Veröffentlicht: 18.06.2018
Vor drei Tagen verschwanden wir aus der Zivilisation. Es ging erneut in den „Abel Tasman National Park“.
Wir verließen den Campingplatz am „Pohara Beach“ und suchten nach der „Rawhiti Cave“. Diese Höhle befindet sich auf Privatgrundstück. Während der Anfahrt musste ein Tor von uns geöffnet und durchquert werden, um den schmalen Weg zum Parkplatz nutzen zu können.
Der Wanderweg begann flach und harmlos. Wir kletterten über ein ausgetrocknetes Flussbett und spazierten an diesem entlang. Dabei wurden wir abermals von vielen, neugieren „Fantails“ begleitet. Plötzlich führte die Route steil den Berg hinauf. Über unbefestigte Stufen und rutschige Baumwurzeln kämpften wir uns bergauf. Mit kleineren Pausen war der Höhleneingang nach knapp 40 Minuten erreicht. Vor uns eröffnete sich der Blick in eine überwältigende, große und offene Höhle! Der Wanderweg endete auf einer kleinen Holzplattform. Von der Decke hingen tausende Stalaktiten. Die einen waren länger, andere noch länger. Man konnte nicht weit nach unten schauen - viele Stalagmiten ragten in die Höhe. Uns fehlten die Worte. Lange standen wir einfach nur da und schauten uns immer und immer wieder um. Laut Informationstafeln wird das Alter der Rawhiti Cave auf sagenhafte 1 Mio. Jahre geschätzt! Wir gaben unser bestes, das Naturwunder mit Bildern festzuhalten.
Wieder sind wir davon beeindruckt, dass solche „Attraktionen“ in Neuseeland umsonst zu besichtigen sind. - Bis auf das Finden und Hinkommen natürlich. ;)
Nach einer halben Stunde, in der die Faszination und Begeisterung noch lange nicht nachgelassen hatte, machten wir uns an den Abstieg.
Den nächsten Zwischenstopp legten wir an einem Wasserfall ein. Der 21 Meter hohe „Waunui Fall“ ist über einen gemütlichen Spaziergang zu erreichen. Dieser verlief zwei Kilometer lang durch neuseeländischen Busch und über mehrere Brücken. Auf den letzten Metern wurde die Geräuschkulisse deutlich lauter. Inmitten einer grünen Oase schossen die Wassermassen hinab. Es flog uns ein leichter Wasserschleier entgegen. Ein wunderschöner Ort.
Dank weiser Voraussicht hatten wir das Stativ eingepackt und belichteten den Wasserfall für längere Zeit. Als wir mit den Bildern zufrieden waren, kehrten wir zum Auto zurück.
Um zu unserem letzten Tagesziel zu gelangen, stand uns eine Gravel Road bevor. Vergangene Ereignisse ließen schlimmes erahnen. Doch es stellte sich schnell heraus, dass die Schotterpiste in einem sehr guten Zustand war und die Fahrt nach „Totaranui“, wo sich unser nächster DOC-Campingplatz befand, entspannt verlief. Gegen 15:00 Uhr trafen wir ein und befanden uns direkt am „Abel Tasman Coast Track“.
Zum Abschluss des Tages bauten wir den Campingkocher auf und kochten uns unter freiem Himmel und umgeben von einheimischen Vögeln ein Abendessen. Als es zu Bett ging, überkam uns ein leicht mulmiges Gefühl. Denn bis auf uns war weit und breit kein anderes Auto zu sehen.
Der Campingplatz wird vom Department of Conservation betrieben. Man verzichtet hierbei auf jegliche Kücheneinrichtungen und warmes Wasser. Allerdings stellt dieser Spültoiletten und einen kleinen Unterstand mit Spülbecken zur Verfügung. Der Preis lag bei $13/7,50€ pro Person.
Nach einer erfrischenden Nacht wollten wir am Morgen mit einer Wanderung beginnen. Leider machte uns der anhaltende, starke Regen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Also war „Car-Day“ angesagt. Kurz das Geschirr mit kalten Wasser gespült und die Wettervorhersage für den nächsten Tag eingeholt, verschwanden wir den restlichen Tag über im Auto. Für morgen fiel die Vorhersage deutlich positiver aus, weshalb die Laune etwas besser wurde. Tja, was macht man aber den lieben langen Tag, wenn der Regen in Neuseeland nicht mehr aufhören mag und kein Internetempfang zur Verfügung steht? Blog schreiben, Bilder anschauen, unterhalten (vielleicht auch mal fluchen) und abwarten, bis der Regen endlich aufhört.
Gegen Nachmittag bauten wir den mobilen Kocher in der Nähe vom Toilettenhäuschen, wo sich auch die Spülbecken befanden, auf. Dadurch waren wir etwas wind- und regengeschützter. Nach den leckeren Lauchnudeln, welche wir im Auto aßen, schauten wir nach sehr langer Zeit mal wieder einen Film. Als dieser zu Ende war, fiel uns auf, dass der Regen nachließ. Gegen 20:00 Uhr stiegen wir aus dem Auto und die Nacht war bereits über uns eingekehrt. Unzählige Sterne funkelten am Himmel. Nach dem Zähneputzen schossen wir noch eins, zwei Bilder vom Nachthimmel und murmelten uns kurz danach unter die warme Decke.
Der heutige Sonntag wurde genutzt, um auf dem Wochenmarkt einkaufen zu gehen,
zwei Maschinen Wäsche zu waschen und einen Blog hochzuladen. Nachdem das Essen in
den letzten Tagen von Nudeln geprägt war, durfte es heute mal wieder
aufwendiger werden. Ein Kürbis wurde im Ofen gegart und anschließend
zerstampft. Dazu gab es Frikadellen und Mandel-Brokkoli. Yummyy!
Das Essen und die warme Dusche taten nach den vergangenen Tagen richtig gut.