Nach der Auszeit in Christchurch legten wir den „Reisemodus-Schalter“ wieder um. Mit vollgepackten Auto ging es ein letztes Mal in die Bücherei, um einen Blog hochzuladen.
In Neuseeland gibt es tatsächlich viele Einrichtungen, die kostenloses WLAN zur Verfügung stellen. Ohne dieses Angebot wäre ein regelmäßiges Hochladen von Blogbeiträgen kaum möglich. Umso dankbarer sind wir dafür!
Nach dem Besuch bei der Library folgte die Weiterfahrt nach „Leithfield“. Hier fanden wir einen preiswerten Campingplatz direkt am Meer. Dieser repräsentierte uns, dass die Nebensaison beginnt. Trotz bester Lage teilten wir uns den kompletten Bereich mit gerade mal drei weiteren Dauercampern.
Nach Ankunft holten wir unsere Campingstühle hervor und machten es uns in der Sonne gemütlich. Diese hat trotz der nun kühleren Jahreszeit immer noch genügend Kraft, um einen Sonnenbrand zu erzeugen. Doch soweit ließen wir es an diesem Tag nicht kommen. Nach gut einer Stunde war sie hinter den Bäumen verschwunden und wir nutzten das verbliebene Tageslicht, um den nahgelegenen Strand zu besuchen. Dieser war nach einem zweiminütigen Spaziergang durch den Wald erreicht. Auf der anderen Seite des Waldes erschien ein steiniger Strand mit rauer See. Bis auf einen Quad-Fahrer war weit und breit keine Menschenseele zu sehen.
Daraufhin begaben wir uns in die, bis zu diesem Zeitpunkt, ungenutzte Küche, um ein Abendessen zu zubereiten. Mit vollen Bäuchen verschwanden wir im Auto und lauschten den Wellen.
Der nächste Tag weckte uns mit einem schönen
Sonnenaufgang. Mit der Kamera bewaffnet, ging es erneut zum Strand. Es hat
etwas von Freiheit, sich die Zeit nehmen zu können, um diesen zu beobachten. Das Farbspiel während dem Aufstieg ist immer wieder eine Überraschung.
Ganz entspannt verließen wir gegen 10:00 Uhr den Campingplatz und fuhren weiter
in Richtung „Hurinui Mouth“. In dieser abgelegenen Ortschaft beginnt eine
längere Küstenwanderung. Als wir den Parkplatz erreichten, wurden wir von einem
weitläufigen Küstenabschnitt und einer sagenhaften Meeresfarbe überrascht. Gegen
13:00 Uhr begannen wir den „Manuka Bay Track“. Schnell mussten wir feststellen,
dass die Spur nicht sonderlich häufig benutzt wird. An manchen Stellen war der
Weg kaum noch zu erkennen, so zugewachsen war er. Doch mit der Zeit kamen wir
immer weiter voran. Es ging bergauf und bergab, mehrere Bäume blockierten den
Weg und an wenigen Stellen wären wir beinahe im Matsch stecken geblieben. Doch
die Aussichten, die sich zwischenzeitlich boten, entschädigten. Ein Teil der
Strecke war besonders skurril. Der Wanderweg führte durch eine kleine,
verlassene Höhle, in denen sich mehrere, alte Paddelboote befanden. Irgendwie
erinnerte die Szenerie an ein altes Piratenversteck.
Als der Weg sich allmählich der Küste abwandte, stellten wir uns die Frage,
wohin dieser noch führen soll? Nachdem wir ein Privatgrundstück legal durchquert
hatten, war immer noch kein Ziel in Sicht. Daher kehrten wir nach gut einer
Stunde Laufzeit einfach um. Auf dem Rückweg kamen wir an einem Feld vorbei, auf
dem große Heuballen verteilt lagen. Da kein Bauer in Sicht war, kletterte ich
kurzerhand auf einen hinauf. ;)
Anschließend fuhren wir noch zu einem altbekannten Ort. Oberhalb von der „Gore Bay“
befindet sich die „Cathedral Gully“. Bereits vor drei Monaten hatten wir den
Lehmzinnen einen Besuch abgestattet. Allerdings regnetet es an dem Tag so
stark, dass wir das Naturspektakel kaum bewundern konnten. Umso glücklicher
waren wir, sie diesmal bei Sonnenschein und blauem Himmel bestaunen zu können.
Die Schlucht sieht einfach beeindruckend aus. Gleich von mehreren
Aussichtspunkten hatten wir einen guten Blick auf die gelben Zinnen. Unvorstellbar,
wie lang die Natur dafür gebraucht haben muss.
Nach dieser letzten Sehenswürdigkeit fuhren wir an der Gore Bay vorbei und
kamen am frühen Abend in „Cheviot“ an. Dort wurden wir herzlichst von der
Campingplatzbesitzerin begrüßt.
Der Schlafplatz war bisher unser günstigster mit 6,50€ pro Person. Doch trotz
des niedrigen Preises wird hier einiges an Ausstattung geboten. Neben
unbegrenztem Internet waren warme Duschen und Kücheneinrichtung inklusive.
Für uns
ist der Campground in Cheviot ein wahrer Geheimtipp.