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19/11/2017 - Zwei Tage Dauerregen

Veröffentlicht: 25.11.2017

Zwei Tage Dauerregen können ziemlich anstrengend sein, wenn man nur seinen Campervan bei sich hat und für Alles, was man so im Laufe des Tages machen möchte oder benötigt, raus und unter das Bett greifen muss.

Aber fangen wir ganz von vorne an:

18.11.2017 - Es regnete die ganze Nacht durch. Neidisch blickten wir auf die größeren Wohnmobile neben uns. Diese sind deutlich flexibler - da sowohl Küche, WC, als auch mehr Bewegungsfreiraum vorhanden ist.

Willkommen im Frühling Neuseelands - das Wetter zeigt sich bisher so wechselhaft wie der deutsche April. Da jederzeit ein Wetterumschwung möglich ist, muss dafür vorgesorgt werden - Regenjacke, Sweatshirt und T-Shirt sind bei jedem Ausflug dabei.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum nächsten Campingplatz. Wir legten einen Zwischenstopp in der Library von Wellsford ein. Ihr müsst wissen, Büchereien gehören zu den Lieblingsaufenthaltsorten von Backpackern. Es ist warm, trocken und man hat täglich 1GB Internet - für umsonst! Da es immer weiter vor sich her regnete, nutzten wir die Zeit in der Bücherei um unsere Elektronik aufzuladen und weiter an unserem Blog zu schreiben.
Nach anfänglichen Überwindungsschwierigkeiten unsere gesamte Elektronik auszupacken, bauten wir nach und nach unsere Auflade-Station auf. Glücklicherweise waren wir nicht die Einzigen und die Mitarbeiterinnen blieben entspannt. Nachdem wir fast zwei Stunden in der Bücherei waren, ging es weiter zum neuen Campingplatz nach Ruakaka. Da die Hauptsaison noch nicht begonnen hat, konnten wir uns einen Stellplatz in erster Reihe aussuchen. Anschließend schnappten wir unsere Regenjacken, um uns etwas umzuschauen. Binnen wenigen Sekunden waren wir klatschnass ... 
Es zehrte etwas an den Nerven, doch wir kramten unsere Kochutensilien aus dem Auto und sprinteten in die Gemeinschaftsküche. Nach einer leckeren Portion Spaghetti Carbonara war die Stimmung schon deutlich besser.

Die Nacht war wie zu erwarten unruhig, da sich zu dem Regen starke Windböen anschlossen, die uns ordentlich durchgeschüttelt hatten.
19.11.2017 - Am nächsten Morgen regnete es immer noch! Also suchten wir für heute nach Indoor-Aktivitäten. Nachdem wir uns für ein "Kiwi-Museum" entschieden hatten, gab es zum Frühstück Toast mit Spiegelei und Speck um die Laune etwas aufzubessern - hat funktioniert. ;)

Das Museum "Kiwi-North" lag ca. 50km nördlich von uns, in Whangarei. Wir hatten schon befürchtet, dass das Museum an einem Sonntag bestimmt sehr voll sein wird, doch mit drei anderen Autos waren wir die Einzigen auf dem Parkplatz. Der überaus freundliche Rezeptionist begrüßte uns herzlich und zeigte uns auf einer Karte, was im Museum alles mit inbegriffen ist. Doch bevor wir uns groß orientieren konnte, schickte er uns auf direktem Wege zu den Kiwis. Um Punkt 11:00 Uhr war nämlich Fütterungszeit und somit die Wahrscheinlichkeit sehr groß, einen von diesen raren Vögeln zu sehen. Wir also nichts wie hin und tatsächlich, nachdem sich unsere Augen an das Nachttier-Gehege gewöhnt hatten, konnten wir die Kiwis über längere Zeit immer mal wieder bei der Suche nach Nahrung beobachten.

Der neuseeländische Kiwi ist leider vom Aussterben bedroht. Hunde, Opossums und andere Fressfeinde, die nach Neuseeland eingeführt wurden, grenzen ihn in seinem Lebensraum sehr ein. In freier Wildbahn ist es fast unmöglich einen Kiwi zu sehen. Sie sind nämlich nachtaktiv und leben fast ausschließlich in geschützten Waldgebieten.

Für uns war es auf jeden Fall ein ganz besonderer Moment! Sie sind aber auch wirklich putzig, so ohne Flügel und dafür mit dickem Bauch. :)
Nachdem wir eine gefühlte dreiviertel Stunde bei den Kiwis waren, wollten wir uns das eigentliche Museum anschauen. Zuerst ging es in eine Modeausstellung von lokalen Designern. Als nächstes folgte ein geschichtlicher Teil. Es wurde über diverse Ausgrabungen berichtet, welche in Neuseeland gemacht wurden.
Auf dem Gelände war außerdem noch ein Museumsdorf, welches wir in aller Ruhe besichtigt hatten. In dem Dorf fand man verschiedene ehrenamtliche Vereine vor. So fuhren beispielsweise an diesem Tag alte Miniatur-Lokomotiven über das Gelände. Wir entdeckten eine Beschilderung, die zu einer Gesteins-Ausstellung führte. Dort angekommen, saßen acht ältere Herrschaften an einem Tisch bei einer Tasse Kaffee. Eine Frau aus dem Verein stürzte auf uns zu und berichtete uns ihr Wissen über Stein und Gesteinsarten in einem 20-minütigen Monolog. Durchaus interessant, wenn auch etwas fanatisch.
Der Regen hatte mittlerweile etwas nachgelassen und so machten wir uns auf den Weg in Richtung "Wasserfall". Trotz mehrfacher Hinweisschilder, dass der Weg bei Nässe glitschig und matschig sein könnte, wollten wir unbedingt zu diesem "Wasserfall". Die Beschilderung hat nicht gelogen - es war eine ziemlich matschige Angelegenheit. Der Weg glich mehr einem Trampelpfad und so quälten wir uns 20 Minuten hinab, bis wir endlich am "Wasserfall" waren. Ihr könnt es euch ja vielleicht schon denken - es hatte Nichts mit einem Wasserfall zu tun, was wir vor Ort zu sehen bekamen. Langsamer Bachlauf hätte man es auch nennen können.
Wir schauten uns gegenseitig an und mussten lachen, da wir aussahen wie kleine Schweinchen. So kletterten wir den Berg wieder rauf und liefen zurück zum Museum. Nachdem wir den zwei Kiwis einen erneuten Besuch abgestattet hatten, ging es für uns wieder zurück auf den Campingplatz.

Nach fast zwei Tagen Dauerregen ließ er zum Abend hin endgültig nach und wir hatten endlich die Möglichkeit zum einen unser Auto mal wieder aufzuräumen und zum anderen einen Strandspaziergang zu unternehmen. Doch dort wurden wir erneut von Regenwolken begrüßt. Also zogen wir uns zurück und hofften auf einen regenfreien nächsten Tag.

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