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17/11/2017 - Rein in die Natur

Veröffentlicht: 22.11.2017

Die erste Nacht im Auto war ziemlich ungewohnt und wir hatten einen unruhigen Schlaf. Durch einen Regenschauer, der sich im Auto ziemlich laut anhört, wurden wir oftmals wach. Doch im Großen und Ganzen ist die Matratze bequem und wir sind uns sicher, dass wir uns an diese speziellen Umstände schnell gewöhnen können.

Bevor wir uns Frühstück machten, wollten wir uns noch eine warme Dusche für 50 Cent gönnen. Pech gehabt! Das Wasser blieb eiskalt und so war es doch mehr ein Herumzappeln als eine entspannte Dusche am Morgen. Immerhin waren wir nun richtig wach.

Als erstes Ausflugsziel stand heute die "Sheepworld" auf dem Programm. Es ist ein Art Farm, die einem die Arbeiten von einem Schäfer und seinen Hunden näherbringt. Wir waren schon gegen 09:30 Uhr auf dem weitläufigen Gelände und somit die ersten Besucher an diesem Tag. Schnell noch Futtertüten für die Tiere gekauft und rein ins Vergnügen. Begrüßt wurden wir von diversen Tieren, welche man auf einem Bauernhof erwarten würde. Außer Schafen gab es noch Kühe, Ziegen, Pferde, Schweine, Esel und Hühner. Mit unseren Futtertüten in den Händen waren wir bei den genannten Tieren sehr schnell beliebt. Aus sämtlichen Richtungen wurde lauthals gerufen. Ein Tier war dabei besonders aufdringlich. Eine Ente wollte uns einfach nicht aus dem Weg weichen. Dauernd am Quaken und Hinterherlaufen hatte sie anscheinend besonders großen Hunger gehabt. Anfangs war das Spielchen mit der Ente noch ziemlich lustig. Man warf ihr das Trockenfutter in sämtliche Tiergehegen und sie fand immer den Weg als Erste dorthin. Irgendwann beschlossen wir, dass es genug für die Ente an Futter war und wir setzten unseren Spaziergang durch das Außengelände fort. Zurzeit gibt es jede Menge Jungtiere in den großzügigen Gehegen zu sehen. Die kleinen Lämmer bekamen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt - war ja auch zu süß wie sie einem am Finger nuckelten. :) Auch eine Henne mit ihren Küken kreuzte mehrmals unseren Weg auf der Suche nach etwas Essbarem.
Gegen 11:00 Uhr startete dann die große Show, welche 1,5 Stunden ging. Wir hatten schon befürchtet heute die einzigen Zuschauer zu sein, doch es waren bereits zehn weitere Besucher im Showroom, die darauf warteten, dass es losging - Glück gehabt. :)

Ein Schäfer erklärte zu Beginn die Unterschiede seiner zwei Hirtenhunde und worauf es ankommt, wenn man eine Schafherde in Bewegung setzen möchte. Es ging dann relativ schnell von der Theorie in die Praxis über und er demonstrierte uns, wie seine Hunde arbeiten und welche Methoden sie dafür anwenden. (Der "Eye Dog" geht völlig lautlos und ohne physischen Kontakt vor, während der "Huntaway" die Herde mit Bellen und physischen Kontakt zusammentreibt.)
Kurze Zeit später war weder Hund noch Schafsherde zu sehen. Der Schäfer erzählte uns, dass er seinen Hunden blind vertraut. Nur wenige Minuten später marschierte die Schafsherde als Gruppe durch das Tor in Richtung Showroom. Dort wieder angekommen, wurde nach dem Sortieren der Tiere (Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, usw.) auf das richtige Scheren von Schafen eingegangen. Hierfür musste ein Schaf herhalte, welches an diesem Tag zum ersten Mal in seinem Leben geschoren wurde. Nach wenigen, gezielten Handgriffen und Schnitten hatte das Schaf seinen Sommerschnitt.
Als Abschluss stand das Füttern der Lämmer mit Milchflaschen auf dem Programm. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was für ein Spaß das für Mensch und Tier gewesen ist. :)

Nach diesem tollen Vormittag in der Sheepworld ging es weiter zum Omaha Beach. Der Strand ist besonders beliebt bei Surfern. Die Szenerie ist wunderschön und der Strand scheint endlos lang. Gegen einen Strandspaziergang hat doch keiner etwas? Also zogen wir unsere Schuhe aus und genossen die Zeit am Meer.

Vom Omaha Beach waren es nur wenige Kilometer bis zu unserem letzten Tagesziel. Der "Tawharanui Regional Park" ist ein Vogelschutzgebiet, indem auch der neuseeländische Kiwi mit viel Glück anzutreffen ist. Gegen 14:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Park. Die Fahrt dorthin war sehr abenteuerlich. Die Straßen bestand größtenteils aus "Gravel Roads". Solche Fahrbahnen würden wir in Deutschland niemals antreffen. In Neuseeland hingegen sind diese Straßenbeläge in abgelegenen Gebieten die Normalität. Sie bestehen aus feinen und groben Steinen. Jedes Mal, wenn wir mit dem Auto darüberfahren müssen, bekommen wir Gänsehaut. Die Geräuschkulisse währenddessen tut nicht nur in den Ohren weh! Armer Sam.
Als wir endlich am Regional Park angekommen waren, mussten wir zuerst Schranken passieren, um mit dem Auto den Parkplatz zu erreichen. Nachdem wir das Auto geparkt hatten, packten wir den Fotorucksack und gingen als erstes zum Strand. Wunderschöner Sandstrand und riesige Felsen in beiden Richtungen beeindruckten uns von Anfang an. Wir liefen ein kleines Stück bis wir an eine Höhle kamen, welche bei Flut wahrscheinlich unter Wasser steht. Der Weg führte uns weiter über Felsen zum nächsten menschenleeren Strand, der wie gemalt aussah. Das sind diese Momente, in denen man am liebsten tausende Fotos schießen würde, weil es einfach nur traumhaft schön aussieht - und kein Bild würde es schaffen, die Realität nur annähernd widerzuspiegeln. Wir wanderten noch etwas weiter im Regional Park umher und beschlossen, dass dies nicht unser letzter Besuch sein wird.

Allmählich wurde es spät und wir traten den Rückweg zu unserem Campingplatz an. Dort angekommen, trauten wir uns ein zweites Mal für heute unter die Dusche. Diesmal war sie glücklicherweise herrlich warm und wir fühlten uns danach wie neugeboren! Anschließend ließen wir noch eine Maschine Wäsche laufen und machten einen kleinen Abendspaziergang zum Trainingsplatz eines Rugby-Jugend-Teams, der gleich nebenan liegt. Wir warfen noch einen flüchtigen Blick auf die entstandenen Bilder, um dann letzten Endes erschöpft und müde in unseren Campervan zu verschwinden.

Antworten (1)

Wolfgang
Super Text wieder! Könnt ihr das kleine Schaf nach Deutschland schicken, denn hier ist bald Weihnachten und ich bräuchte es für meine Weihnachtskrippe ;-)

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