Veröffentlicht: 31.07.2023
Am 24. Juli ging unsere Reise weiter nach Quito, dieses Mal mit Avianca. Am Flughafen in Bogotá gab man uns zuverstehen, dass wir ohne Rück- oder Weiterflug nicht nach Ecuador einreisen dürften. In diversen Foren liest man eigentlich andere Sachen, insbesondere wenn man im Besitz eines deutschen Reisepass ist... Die Dame ließ absolut nicht mit sich reden. Ich schilderte ihr unsere vergangene Reise und unsere zukünftigen Pläne, dass war ihr jedoch alles relativ egal und sie ließ uns nicht einchecken. Problem war, dass wir eh schon ziemlich knapp dran waren und am Flughafen in Bogotá hat man nur eine halbe Stunde kostenloses (dafür sehr langsames) Wifi. Das Angebot der Frau, mir am Ticketschalter von Avianca doch einfach ein Ticket für einen Flug mit Avianca zu kaufen, lehnte ich dankend ab. Über eine Internetseite schaffte ich es, mir ein Fake-Flugticket zu kaufen, was nach Panama ging (ich hab der Frau erzählt wir reisen anschließend weiter nach Peru). Auf diesen Flug sind wir nicht wirklich gebucht, es dient einzig und allein zur Einreise ins Land. Das beruhigte die Frau, wir durften einchecken. Anschließend schickte sie uns aber noch durch den halben Flughafen, um aus Kolumbien "auszureisen". Das entpuppte sich als pure Schikane, wir hätten einfach weiter zur Sicherheitskontrolle gehen können. Ich weiß nicht warum, aber ich werd das Gefühl nicht los, dass die Frau uns einfach nicht leiden konnte. Insbesondere weil man uns beim Boarding dann nochmals nicht mitnehmen wollte...
In Quito angekommen gestalltete sich die Einreise sehr leicht. Beantwortet man die Frage "Y su profesión, cuál es?" mit "Soy ingeniero mecánico" lassen die Beamten einen ohne weitere Nachfragen ins Land.
Quito hat gut 2,7 Mio. Einwohner und liegt zwischen 2850 und 3150 m Höhe. Das Klima ist wunderschön hier. An unserem zweiten Tag besichtigten wir die Altstadt und kauften ein paar nützliche Sachen ein (Sim-Karte, Strümpfe, Klamotten). Das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt ist eher schwierig. Busse fahren nicht dort, wo Google sagt, dass sie fahren. Busse haben keine Nummern und man weiß nicht, welcher Bus da gerade abfährt. Busfahrpläne an Haltestellen sind extrem unverständlich. Es stehen zwar die Nummern da, die an der Haltestelle verkehren, aber man weiß nicht welche der farbigen Linien zu welcher Nummer gehört. Und das Busnetz ist quasi auf eine tote Karte aufgemalt. So weiß man auch nicht, wo man in der Stadt rauskommt, wenn man in einen Bus einsteigt. Aber unsere Taktik hat sich mittlerweile bewährt: einfach einsteigen und gucken wo man rauskommt. Wenn man zu weit weg ist, woanders einsteigen.
Am zweiten Tag besichtigten wir den Äquator im Norden der Stadt. in Quito gibt es quasi zwei "Äquators": einerseits das "Mitad del Mundo", ein von Franzosen errichtetes Monument, was sich etwa 8 Winkelsekunden südlich des Äquators befindet: Ich sag wieder mal nichts dazu (Urvölker haben es vor über 1000 Jahren geschafft, den Äquator an die richtige Stelle zu vermessen...). Andererseits, den richtigen Äquator, der sich am Äquator befindet. Wir besichtigten letzteren, da der deutlich weniger überlaufen ist. Hier werden einem einige "physikalische" Experimente gezeigt. Man kann beispielsweise ein Ei auf den Kopf stellen, was wohl angeblich mit der dort viel höheren Erdanziehungskraft" zusammenhängt. Vielleicht stellt man das Ei auch einfach nur auf eine leicht unebene Oberfläche und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl bleibt es dann stehen. Anschließend gingen wir wa essen. Es gabg Maissuppe (mit Popcorn), ein Gericht mit Reis und Hühnchen und ein Getränk: alles zusammen für Sage und Schreibe 2,50 US$.
Anschließend gings noch weiter zum Museo Templo del Sol. Dieses hat der Maler Ortega Maila eingerichtet, um seine Bilder und anderen Kunstwerke auszustellen. Der hat nur mit den Fingern gemalt, ohne Einsatz von Pinseln oder sowas. Dafür sieht es eigentlich ganz gut aus - wenngleich ich nicht so der Fan von irgendwelchen Kunstausstellungen bin. Das Museum an sich ist wirklich schön gemacht und für 4 $ Eintritt bekommen man gleich noch eine knapp zwei stündige Führung dazu.
Danach gings wieder mit dem Bus zurück - aufgrund des tollen öffentlichen Personennahverkehrs von Quito dauert das nur knapp zwei Stunden (kostet aber auch nur 0,70 $ pro Nase). Taxi hätte etwa eine Stunde gedauert, dafür aber wohl das 300-fache gekostet.