem Auto auf dem Radweg auf und ließ uns fragen, ob wir Hilfe benötigten. Auch er erklärte uns gestisch den Weg, bevor wir schließlich weiter fuhren. Dann ging es steil einen Weinberg hinauf. Die Anstrengung war es aber wert – es lief eh wie geschmiert. Später kam noch ein längerer Anstieg (ca. 5%) mit Gegenwind, trotzdem hatten wir 20km/h. Da fuhren auch 2 Frauen vor uns, ca. 50-60 Jahre alt. Denen sollten wir noch öfter begegnen. Die Strecke war schön. Am Wegesrand ging ein Felsen hinauf, der richtig zugewachsen war, richtig wild. Seit wir oben waren ging es noch ein bisschen bergauf-bergab durch Ortschaften durch. So schön wie in Ungarn waren die nicht, auch nicht von den Gärten und Grünflächen her. Aber man merkte, dass sich hier aufbaumäßig viel tat. Irgendwo auf einem Weinberg machten wir Mittagspause, das war echt ganz chillig. Wir spielten wieder Quizzduell gegeneinander.

Danach ging es weiter, nicht mehr so lang, dann waren wir auch schon in Osijek. Die Altstadt ist irgendwie ein bisschen wie eine Stadt vor der Stadt. Da gibt es z.B. ein riesiges Wirtschaftsgebäude, richtig alt, mit Strohfiguren davor. Und in der gesamten Altstadt ist Kopfsteinpflaster. Wir fanden unser Hotel sofort, es gehörte zu einer Bar. Eine Rezeption gab es leider nicht und auch die Kommunikation mit dem Chef oder was auch immer war nicht optimal. Anscheinend konnten wir noch nicht gleich einchecken, sondern sollten in der Bar warten. Das taten wir auch, tranken ein bisschen was und hofften, dass uns wer holen würde. Nach 1 ½ Stunden gingen wir wieder nach oben – anscheinend hatte man uns vergessen. Nun ja. Aber nun konnten wir unser Zimmer beziehen und es war toll. Brutalst neu, mit Fernseh (der ging noch nicht) und Bockspringbetten. Und Regendusche. Als wir nach dem Duschen raus gehen wollten, begann es plötzlich heftig zu regnen. Das war richtig gut für die Natur.

Wir machten es uns halt im Zimmer gemütlich und gingen danach in einem sehr coolen Restaurant essen. Es war sehr alt, aber top eingerichtet, es hatte was von einem Patrizierhaus und der Kellner war einer Art Hausschuhe unterwegs. Es gab eine riesen Auswahl und wir bestellten einen Grillteller. Wie auch in Ungarn gibt’s hier viel Fleisch. Als Häppchen davor brachte uns der Kellner noch Brot mit 2 Aufstrichen und 2 Peperoni – die eine scharf, die andere nicht. Julius probierte die scharfe und fand sie krass. Ich probierte sie nicht. Der Rest war richtig lecker! Es gab Bohnen und Reis und Kartoffeln und Dip dazu. Die Tische des Restaurants waren alte Nähmaschinen, an den Wänden hingen uralte Fotos, ausgestopfte Tiere u.v.m. Es war toll. Von Osijek sahen wir wenig.
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