Veröffentlicht: 02.08.2021
Schon bei Dunkelheit kommen wir in Lecce an. Lecce ist eine bedeutsame Stadt in Apulien und hat knapp 97 000 Einwohner. Sie wurde der Sage nach im 12. Jhdt. vor Christus gegründet, die tatsächliche Gründung ist aber unbekannt. Unter Karl V. wurde Lecce stark befestigt und als Verwaltungszentrum des Salento bestimmt. Damals erhielt die Altstadt von Lecce auch ihr heutiges charakteristisch barockes Aussehen. Im Umland von Lecce wird ein weicher Tuffstein abgebaut, der zur raschen Ausbreitung des lecceser Barocks führte. Deswegen wurde die Stadt auch als Florenz des Südens bezeichnet. Den barocken Stil kann man an vielen Gebäuden der Altstadt erkennen. Unser Bus lässt uns an der Porta Rudiae raus, eines der drei Stadttore, die ins Centro storico führen. Die Altstadt ist sehr lebhaft und wir saugen die angenehm belebte Atmosphäre auf dem Weg zu unserer Unterkunft auf. Unser Hostel liegt direkt am zentral gelegenen Piazza Sant' Oronzo. Nachdem wir unsere Sachen abgelegt haben, nehmen wir unsere restliche Brotzeit mit nach unten und genießen nocheinmal die Atmosphäre. Es gibt Life-Musik und besonders Spaß macht uns die Show von 4 Jugendlichen, die Breakdancen. Uns überrascht nicht mehr, dass Yasmin immer vom Lecce bei Nacht geschwärmt hat. Ziemlich guter Anfang. Wir sind aber müde und haben einen straffen Zeitplan für die nächsten Tage, also erst mal ab ins Bett!
Der nächste Tag beginnt mit einem Frühstück in der Bar nebenan. Wir genießen Cappuccini Soya und Croissants und machen uns dann auf den Weg zum Bahnhof. Yasmin hat uns im Vornherein Otranto und Gallipoli empfohlen, da die Verbindungen nach Gallipoli gerade besser passen, ist das heute zuerst dran. Hin- und Rückfahrt mit dem Zug kosten uns keine 9€ pro Person. Dafür ist der Zug aber ganz schön voll. Nach etwa 1:20 h kommen wir an der Endhaltestelle Gallipoli an. Vor dem Bahnhof kann man seine Wasserflaschen auffüllen. Es kostet zwar 5ct pro Liter (sonst war's bis jetzt immer kostenlos), dafür bekommt man aber sogar Sprudelwasser, wenn man möchte. Dann machen wir uns gleich auf den Weg zur Altstadt, die etwa 15 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt liegt. Gallipoli hat etwa 20 000 Einwohner und liegt am Golf von Tarent, am südwestlichen Ende von Apulien. Die Altstadt liegt auf einer Felseninsel und ist durch eine Brücke mit der Neustadt verbunden. Die Stadt wurde von griechischen Kolonisten als "Kallipolis" gegründet, was übersetzt "schöne Stadt" bedeutet. Der heutige Name leitet sich auch davon ab. Direkt am Eingang in die Altstadt gelangt man durch den Markt ins Castello, die einstige Befestigungsanlage. Wir beschließen, die 6€ Eintritt zu zahlen, und uns ein bisschen weiterzubilden. Besonders interessant fanden wir dabei die Bedeutung von Olivenöl im italienischen Handel. Hafenstädte boomten durch die Öle auf den Märkten für Lampen, Seifen und Essen. Auf den oberen Etagen hat man auch eine schöne Aussicht über den Hafen von Gallipoli. Die Burg beinhaltet außerdem die ein oder andere Kunst- und Kulturausstellung. Ziemlich cool ist auch eine Lichtershow unter einer Kuppe im Inneren der Burg. Wir schlendern außerdem wieder durch schöne Gassen, an vielen Bars, Läden, Restaurants vorbei. Ständig werden uns Taralli zum Probieren angeboten. Naja, weiß ja keiner dass unsere Rucksäcke schon voll damit sind. Wir besuchen außerdem auch die Cattedrale di Santa Agatha. Das Innere ist zwar sehr dunkel, allerdings beeindruckt hier nicht nur eine stark verzierte Decke, sondern auch mehrere großflächige Wandgemälde. Wir wollen eigentlich noch zur Baia verde, jedoch warten wir in der Eisdiele neben der Bushaltestelle vergeblich. Letztendlich gehen wir zum Stadtstrand, der voll ist und auch nur wenig Schatten bietet. Selbst das Wasser ist ziemlich warm und auch nicht so schön sauber, wie wir es mittlerweile gewohnt sind. Trotzdem sind wir froh über die Pause und Entspannung. Gemütlich schlendern wir irgendwann wieder los zum Bahnhof, etwas zu gemütlich vielleicht, denn wir haben keine Zeit mehr, das Ticket zu validieren. Ist aber nicht so schlimm. Bisschen blöder ist, dass die Klimaanlage im Zug ausgefallen ist, und wir nochmal ganz schön ins Schwitzen kommen.
Wir müssen noch ein letztes Mal waschen und suchen deshalb einen Waschsalon auf. Während lavatrice arbeitet, machen wir einen kurzen Abstecher zum Piazza Mazzini, auf dem ein großer Springbrunnen steht, den wir aber beide nicht so schön finden. Das Waschen hat uns viel Zeit gekostet, weshalb wir die Sehenswürdigkeiten auf den nächsten Tag verschieben. Und weil wir Hunger haben. Wir können es kaum abwarten!
Im Doppiozero an der Chiesa Santa Irene bekommen wir nur noch drinnen einen Platz. Wir gönnen uns ein Glas Rosato und Spaghettoni mit der besten Tomatensauce, die wir je gegessen haben. Auch die Pasta war die beste jemals. Unvergleichbar lecker. Davor probieren wir noch Pittule, ein salziges Fettgebäck aus der Region. Wir sind unglaublich satt und zufrieden, und vor allem gut gestärkt für den nächsten Tag in Otranto.
Wir stehen etwas früher auf, weil wir nach Otranto noch genug Zeit für Lecce haben wollen. Weil wir mal wieder etwas trödeln, müssen wir uns ganz schön beeilen, um noch den Bus zu erwischen. Deswegen gibt es heute Cappuccino und Croissant to go. Wir haben Glück, weil auch dieser Bus wieder einige Minuten Verspätung hat. Das Ticket kostet für Hin- und Rückfahrt weniger als 6€ pro Person. Außerdem ist der Bus wieder recht voll - scheint ein beliebtes Ausflugsziel zu sein. Nach knapp 1,5h Fahrt kommen wir am Hafen von Otranto, das am südöstlichen Ende von Apulien liegt, an. Von hier ist es nicht mehr weit in die Altstadt. Durch das Stadttor betreten wir das Centro Storico. Wir kommen sofort auf eine große, belebte Gasse mit kleinen Läden links und rechts. Wir lassen uns ein bisschen treiben und steuern die Kathedrale Santa Annunziata an. Von außen erkennt man den klassischen gotischen Stil. Innen ist die Kathedrale allerdings eher schlicht gehalten. Die Wände sind vorwiegend weiß und wenig verziert, lediglich die Decke ist aufwendig in weißen und goldenen Mustern geschmückt. Danach machen wir uns auf die Suche nach der Kirche San Pietro, die garnicht so einfach zu finden ist. Gefühlt sind alle Kirchen der Altstadt gut ausgeschildert außer die Gesuchte. Endlich gefunden sind wir von außen sogar etwas enttäuscht. Sie wirkt sehr klein und unscheinbar. Beim Betreten faszinieren uns aber sofort die schönen bemalten Wände, die nur noch zum Teil vorhanden sind. Hat sich also die Suche doch gelohnt.
Um eine schöne Aussicht auf das Meer und die Stadt zu bekommen, gehen wir auf den Torre Matta am Rand der Altstadt. Danach schlendern wir noch einmal durch die Gassen und gehen Richtung Castello Aragonese. Hier gibt es eine Banksy- Ausstellung, die uns Yasmin auch schon empfohlen hat. 12€ Eintritt waren uns dann aber doch etwas zu viel, da wir ja auch eher keine Museumsgänger sind. Wir werfen also nur einen kurzen Blick in den Innenhof.
Wir möchten heute an einen weniger besuchten Strand (Baia delle Orte), den uns auch wieder Yasmin empfohlen hat. Dieser liegt außerhalb der Stadt und das letzte Stück ist auch nur zu Fuß zu erreichen. Nicht weit davon entfernt liegt die Cava de Bauxite, die wir auch gerne noch besichtigen wollen. Wir fragen in der Tourismusinformation nach öffentlichen Verkehrsmitteln, die uns dort hinbringen könnten. Dort wird uns gesagt, dass keine Öffentlichen dorthin fahren, aber der Fußweg recht schön und nicht so lang sein soll. Trotz der Hitze machen wir uns also auf den ca. 35 minütigen Weg, der uns an der Cava vorbei zum Baia delle Orte führen soll. Der Weg strahlt die Hitze so stark ab, weshalb wir uns noch mehr auf das spätere Baden im Meer freuen. Wir freuen uns, als wir am Wegrand an Brombeersträuchern vorbeikommen, an denen wir uns kurz stärken. Weiter führt uns der Weg an Feldern vorbei zum Parkplatz des Strandes. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu unserem ersten Ziel, der Cava de Bauxite. Sie ist eine ehemalige Bauxitmine, in der sich im Laufe der Zeit ein See mit klarem Wasser gebildet hat. Ein sehr sehenswerter Ort! Für uns wirkt dieser Ort eher wie eine Oase, weil sich das satte Grün der Pflanzen deutlich vom Rot der Erde abhebt. Um den See herum kann man die steilen Sandhänge hochsteigen. So bekommt man von den verschiedenen Blickwinkeln die unterschiedlichsten Aussichten auf den türkisblauen See. Wir gehen auch nach unten ans Wasser zum Schilf. Da wimmelt es aber von Mücken. Lieber schnell weiter zum Meer.
Es sind eh nur noch wenige Minuten zu Fuß.
Wir blicken wieder auf eine wunderbare Steinküste. Dass das Wasser super klar ist, müssen wir wahrscheinlich nicht mehr schreiben XD. Um ans Meer zu kommen, muss man über die Felsen hinuntersteigen. Wir entdecken, dass wohl vor kurzem erst eine Strandbar dort geöffnet hat. Gut für uns, wir haben sowieso zu wenig Wasser dabei. Wir suchen uns einen Schattenplatz in der Nähe. Über etwas veralgte Steine kann man langsam und flach ins Wasser steigen. Auch wenn man von der Küste Richtung offenes Meer schwimmt, gibt es direkt unter der Wasseroberfläche immer wieder Steinbänke, auf denen man nur knöcheltief im Wasser steht. Es ist außerdem sehr schön, sich einfach direkt am Strand auf die ersten Steine im Wasser zu setzen. Von dort kann man die kleinen Wellen beobachten, die in die schon ausgehöhlten Steine spülen. Und man sieht immer wieder Ansammlungen von kleinen Muscheln, die am Stein kleben. So verbringen wir einen wunderschönen Nachmittag an einem wieder etwas anderen Strand, an dem wir uns unglaublich wohl fühlen. Für den Rückweg in die Stadt decken wir uns nochmal mit Wasser ein und gehen durch die Nachmittagshitze. Schneller als erwartet sind wir wieder in Otranto. Weil wir noch so viele Gerichte und Leckereien von Apulien auf unserer Liste haben, suchen wir uns noch einen Imbiss. Dort gibt es belegte Pucce (runde Sandwiches) mit Tomaten, Käse (Burrata oder einem anderen regionalen Käse) und viel Olivenöl. Das ist dann doch füllender als gedacht für einen kleinen Nachmittagssnack. Mit vollem Bauch müssen wir uns im Schnellschritt auf den Weg zur Bushaltestelle machen. Wie gut, dass der Expressbus nur 45 Minuten zurück nach Lecce braucht.
In Lecce gibt es auch noch ein paar Kirchen sowie die drei Stadttore, die wir gerne noch in der Helligkeit besichtigen wollen. Wir haben uns schon am Tag davor eine Route zusammengestellt, die an der Basilika endet, wo es viele Restaurants für's Abendessen gibt. Davor müssen wir noch einmal kurz in unser Hostel, um unsere Unterkunft für die kommende Nacht zu buchen. Mal wieder sind wir für Italien zu spät dran, weshalb wir unsere ursprünglichen Pläne mehrmals über den Haufen werfen müssen. Letztendlich entscheiden wir uns gegen Matera und für eine Fahrt nach Neapel mit zwei Zwischenstopps in Ostuni und Monopoli. Eigentlich wollten wir erst einen Tag später in Neapel ankommen. Nachdem wir endlich etwas passendes gefunden haben, machen wir uns verspätet auf den Weg. Unser erstes Ziel ist die Burg von Lecce. Auch ohne ein Ticket zu kaufen können wir in den kleinen Innenhof. Dort gibt es Ausgrabungen von den ersten Grundmauern der Burg und man bekommt einen Eindruck, wie groß diese ist. Danach geht es weiter zum ersten der drei Stadttore, der Porta San Biagio. Wir setzen unseren Weg durch die Gassen der Altstadt fort. Auch hier fallen uns gefühlt an jeder Straßenecke schon die oft hohen, imposanten und ähnlich aussehenden Kirchen auf. Ob die wohl alle noch genutzt werden? Unsere Tour führt uns zuerst an Santa Chiara und Santa Irene vorbei. Da die größten und bekanntesten Kirchen der Stadt alle Eintritt kosten, bestaunen wir diese nur von außen und werfen vielleicht mal einen kurzen Blick durch die Tür in die Innenräume. Es ist sowieso gerade Vorabendgottesdienst. Das Abendlicht der untergehenden Sonne taucht die Mauern der Gebäude und die Altstadt in ein schönes Licht. Dadurch bekommt unser abendlicher Rundgang noch einmal einen besonderen Flair. Am Dom und dem großen Domplatz vorbei gehen wir zum zweiten Stadttor, der Porta Rudiae. Hier sind wir schon am ersten Abend in der Dunkelheit angekommen. Im Licht wirkt das Stadttor nochmal ganz anders und imposanter. Man merkt hier deutlich, dass man aus der ruhigen Altstadt in den viel befahrenen modernen Teil gelangt. Um die Reihe komplett zu machen, gehen wir innerhalb der Stadtmauern zum dritten Tor, der Porta Napoli. Dieses Stadttor ist für uns das beeindruckendste. Es steht frei auf einem kleinen Platz und trägt schöne Verzierungen auf der Außenseite. Davor befindet sich ein kleiner Park mit weiß und rosa blühenden Bäumen und einem Obelisken. Auf der anderen Seite führt eine große Straße in das Herz des historischen Zentrums zurück. Diese nehmen wir auch, um zur Basilika Santa Croce zu gelangen. Schon auf dem Weg laufen wir links und rechts an Bars und Restaurants vorbei, die es im Viertel um die Basilika herum zur Genüge gibt. Nachdem wir einen kurzen Blick auf und in die Basilika geworfen haben, treibt uns der Hunger zu den Restaurants. Wir streifen ein bisschen durch die Gassen auf der Suche nach Orecchiette. Die stehen nämlich noch auf unserer Liste. Wir entscheiden uns für ein kleines Lokal, das Orecchiette mit Pesto anbietet. Während wir auf das Essen warten, schreiben wir ein bisschen weiter an unserem Blogeintrag über die Tage mit Yasmin. Die Orecchiette sind vorzüglich, und mit vollem Bauch gehen wir zurück ins Hotel und fallen in unsere Betten.
Schweren Herzens verlassen wir am nächsten Morgen die uns ans Herz gewachsene Stadt Lecce. Nochmal gestärkt mit Pasticciotto und Cappuccino gehen wir mit unseren großen Rucksäcken zum Bahnhof. Wir haben heute viel Zugfahrt vor uns, da lohnt sich doch wieder unser Interrail-Ticket. Unser erstes Ziel an diesem Tag heißt Ostuni, bekannt als die "weiße Stadt" - città bianca. Ostuni ist eine Gemeinde mit 31000 Einwohner*innen und liegt etwa 8 km landeinwärts von der Adriaküste. Die Gegend wurde seit der Altsteinzeit von Menschen bewohnt. Nicht so praktisch ist, dass der Bahnhof recht weit außerhalb liegt. Wir sind froh, dass wir einen Bus erfragen, der uns für nur 0,90€ p.P. mit ins Centro storico nimmt. Dort fragen wir in der Tourismusinfo nach, wo wir unsere Backpacks lassen könnten. Lange Rede kurzer Sinn: wir werden ziemlich lange von einem zum nächsten geschickt, bis wir einfach in einer Bar nachfragen, die so freundlich sind und sie hinter ihre Theke stellen. Die Bar steht am Piazza della Libertà, und wir können uns auf den Weg über den steilen Altstadthügel machen. "Weiße Stadt" ist eine ziemlich treffende Beschreibung, wie wir finden. Hinzu kommt, dass die Türen und Fensterläden häufig grün oder blau angestrichen sind. Das erinnert uns auch ein bisschen an Griechenland. Der Hügel, auf dem sich die Altstadt befindet, ist recht steil, wobei am höchsten Punkt die Burg steht, die nur noch zum Teil erhalten ist. Außerdem steht dort auch die Kathedrale di Santa Maria Assunta in cielo. Die andere bekannte Kirche ist dem Santa Vito Martire gewidmet, ist aber hauptsächlich durch ihre schöne Kuppel bekannt. Von innen ist sie nicht so beeindruckend. Die engen Treppen und Gassen in weiß, aufgelockert durch die vielen Pflanzen, sind bezaubernd. Es ist sehr warm, aber es gibt noch einen Aussichtspunkt, den wir uns nicht entgehen lassen wollen. Er ist nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt und lohnt sich allemal. Der weiße Hügel thront vor dem entfernter gelegenen Meer. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr, wir snacken noch ein paar Panzerottini und dann ab wieder zum Bus. Wir fragen vorsichtshalber nochmal nach, wann und wo - würden wir nach unseren Erfahrungen IMMER empfehlen in Italien...so klappt alles und wir kommen rechtzeitig zu einem Schnellzug wieder am Bahnhof an. In den Schnellzügen braucht man eigentlich eine Sitzplatzreservierung, aber in Ostuni gibt es keinen Schalter. Also rein in den Zug, sind eh nur 20 Minuten Fahrt.
Die Zugfahrt geht weiter in Richtung Norden, an großen Feldern vorbei, darunter Oliven, Wein, und wieder erstaunlich viele Kakteen. Diese Art Kakteen ist uns in Apulien schon viel ins Auge gefallen. Sie scheint nicht nur Innenstädte zu schmücken, sondern auch auf Feldern zu wuchern. Auch auf Amorgos haben wir diese Kakteen schon viel gesehen. Daran wachsen auch Kaktusfeigen. Lecker. Sollten wir mal noch essen.
In Monopoli kommen wir an, finden aber am Bahnhof wieder keine Möglichkeit zur Gepäckaufbewahrung. Uns bleibt nichts anderes übrig, als mit den Backpacks in die Stadt zu starten. Im Centro storico finden wir eine Tourismusinformation, wo wir ein paar Infos bekommen, aber die Gepäckaufbewahrung ist uns zu teuer. Wir sind sowieso schon fast alles abgelaufen. Auch Monopoli hat wieder eine schöne kleine Altstadt mit vielen sehenswerten Gassen und Ecken. Die Sehenswürdigkeiten können wir wieder nur von außen betrachten, diesmal weil sie bis um 17:00 Uhr Mittagspause machen. Wir gehen an der Burg vorbei durch ein Stadttor zum kleinen Hafen. Außerhalb der Stadtmauern schlendern wir am Ufer entlang, wo auch wieder einige Badegäste sind. Diese sonnen sich auf großen Steinblöcken, die einen wilden Eindruck machen, aber doch wahrscheinlich absichtlich dort gelagert wurden (oder?). Jedenfalls fragen wir uns hier schon etwas, wie die Leute sicher ins und aus dem Wasser kommen. Für uns ist heute aber ausnahmsweise kein Baden drin, also weiter. Auch an den verschiedenen Kirchen schlendern wir vorbei, bis wir wieder zurück sind am Piazza Giuseppe Garibaldi, wo wir noch eine schöne Auszeit bei einem Smoothie nehmen, und unsere Erlebnisse Revuepassiere lassen.
Irgendwann gehen wir wieder zurück zum Bahnhof. Auch in Monopoli gibt es wieder keinen Schalter, an dem wir Plätze für den Schnellzug Richtung Caserta buchen können. Wir steigen also ein und wenden uns an den Schaffner. Der meint aber, dass der Zug voll ist, und wir in Bari wieder aussteigen müssen, um den nächsten zu nehmen. Auf die Frage, wann der nächste sein soll, bemerkt er selbst, dass es keinen Zug an diesem Abend mehr gibt. Das Zugpersonal diskutiert viel, letztendlich dürfen wir aber im Zug bleiben und bekommen für 10 Euro p.P. die (wahrscheinlich) letzten beiden Sitzplätze. Uff Glück gehabt. In Caserta erwischen wir auch den Zug, der uns nach Napoli Centrale bringt, wo wir ca. um 22:45 Uhr ankommen. Der Bahnhof ist riesig, und unser sehr netter und freundlicher Gastgeber holt uns ab. Wir sind froh, dass doch noch alles geklappt hat.
Apulien war definitiv eines unserer Highlights der Reise. Städte, Natur, Menschen und das Essen hat uns umgehauen.