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Sardinien - wilde Natur, Wildschweine & Traumstrände

Veröffentlicht: 24.11.2016

Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, nur Sizilien ist größer. Sardinien, oder auch liebevoll "Kontinent im Kleinen" genannt, ist eine wunderschöne Insel, die zu Italien gehört. Wer Bilder im Internet sucht, wird schnell vom türkisblauen Meer und den weißen Stränden begeistert sein. Ein Bekannter hat vor meinem Urlaub damals zu mir gesagt: " Wenn du Malediven-Feeling haben, aber nicht so weit fliegen möchtest, geh nach Sardinien - du wirst es lieben!" Und er sollte Recht behalten. Ich denke auf den Bildern, die ich diesem Beitrag beigefügt habe, könnt ihr euch einen kleinen eigenen Eindruck machen - wer me(e)hr sehen möchte, sollte definitiv auch einmal Sardinien auf eigene Faust erkunden. Es lohnt sich, glaubt mir!


Lediglich das Straßennetz und die Straßenbeschaffenheit lässt etwas zu wünschen übrig - da muss man sich schon auf das ein oder andere Schlagloch einstellen. Ein Mietwagen oder euer eigenes Auto, falls ihr mit der Fähre anreist, sollte mit guten Stoßdämpfern ausgestattet sein  :-) Stellt euch außerdem auf viele Serpentinen-Straßen ein - gerade an den felsigen Küstenstraßen kann sich die Fahrt sehr in die Länge ziehen - aber der Ausblick und die Landschaft, die ihr hier geboten bekommt, lohnt sich definitiv, die eventuellen Strapazen in Kauf zu nehmen.

Auch unsere knapp 3-stündige Fahrt zum Arbatax Park, Hotel Il Borgo Cala Moresca in Tortoli war etwas anstrengend, aber hat sich definitv gelohnt. Und nach einem 1,5 stündigen Flug ab Stuttgart kann man das verschmerzen - definitiv kürzer als auf die Malediven zu fliegen :-) Und wer reisen will, muss einfach etwas Geduld und ein gutes Maß an Gelassenheit mitbringen, man kann ja nach der Anreise in der Regel wunderbar chillen und sich erholen.

Die Hotelanlage Arbatax ist riesig und in verschiedene Resorts unterteilt. In einer offen gehaltenen Haupt-Rezeption wurden wir nett empfangen und nach dem Einchecken mit einem Golfcaddie in unser "Hotel-Dörfchen" Il Borgo Cala Moresca gebracht. Dieses Wort habe ich bewusst gewählt, war unser Hotel doch tatsächlich wie ein kleines, typisch sardinisches Dorf angelegt. Gepflasterte Straßen, viele Pflanzen und die Zimmer terassenförmig angelegt -  in jedem kleinen Häuschen gab es 2 Zimmer, eins ebenerdig, eines über eine schmideiserne Treppe erreichbar. Wirklich idyllisch und schön gemacht, wir waren vom ersten Moment an begeistert und fühlten uns heimelig.

Auch das Zimmer (Foto anbei) war landestypisch und spartanisch, aber völlig ausreichend und sauber, eingerichtet. Endlich Koffer abstellen, kurz frischmachen und dann ab auf Erkundungstour - so läuft in der Regel ein erster Urlaubstag bei mir ab - erstmal sehen, wo ich da so gestrandet bin und die ersten Eindrücke wirken lassen.

Die ersten Eindrücke blieben definitiv, bis heute, haften. Einen traumhaften Ausblick auf die felsige Bade-Bucht (Cala Moresca)  in das türkisblaue Wasser durfte ich von einer Plattform aus genießen... (auch hier habe ich anbei ein Foto beigefügt) - live ist das natürlich generell um Welten beeindruckender als auf Bildern, zum Ausblick hinzu kommen dann  noch die Meeresbrise und die Sonne, die einem auf den Rücken brennt, das Vogelgezwitscher und das Gefühl angekommen zu sein - ich liebe es, jeden Urlaub aufs Neue! Abends dann den Sonnenuntergang bei einem typisch italienischen "Aperetivo" genießen - und die Urlaubsstimmung ist perfekt!

Doch zurück zur Anlage: was mir besonders gut gefallen hat, war auch der angrenzende Tierpark, der mit viel Liebe und Pflege wirklich ganz toll angelegt ist und sich wunderbar in die Hotellandschaft integriert  - ich hatte hier wie gesagt immer das Gefühl, in einem kleinen Dörfchen zu sein... nie in einem Hotelkomplex - und das mag ich ganz besonders: wenn ich nicht das Gefühl hab, eingepfercht zu sein und die typischen Hotelanimationen über mich ergehen lassen zu müssen. Für viele mag das wichtig sein, sowas zu haben, ich brauch das definitv nicht - im Gegenteil- ich bin von diesen Angeboten und dem Trubel immer etwas genervt. Aber jedem das seine - hat alles seine Berechtigung und Nachfrage :-)!

Im naturbelassenen Tierpark waren u.a. Wildschweine, Rehe, Ziegen, Steinböcke, Schafe und Pferde zu bestaunen, die zum Teil frei herumliefen und auch keine Scheu vor Besuchern hatten. Auch die Felsketten und das wilde Wasser in der Bucht war toll anzusehen und das ein oder andere tolle Bild ist hier entstanden. (siehe anbei)

Im Arbatax Il Borgo hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass die Erholung und die Einbindung der landestypischen Gepflogenheiten im Vordergrund stehen.

Auch kulinarisch wurde nicht das internationale Standard-Buffet angeboten, wie man es von vielen Hotels kennt. Sondern authentisches sardisches Essen, das sehr abwechslungsreich, frisch und einfach sensationell lecker war! Ich persönlich will alles von einer Urlaubs-Destination kennenlernen - nicht nur die Strände, die schönsten Orte, etc., sondern auch die Kultur und die Gepflogenheiten... und dazu gehört natürlich auch das typische Essen.

Mich macht es immer traurig, wenn ich miterleben muss, wie einige Gäste sich im Restaurant beschweren, dass es kein Schnitzel mit Pommes gibt und das man das Essen ja nicht kennt & somit nicht essen kann/will. Hab ich schon so oft erlebt, auch in anderen Urlauben und ich kann dazu nur etwas genervt sagen: " Dann bleib zu Hause und friss dort deine Pommes und dein Schnitzel!" Sorry, aber man sollte doch mit einem gewissen Interesse und Respekt das Land und die Leute  kennen lernen wollen ...oder sehe ich das so falsch??? Sonst kann ich doch wirklich zu Hause bleiben. Das ist meine Meinung dazu, aber leben und leben lassen :-)

Mir jedenfalls und zum Glück auch vielen anderen Gäste, mit denen ich gesprochen habe, hat das Essen sehr gut geschmeckt und Ich war ganz begeistert mit welcher Vielfalt und Liebe zum Detail, das Essen am Buffet, jeden Abend aufs Neue, präsentiert wurde. Ich habe wirklich einige neue Geschmackserlebnisse in den 8 Tagen erfahren dürfen! Besonders gut geschmeckt hat mir das "carta-di-musica-Brot", das wirklich hauchdünn gebacken wird und schön knusprig ist. Die sardische Küche ist natürlich an die italienische Küche angelehnt, Nudeln, Fisch und frische Zutaten. Die Gewürze und Zutaten empfand ich aber schon anders, es wird z.B. viel mit Fenchel und Safran gekocht. Es gibt viel fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte und Fleisch wird hier viel vom Wildschwein und Lamm gegessen. Ich glaube ich habe auch noch nie soviele Wildschweine gesehen, wie auf Sardinien - da liegt es auch nahe, dass diese Tiere gegessen werden. Aber wirklich sensationell lecker! Es gab auch leckeren Ziegenkäse und sogar selbstgemachte Ravioli... also kulinarisch top!!!

In Il Borgo gab auch ein kleines "Dorf-Lädelchen", in dem man typische sardische Lebensmittel und Spirituosen erwerben konnte. 

Der Inhaber war so nett und hat uns sogar eine kleine "Likör-Kostprobe" gegeben. Natürlich haben wir dann auch etwas gekauft. Darüber hat sich dann der Inhaber so gefreut, dass er mir noch ein Kochbuch geschenkt hat - total süß und ich hab mich wirklich sehr darüber gefreut! Der Granatapfel-Likör ist definitv empfehlenswert und als Mitbringsel bestens geeignet :-) Der landestypische Mirto, ein angenehm süßer Myrtenlikör, hat mir gut geschmeckt und ist mit einer der meistgetrunkenen Liköre auf Sardinien. Einfach mal probieren! Gibt es in gut sortierten Supermärkten sicher auch bei uns zu kaufen - wobei ich, wie ihr sicher auch, schon oft die Erfahrung gemacht hab, dass alles was man aus dem Urlaubsland mitbringt und dort gegessen und getrunken hat, zu Hause einfach nicht mehr ganz so gut schmeckt. Das Flair und die Urlaubsstimmung, ja vielleicht das Klima, sind da einfach anders als bei uns in Deutschland und tragen sicher zum Geschmackerlebnis bei :-)

Mit dem Bus, mit dem Mietwagen oder mit einem Mountainbike kann man von Tortoli aus wunderbar an traumhafte, kilometerlange Strände pilgern, die einem "Beach-Chiller" definitv keine Wünsche offen lassen.  Kristallblaues Wasser und feinsandiger, fast weißer Sandstrand laden zum Relaxen und Genießen ein. Da die Cala Moresca, an der unser Hotel angegrenzt hat,  eher eine felsige Badebucht ist, haben wir uns dann auch über Sand zwischen den Zehen gefreut - somit haben wir öfters den Lido di Orri besucht, einer der bekanntesten Strände an der Ostküste. Der Strand ist in drei Teile aufeteilt, einer reiht sich an den ortsansässigen Camingplatz an, somit etwas mehr frequentiert; der mittlere Teil bietet Infrastruktur, wie Bushaltestelle und 2-3 Strandbars, sowie fliegende Händler :-) und der dritte Abschnitt, an dem wir dann meist unser Badetuch ausgebreitet haben, ist der einsamere und naturbelassene Abschnitt, der über einen gut begehbaren, wenn auch felsigen Weg, zugänglich ist.  In den einschlägigen Urlaubsratgebern findet ihr hier sicherlich noch mehr Strand-Tipps und genaue Anfahrtswege...

Abschließend hatten wir wirklich 8 tolle, erholsame und beeindruckende Tage auf Sardinien und ich hoffe, ich konnte euch mit meinem kleinen Beitrag meine Eindrücke über Sardinien näher bringen - ich war erstaunt und begeistert von dieser Insel und würde definitiv jederzeit wiederkommen.

Für Sportbegeisterte unter euch: Mountainbiken und Wandern ist hier definitv ausgiebig möglich. Für die Chiller: Traumstrände und angenehmes Wasser laden zum Verweilen ein! Für die Shoppingfans: Es gibt hier die typisch italienischen Märkte (mercatini) und auch in jedem Städtchen tolle Läden, die man (oder eher frau) mal besuchen kann :-)  Also ich denke, es ist für jeden etwas dabei!

Kurze Flugzeiten, moderate Preise und eine traumhafte Landschaft, nette Leute und kulinarische Köstlichkeiten warten auch auf euch! Dolce Vita a Sardegna!






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