Veröffentlicht: 12.01.2025
Ziemlich ausgehungert machte ich mich auf zu meinem Hostel, um dort meinen großen Rucksack abzustellen und mir in der Nähe einen Kebab zu holen. Frisch gestärkt lief ich zum Hafen und erkundete die Gegend. Mein Hostel war perfekt in der Mitte der Altstadt gelegen, und ich konnte von dort aus alle großen Sehenswürdigkeiten entdecken.
Auf dem Sultanahmet Platz, auf dem und anderem die berühmte blaue Moschee steht, ließ ich mich auf einer Bank nieder und beobachtete die vorbeiströmenden Touristenschwärmen. Zwischendurch wurde ich von den Gebetsrufe aus den Moscheen erschreckt, die von der Hagia Sophia und der Blauen Moschee kamen.
Am Abend trieb es mich auf meiner Suche nach Essen in einen anderen Stadtteil. Da ich eine lange Brücke überquert hatte, nahm ich an, mich auf der asiatischen Seite Istanbuls zu befinden. Nach einem kurzen Blick auf mein Handy musste ich aber feststellen, dass ich nicht den Bosporus, sondern nur einen Zufluss überquert hatte. Somit immer noch in Europa fand ich einen kleinen Imbiss mit nettem Inhaber, kaufte mir einen Kebab zum mitnehmen und lief zu einem Park, der an einem kleinen Berg gelegen war. Von dort hatte ich einen wundervollen Blick über die türkische Großstadt vor der untergehenden Sonne.
Durch einen starken Gewitterschauer überrascht und durchnässt, kam ich spät im Hostel wieder an. Trotzdem saßen vor der Eingangstür meine beiden sympathischen Zimmermitbewohner, zu denen ich mich noch etwas gesellte und sie kennenlernen konnte. Unterschiedlicher hätten beide nicht sein können: Ein 35-jähriger russischer Familienvater, beruflicher LKW-Fahrer und ein 26-jähriger Australier, berufslos, der im Leben frei sein wollte und alleine durch die Welt zog. Als beide in ein tiefes Gespräch über den Sinn des Lebens verfielen, das nach und nach immer mehr an Gehalt verlor (da beide einen großen Drang nach der Whiskeyflasche verspürten), machte ich mich ins Bett.