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150 Kilometer nach Osten, 300 Jahre zurück: Sambor Prei Kuk

Veröffentlicht: 28.11.2018

Wir bleiben 13 Tage in Siem Reap, was all unsere Gesprächspartner und -innen (seien es Einheimische oder andere Touris) in Erstaunen versetzt. Die Dialoge laufen ungefähr so ab: 

"Was macht Ihr nur so lange hier?"

"Tempel anschauen."

"Aha, dann macht ihr wohl einen Tempel pro Tag."

Ich muss zugeben, dass wir in Wahrheit nicht an allen 13 Tagen Tempel in Angkor und dem unmittelbaren Umland besichtigen, sondern nur an 9 1/2., und zwar 28 Tempel (darunter den größten Sakralbau der Welt) sowie ein paar Paläste, Stadttore und Brücken. Ein Tag war dem buddhistischen Wasserfest gewidmet (über das im letzten Blogbeitrag nachzulesen ist) und 2 1/2 Tage machen wir weite Ausflüge mit Bus bzw. Auto, um - ja -  noch weitere Tempel anzuschauen, wie zum Beispiel heute in Sambor Prei Kuk.

Seit ganz wenigen Jahren ist auch Sambor Prei Kuk Weltkulturerbe, die Massen aus Angkor verirren sich aber nicht hierher. Die Bauten sind aus dem 7. Jahrhundert, also rund 300 Jahre älter als die ältesten in Angkor. Sie sind vergleichsweise schlecht erhalten, erstens weil sehr alt, zweitens weil hauptsächlich aus Ziegeln erbaut (und daher ziemlich verwittert), drittens weil von den Amerikanern im Zuge des Vietnamkrieges bombardiert und viertens weil von den Khmer Rouge devastiert. Trotzdem sind sie den Ausflug wert: Sie sehen völlig anders aus als alles, was wir bisher an Khmerbauten gesehen haben, irgendwie barock, wenn auch auf eine archaische Weise. Man wandert hier durch den Urwald von Ruine zu Ruine, aber der Frieden hat auch etwas Trügerisches. Die sichtbaren Trampelpfade sollte man nämlich nicht verlassen. Noch immer besteht die Gefahr, auf die Minen zu treten, mit denen eines der allerfurchtbarsten und verrücktesten Regime, die es je gegeben hat, das ganze Land gepflastert hat, die Khmer Rouge.


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#kambodscha#sambor#prei#kuk