josiundjonasonjourney
josiundjonasonjourney
vakantio.de/josiundjonasonjurney

Dschungel-Tour

Veröffentlicht: 13.05.2019

6 aufregende Tage liegen hinter uns, aber mal von Anfang an. Wir sind mit dem Nachtbus von Santa Cruz in 12 Stunden nach Trinidad gefahren. In Trinidad angekommen muss man ein Überland-Taxi nehmen. Mit dem ging es eine Stunde später weiter. Leider waren die Straßen sehr schlecht es hatte sehr viel geregnet, es war also eine reinste schlitterpartie. Wir mussten dann bei der Hälfte der Strecke noch mal das Taxi wechseln und 26 Stunden später waren wir in Rurrenabaque.

Am nächsten Tag gings dann zu den einzelnen Touranbietern. Das einzig unterschiedliche waren die Preise und der Umgang mit den Tieren, wir wollten auf keinen Fall mit einer Agentur, die Wildtiere anfüttert, reisen. Im Endeffekt haben wir eine Agentur gefunden die uns ein Kombi Angebot von 3 Tagen Dschungel und 3 Tagen Pampa gemacht hat.

Zu unserer Reisegruppe gehörten ein Guide, eine Köchin und noch zwei französische Mitreisende. Die ganze Tour haben wir auf Spanisch gebucht, mittlerweile ist das schon so gut das wir 80% verstehen und wir haben die Erfahrung gemacht dass auf Englisch deutlich weniger erklärt wird als auf Spanisch. Ein kleines Beispiel:

Spanisch: Diese Blume blüht zwei Mal im Jahr, aus ihren Blüten kocht man einen Tee der entschlackend wirkt.

English: Das ist eine schöne Blume.

Im Büro bekamen wir dann ein Zelt, Isomatte, ein Hemd (was sich hervorragend zur Moskito Abwehr nützt) und Gummistiefel. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt sind wir die gesamten drei Tage nur in Gummistiefeln Wanderhose und Hemd rumgelaufen, das war ein Anblick. Bei der Regenwald-Tour wird eigentlich nur gewandert. Am ersten Tag ging's noch mit mächtig viel Angst in den Dschungel. Unser Guide lebte 14 Jahre im Regenwald und konnte uns sehr viel über die Nutzpflanzen erklären, es war beeindruckend ein so in sich geschlossenes Ökosystem zu sehen. Wenn ein Baum umfällt wird er von Pilzen befallen und zersetzt, dadurch dringen die Nährstoffe in den Boden und machen ihn so fruchtbar. Stirbt ein Tier ist 1-2 Tage später nur noch Knochen übrig alles andere ist weggeputzt. Nach unserem ersten Tag im Dschungel waren wir allerdings eher enttäuscht wir haben kein einziges Tier gesehen. Naja gut man muss auch sagen das wir uns wie eine Elefantenherde die durch den Urwald stampft angehört haben. Und die meisten Tiere im Regenwald verfügen natürlich über ein astreines Gehör, also werden wir wahrscheinlich nur taubstummen Tieren begegnen.

Nach einer ersten eher schlaflosen Nacht werden morgens nach dem Frühstück die Rucksäcke mit Zelt Isomatte usw. Gepackt es geht nämlich los durch den Regenwald zum Zeltplatz für die zweite Nacht. Bei 35 Grad fast 100% Luftfeuchtigkeit mit einem vollen Rucksack in Gummistiefeln durch den Regenwald zu wandern ist milde gesagt: ANSTRENGEND. In der Nacht hat Jonas Auge Bekanntschaft mit dem einen Moskito, der innerhalb unseres Moskitonetztes war, gemacht weshalb sein Auge komplett angeschwollen war. Die Dschungel Apotheke hat aber eine Art Pilz parat der zu einer Paste verarbeitet wird, diese Paste haben wir zwei mal auf sein Auge geschmiert und danach war wieder alles gut, schon cool wenn man sich auskennt! Auf dem Weg haben wir allerdings schon mehr Tiere gesehen. Unser Guide setzte sich ein mal eine halbe Stunde mit uns ruhig hin und plötzlich waren wieder überall Tiere, wir sollten echt ein bisschen leiser sein, nahmen wir uns vor.

Angekommen am "Zeltplatz" gab's essen. Man muss sagen das essen war wirklich immer sehr gut, auch wenn die bolivianische Küche eindeutig zu viel frittiert. Es gab viel Fisch den die Mitarbeiter immer im Fluss fangen. Dazu immer Reis, Kartoffeln oder Yuca (Wurzelgemüse) und einen Salat. Mit Gemüse haben sies allerdings nicht so. Nach dem Essen ging's dann "Duschen" meinte der Guide, wir haben uns extrem gefreut das es am Zeltplatz wirklich eine Dusche gibt, zumal die Toilette eine Tonne mit Sichtschutz war. Nach 5 Minuten laufen waren wir dann an unserer "Dusche", der Rio Bení, und der Guide wollte wirklich das wir in das Wasser rein springen in dem Krokodile, Piranhas, riesen Fische und andere gefährliche Bewohner wohnen, hat er sie noch alle?! Mit mulmigen Gefühl ging's also ins Wasser, welches übrigens nicht wirklich kalt war, zu waschzwecken war es allerdings ausreichend. Danach gings zu einer Lagune wo man wohl super Piranhas fischen kann. An ein Stück Draht wurde ein Stück Fleisch an einen Haken gehängt und die "Angel" ausgeworfen. Wir Amateur-Fischer haben natürlich nichts gefangen, Überraschung! Übrigens hieß unser Guide Milton, Milton meinte beim los laufen schon das wir unsere Taschenlampe mit nehmen sollen da wir wahrscheinlich wenn es dunkel ist zurück kommen. Ja klar da Wandern wir einfach im dunkeln durch den Dschungel, kein Problem. War dann aber auch gar nicht so schlimm allerdings immer wenn Milton stehen geblieben ist, war ein Tier in der Nähe und wir mussten unser Licht ausmachen damit es näher kommt, danach wurden die Lampen angeschalten und manchmal haben wir dann sogar das besagte Tier gesehen, meistens allerdings nicht. Bei einer kurzen Pause setzte sich Milton auf einen Baumstamm und Jonas daneben, der war allerdings nicht ganz unbewohnt und Jonas wurde von einer Bullenameise in den Po gestochen. Milton hatte uns von dieser Ameise schon gewarnt da sie 24 Stunden lang Schmerzen verursacht. Wir hatten noch etwas von der Pilz-Paste vom morgen übrig und haben sie auf seinem Allerwertesten verteilt, naja im Endeffekt hatte er nur 15 Stunden Schmerzen aber immerhin. Mittlerweile sind wir schon ziemlich verstochen obwohl wir immer lange weite Sachen an haben und wir so ein starkes Moskitospray dabei hatten wovon sich selbst unsere Haut ein bisschen angeschält hat, Mistviecher! Geschlafen haben wir auf dem Boden in einem Moskitonetzt, nachts war's immer wieder mal laut weil Affen um den Zeltplatz rum sind und irgendetwas was über den Zeltplatz gehuscht ist hat mich beunruhigt, auch nicht sehr erholsam. Am nächsten Tag wanderten wir durch oder über unzählige Bäche zurück zum Camp. Wir sahen viele Schmetterlinge die so groß wie unsere Hand waren. Während Jonas ein Bild von einem machte meinte der Guide "Nicht anfassen! ", und Jonas meinte nur das er natürlich nicht den Schmetterling anfässt. Milton meinte damit aber den Baum an dem er sich abgestützt hat der trägt den Namen Palma de Diablo (Teufelspalme) und warum? In dem Baum wohnen Feuerameisen die dann natürlich auf Jonas spazieren gelaufen sind. Also wir sind definitiv nicht überlebensfähig im Dschungel! Ein Highlight war das wir freilebende wilde Affen beobachten konnten. Es war eine ganze Familie und wir mussten uns richtig leise ran schleichen. Papageien und Tukane haben wir auch noch entdeckt. Am letzten Tag haben wir noch Schmuck aus Zutaten aus dem Urwald gebastelt. Zum Sonnenaufgang fuhren wir dann mit dem Boot zurück nach Rurrenabaque um dann weiter in die Pampa zu fahren. 

Antworten

Bolivien
Reiseberichte Bolivien