Veröffentlicht: 16.01.2025
Entgegen unseres ursprünglichen Plans entschieden wir uns dagegen, nach Ushuaia zu reisen. Da wir - Stand jetzt - vorerst auf innerkontinentale Flüge verzichten möchten, sind die Entfernungen hier echt weit, außerdem haben wir in 2 Monaten ein Date in Peru!
Deshalb ging es direkt nach Punta Arenas in Chile. Die Busfahrt dorthin war stressfrei, auch wenn das Prozedere an der Grenze langwierig ist. Die Chilenen haben sehr strenge Auflagen bzgl der Einfuhr von Lebensmitteln. Daher mussten an der Grenze alle Koffer und Rucksäcke ausgeladen, in einer Reihe auf den Boden gelegt werden und der Zoll ging mit Spürhunden daran vorbei. Marikes Rucksack wurde als verdächtig herausgezogen und extra durchleuchtet und durchsucht. Auch das Handgepäck aller Reisenden wurde einzeln durchleuchtet. Das dauert alles!
In Punta Arenas merkt sofort, dass man nicht mehr in Argentinien ist. Die Bürgersteige sind breiter, nicht so komisch verbaut und es gibt viel weniger Stolperfallen. Auch hier gibt es einige heruntergekommene Gebäude, dennoch scheint alles ein bisschen gepflegter zu sein und nicht nach Fertigstellung einfach seinem Schicksal überlassen zu werden. Das Angebot in den Supermärkten ist reichhaltiger und deutlich besser in der Qualität und Preis, aber immer noch nicht vergleichbar zu Deutschland.
Die Stadt ist touristisch geprägt, aber man merkt dem örtlichen Hafen die Wichtigkeit an durch das reichhaltige Angebot des Rotlichtviertels direkt neben unserem Hostel. Das Wetter ist sehr wechselhaft und superwindig. Während wir uns mit Mütze und Schal einkuscheln, hüpfen die einheimischen Kinder abends noch ins Wasser und freuen sich über den „Sommer“ - ganz schön tough sind die alle hier! Insgesamt ein entspanntes Städtchen solange kein Kreuzfahrtschiff ankert.
Mittels Autofähre über die Magellan-Strasse erreichten wir den chilenischen Teil von Feuerland. Es ist ganz erstaunlich, wieviel Lastverkehr hier in dieser unwirklichen Welt unterwegs ist und Schafe, Wolle und Explorationszubehör transportiert. Neben Schafszucht wird hier nämlich Gas und Öl gefördert. Nach einem langen Weg über Schotterpisten erreichten wir dann die nördlichste und kleinste Königspinguin-Kolonie (normalerweise sind diese nur auf subantarktischen Inseln zu finden). Auch dieses Erlebnis war sehr besonders und wirklich fantastisch, es sind faszinierende, wunderschöne Tiere. Und hier, wo die Königspinguine es an ihren nördlichsten Punkt geschafft haben, ist der südlichster Punkt unserer Reise. Das wechselhafte Wetter hat uns am Rückweg einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Schnellfähre direkt nach Punta Arenas konnte bei der hohen Windstärke nicht fahren, so dass wir wieder einen großen Teil über Land zurück zur Autofähre mussten, die dann zum Glück noch fuhr. Ganz schön schaukelig bei geschätzt Windstärke 9.
Leider lagen danach 50% unser Reisegemeinschaft total flach und bedurften besonderer Fürsorge und Pflege, sodass wir es ansonsten haben langsam angehen lassen.
Schön wars, weiter gehts!