Veröffentlicht: 01.11.2020
Tag 5: Dienstag, 27.08.2019
Strecke: Radweg München-Venezia
Start: Niederdorf
Ziel: Longarone
Gefahrene Kilometer: 100,0 km
reine Fahrzeit: 5:24 h
8:25 (Nico)
Wir sind fertig gepackt und bereit zum los fahren. Also fast. Es muss noch jeder seinen Klogang absolvieren und Anna muss Krissis Haare noch flechten. Max zahlt gerade die Rechnung inklusive der 5 Schnaps, die gestern jeder von den 4 getrunken hat. Trotz Verbot haben wir alle erfolgreich Frühstück geschmuggelt. Und wir haben gestern übrigens 200€ gegessen und getrunken. Alex und ich haben uns eine Weinflasche für 21€ gegönnt … upps … aber für einiges auch Schnaps gesoffen. Dafür haben wir aber 100€ weniger für’s Zimmer bezahlt. Waren ja auch zu Sechst in einem Viererzimmer. Sehr bequem und auf jeden Fall lustig.
12:07 (Anna)
Heute ist sooo ein geiler Tag! Die Dolomiten sind sehr schön. Wir werden gar nicht mehr fertig mit Fotos machen. Gerade machen wir eine Pause: Max isst, Alex hockt am Handy. Alle sind froh.
Zitat gestern: „Boa, wir müssen jetzt echt langsam ankommen, mir tun meine Beine weh!“ – Zitat von der EINZIGEN E-Bike-Fahrerin!!!
14:08 (Julle)
Pause mitten am Weg kurz vor einem Tunnel noch richtig schön in den Dolomiten. Wir genießen den Ausblick. Alles passt gerade, denn es ist auch noch sonnig und warm. Heute ist meiner Meinung nach die geilste Etappe! Nun folgen Stichpunkte, weil ich ewig brauchen würde, um alles aufzuschreiben:
- Autos hupen und winken uns zu
- Kleine Orte, alte Häuser mit grauer Farbe, oft verfallen, aber idyllisch
- Geruch nach Heu
- Viele Radlfahrer, mehr als überall sonst
- Max isst
- Rote Berge
- „echtes“ Italien, raus aus Südtirol
- Bergab, wir lassen laufen
- Es wird von den Häusern und Menschen mediterraner
- Fichtenwälder wurden abgelöst durch Mischwälder und Farne
- An den höchsten Punkten z.T. überall Steine auf dem Weg -> Überschwemmung/ Lawine?
- Weg, der am Felsrand gebaut ist, direkt daneben der Abgrund
- Oft Tunnel, dort lehmiger Boden
- Kaputtere Teerstraßen als in Deutschland, dafür bessere Schotterwege – meistens
Mir ist unterm Fahren noch so viel mehr eingefallen oder aufgefallen, aber jetzt weiß ich es nicht mehr.
(Krissi)
Leute, der Tag heute war anstrengend. An sich ging es echt gut mit den Höhenmetern, aber die Sonne und am Schluss der Wind haben mich echt fertig gemacht. Dafür war die Strecke atemberaubend. Wirklich wunderschön. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass der Weg immer an den Bergen entlang verläuft. Aber ist ja logisch, dass die Landschaft gerade nach Italien immer flacher wird. Ach, ich freu mich auf den morgigen Tag, da werden wir noch ein bisschen was von den Dolomiten sehen.
Annas Bed and Breakfast-Buchung war übrigens total erfolgreich und Jacqueline hat uns freundlich mit einer Mischung aus Deutsch und Englisch empfangen. Ich hab’s mit Spanisch versucht und bin enttäuscht, wie schwer verständlich es war – mal gucken, was es morgen zum Frühstücken gibt ^^. Jacquelines Händedruck zur Begrüßung war so fest, dass uns nicht nur allen die Hände weh getan haben, sondern auch Annas Wunde von Freitag wieder aufging und zu bluten anfing!
20:55 (Alex)
Nach unserem improvisierten Abendessen mit Brot, Zazicki, Frischkäse, Tomaten, Gurken, Käse, Speckwürfel und eingelegten Paprika auf der Terrasse unseren B&B’s haben wir beschlossen, noch in die „Stadt“ zu gehen. Dort haben wir uns alle ein Eis gegönnt. Und es gibt dort auch eine wunderschöne moderne Kirche aus Beton, aber trotzdem wirkt sie offen und sehr „verspielt“. Man kann da rundherum an der Kirche entlang nach oben gehen, da ist dann ein „kleiner“ Platz für Open Air Konzerte oder Ähnliches.
Unser Eis haben wir übrigens bei einem Platz gegessen, an dessen Ende wir unsere Füße in der Luft baumeln ließen. Ein kleiner Ausschnitt unseres Gesprächs: Wir unterhalten uns über Serien und Anna wirft einen super passenden und qualifizierten Beitrag ein: „Hey, ich hab ja Hundeleckerli in der Hose!“ Und mit diesem schönen Zitat endet mein Eintrag.