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Cusco und das Übernatürliche

Veröffentlicht: 02.12.2017

Nach einer wieder einmal holprigen und von wenig Schlaf geprägten Nachtfahrt kommen wir morgens um 7 Uhr in Cusco an. Wir nehmen das nächste Taxi, lassen uns zum Hostel fahren und erleben eine Überraschung: In einer kleinen, oberhalb des Stadtzentrums gelegenen Seitenstraße erwartet uns ein gemütliches Hostel mit dazugehöriger Crêperie und dem schönen Namen La Bohème. Gegen kleines Geld dürfen wir hier auch direkt frühstücken und staunen nicht schlecht, denn es gibt frische, leckere Brötchen, guten Kaffee, Limetten, Zucker und eine Platte mit vielen Crêpes. Eines der besten Frühstücke, die wir in Südamerika bekommen.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, erkunden wir die Stadt und sind völlig baff, als wir den Plaza de Armas erblicken. Wunderschöne alte doppelstöckige Häuser mit Holzbalkonen umrunden den Platz, der in der Mitte von einem großen Brunnen geziert wird. Einzig die beiden Kirchen mit ihren beeindruckenden Außenfassade durchbrechen das einheitliche Bild und lassen das Gesamtkonstrukt noch imposanter wirken. In den alten Häusern sind einige bekannte Fast Food Ketten untergebracht, die ihre Firmenlogos jedoch nur klein und in schwarz-weiß an den Hauswänden anbringen dürfen - das könnte man sich auch in einigen deutschen Städten überlegen. Grund: Die Innenstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und soll ihr ursprüngliches Stadtbild behalten.

Diese ersten Eindrücken nehmen wir am nächsten Tag mit auf die Free-Walking-Tour. Kurz bevor es losgeht kommen wir schon ins Gespräch mit einem sehr netten Mädel aus Wuppertal. Was wir noch nicht wissen: Wir werden mit ihr die nächsten Wochen verbringen: Hallo, Kathrin.

Kathrin hat zuvor einen netten Peruaner namens Marcus kennen gelernt, der anbietet uns am nächsten Tag zu den Ruinen von Sacsuhayman (Sexy Mama) auf den Hügeln über der Stadt zu führen und uns die Besonderheiten der alten Inka-Stätte zu erklären. Gesagt, getan- und so wandern wir Drei in Begleitung von Marcus am nächsten Morgen aus der Stadt heraus, besteigen ein Collectivo und rasen hoch in Richtung Sacsuhayman. Hier stehen die überlebenden Mauern einer riesigen Inka Anlage, die als spirituelles Zentrum über der Stadt liegend das Zuhause für Priester, deren Schüler und andere Geistliche war. Das Besondere an den Mauern ist, dass die einzelnen Kanten der Steine nicht nur exakt zugeschnitten sind, sondern auch so glatt, als hätte sie jemand mit einem Laser bearbeitet. Man stellt sich wirklich die Frage, wie eine solche Arbeit zu Inka-Zeiten möglich war. Darüber hinaus sind die Steine zu Teilen doppelt so groß wie ein Mensch. Marcus andauerndes Statement: "Not natural... Pffff." Er glaubte übrigens, dass eine Kultur, die bereits vor den Inka lebte, diese Kunstfertigkeit bereits besaß und Sacsuhayman erbaute.

Der nächste Tag startet mit der Entscheidung, das peruanische Gesundheitssystem zu testen. Sebastian geht es mittlerweile immer noch nicht besser. Zufällig ist heute sogar ein Arzt im Hostel, da noch weitere Gäste an ähnlichen Symptomen leiden. Der Arzt kassiert kurzerhand alle ein und nimmt sie mit ins Krankenhaus. Die Diagnose für Sebastian: Salmonellen, eventuell auch ein Parasit. Das Ergebnis: 24 Stunden Krankenhausaufenthalt samt Dauerinfusion. Schöne Bescherung.

Lisa und Kathrin nutzen die Zeit für Shopping, das Planen der gemeinsamen Weiterreise und einen Besuch am Krankenbett. Abends gehen die Mädels lecker essen und gönnen sich zum Nachtisch einen süßen Crêpe mit selbstgemachtem Fleur-de-sel-Eis. Hmmmmmm. Sebastian bekommt derweil Krankenhauspampe.

Der arme Patient darf das Krankenhaus aber am nächsten Morgen wirklich wieder verlassen, muss die nächsten sechs Tage Antibiotika schlucken und wird, zurück im Hostel, von Lisa, Kathrin und Manuel- unserem absoluten Held im Hostel, der uns jeden Wunsch von den Augen abliest- mit einem leckeren Zuckercrêpe empfangen. Mehr als ruhen ist für ihn aber nicht mehr drin. Die Mädels besuchen derweil noch weitere umliegende Inka-Stätte, natürlich alle not natural!!Pfffff!

Das heilige Tal der Inca: Die Frauen haben derweil alles organisiert und so begibt sich unsere kleine Reisegruppe am darauffolgenden Tag nach Olantabambo, wie Sebastian gern sagt (eigentlich heißt es Ollantaytambo). Nur 2 Stunden von Cusco entfernt liegt dieses kleine, etwas verstaubte Dorf mitten im heiligen Tal und dient als gutes Basislager für Tagesausflüge in die Umgebung sowie die Weiterreise nach Machu Piccu. So geht es während unseres 3 tägigen Aufenthalts zu den Salzterassen in Maras, von dort wandern wir auf eigene Faust querfeldein nach Moray, einer weiteren Inka-Stätte, die eine Mischung aus Fußballfeld und römischem Plenum darstellt. Natürlich bieten und zahlreiche Taxifahrer ihre Dienste an, aber nein Danke, und unsere mehrstündige Wanderung ist wirklich jede Mühe wert, denn wir sehen eine zauberhafte Natur. Ob der Taxifahrer uns schon in Moray erwartet? Wir spekulieren, treffen ihn dann aber doch nicht mehr an. Dafür aber ein Colectivo, das gern mehr Personen mitnimmt, als Sitzplätze vorhanden sind. So tuckern wir gemeinsam mit schwer bepackten, traditionell gekleideten Frauen Richtung Autopahn, denn dort müssen wir in das nächste Fahrzeug klettern. So Bahnen wir uns den Weg zurück nach Ollanta.

Dann ist es soweit: Wir nehmen Abschied von Ollantaytambo und es geht mit dem Zug nach Aguas Calientes, dem Dorf am Fuße von Machu Pichu.

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