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11/03/2018 - "Einmal Queenstown mit allem, bitte!"

Veröffentlicht: 04.04.2018

Denkt der Neuseelandreisende an „Queenstown“, mag dem ein oder anderem die Worte Tourismus, Adrenalin und Fergburger in den Sinn kommen.

Nachdem wir fast vier Monate auf Reisen waren, legten wir in Queenstown eine Woche „Pause“ ein. Dabei bekamen wir einen Eindruck davon, was tagtäglich in der Stadt los ist. Unser Campingplatz lag nur fünf Minuten von der Innenstadt entfernt, weshalb wir fast jeden Tag in die Stadt gelaufen sind - mal morgens, mal mittags, mal abends.

Gleich am ersten Abend präsentierte uns Queenstown einen ihrer wundervollen Sonnenuntergänge. Nicht umsonst zählen sie zu den Schönsten in der Region. Der Blick über den „Wakatipu“ See und die Berge, hinter denen die Sonne untergeht, ist einzigartig.
Wir staunten nicht schlecht, als wir gegen Ende des Sonnenuntergangs den Blick lösen konnten und feststellen mussten, dass am Strand einiges los war. Gefühlt die gesamte Stadt hat sich hier versammelt, um der Sonne beim Untergehen zu zuschauen. 
Doch auch wir müssen zugeben: Dies war vermutlich unser schönster Sonnenuntergang in Neuseeland - bislang. :)

Sobald die ersten Sonnenstrahlen auf die Stadt treffen, nimmt alles seinen gewöhnlichen Lauf. Mountainbiker sausen die Berge hinab, Fallschirmspringer fliegen durch die Luft und die Touristenbüros versuchen Aktivitäten an den Mann zu bringen. Dabei ist die „Luge“ ein absoluter Klassiker. Mit der Gondel fuhren wir auf den „Ben Lomond“. Neben einer tollen Aussicht auf die doch relativ kleine Innenstadt von Queenstown und den See findet man hier einige Attraktionen. Wagemutige machten Bungee-Jumping, andere wanderten auf den Gipfel des Berges und wir fuhren fünf Runden mit der Luge.
Die Luge ist eine Art Seifenkiste. Mit Hilfe eines Hebels, wie man es von der Sommerrodelbahn kennt, bremst und beschleunigt man das Gefährt. Allerdings gibt es bei der Luge keine feste Schiene, auf der man entlangfährt, sondern man saust eine asphaltierte Strecke hinab. Dabei kann man selbst entscheiden, wie eng man die Kurve schneiden möchte. Denn jeder Fahrgast ist dazu in der Lage, mit der Luge nach links oder rechts zu lenken. Dabei sind Überholmanöver möglich und machen die Abfahrt zu einem richtigen Abenteuer.
Bevor man die Luge zum ersten Mal befahren darf, muss man eine kleine Einweisung über sich ergehen lassen. Hat man diese erfolgreich gemeistert und das „Luge-Siegel“ (= Stempel auf die Hand) erhalten, steht der Fahrt nichts mehr im Wege. Huuuuui - und nach jeder Fahrt geht es mit dem Sessellift wieder nach oben.
Wir hatten großen Spaß und konnten uns nur schwer entscheiden, welche der beiden Strecken uns besser gefiel. Die blaue Strecke war wesentlich breiter, wodurch das Überholen deutlich einfacher war. Die rote hingegen war um einiges steiler und dadurch besonders anspruchsvoll.

Nach dem Adrenalinschub knurrt den Meisten vermutlich der Magen. Daher ist in Queenstown der bekannteste Burgerladen von ganz Neuseeland beheimatet. „Fergburger“ ist eine Institution, die jeder Queenstown-Besucher mindestens einmal aufgesucht haben muss. Dabei muss er mit längeren Wartezeiten rechnen, denn der Andrang ist groß und die Schlange vor der Tür lang.
Natürlich ließen auch wir uns das Spektakel nicht entgehen und stellten uns brav hinten an. Dabei wurden wir mit einer Speisekarte versorgt. Wir hatten somit genug Zeit, um uns zu überlegen, welcher Burger es denn heute werden soll. Nach 30 Minuten konnten wir am Schalter die Bestellung aufgeben. Nach weiteren 20 Minuten hielten wir die Futtertüte in den Händen. Jetzt noch schnell zum See gelaufen und ein gemütliches Plätzchen auf der Mauer oder am Stand gesucht. Wir zögerten nicht lange und genossen das edle Gut. Und wirklich, es war der beste Burger, den wir in unserem bisherigen Leben gegessen haben. Das Brötchen war fluffig und kross zugleich, die Soßen schmackhaft, das Gemüse knackig und die Hauptkomponenten auf den Punkt! Tobi wählte einen Tofu-Burger und ich den klassischen Ferg. Yummyy!
Doch Achtung! Während dem Schmaus ist Vorsicht geboten. Denn lokale Enten und Möwen wissen ganz genau, welche Tüte man in den Händen hält. So konnten wir nicht nur einmal das hinterlistige Treiben der Vögel beobachten. Ganz leise und langsam schleichen sie sich von hinten an. Regelmäßig kommt es vor, dass die Tiere, obwohl sich der Burger in der Hand befindet, einen Bissen ergattern können. ;)
Neben dem Burgerladen gibt es auch zwei weitere Läden, die zu dem Unternehmen gehören. „Fergbakery“ und „Mrs. Ferg Gelateria“ sind ebenfalls bedenkenlos weiterzuempfehlen.

Nachdem man sich den Bauch mit lauter Leckereien vollgeschlagen hat, tut ein Verdauungsspaziergang durch „Queentown Gardens“ ganz gut. Dieser beinhaltet eine kleine Eishalle, einen Frisbee-Golf Kurs und eine Skateranlage. Des Weiteren hat man vom Rundweg eine schöne Sicht auf die Bucht der Stadt. So kann man dem Treiben auf dem Wasser und am Himmel stundenlang zuschauen. Sind es die Paraglider, die durch die Luft schweben oder die „Mini-U-Boote“ in Form eines Haikörpers, welche über und unter der Wasseroberfläche entlang schießen. Beim Zuschauen wird einem garantiert nie langweilig. Denn ab und zu fährt zusätzlich noch ein historischer, schicker Dampfer über den See.

Doch nicht nur tagsüber wird dem Schaulustigen etwas geboten, auch abends ist für Unterhaltung gesorgt. Entweder man hört den Straßenmusiker zu oder lässt sich von einem der Artisten unterhalten.
Als wir die Stadt am späten Abend besuchten, war einiges los. Bei unserem Abendspaziergang entdeckten wir einen französischen Straßenkünstler, der die Menge durch seine Show auf sich aufmerksam machte. Auch wir gesellten uns dazu und genossen die lockere Atmosphäre. Angenehme Außentemperatur, gemütliches Beisammensitzen, gute Unterhaltung und entspannte Menschen - was möchte man an einem Spätsommertag mehr? 
Auch die Restaurants und Bars waren gut gefüllt. Die Stadt lebt - bei Tag und bei Nacht. 

Wer dem bunten Treiben für eine Weile aus dem Weg gehen möchte, ist in „Arrowtown“ gut aufgehoben. Das Örtchen liegt nicht weit von Queenstown entfernt und ist eine alte Goldgräberstätte. Damalige Hütten sind wieder aufgebaut worden, wodurch man einen kleinen, kostenlosen Einblick erhält, wie die Leute im 19. Jahrhundert gelebt haben. Wer selber einmal Goldschürfen möchte, kann entweder einen Kurs zum Goldschürfen besuchen oder sich im nahegelegenen Café ein Set ausleihen, um im Arrow River nach Gold suchen.
Darüber hinaus lädt die Hauptstraße mit ihren kleinen Lädchen und Cafés zum Verweilen ein.

Der 10. März, Nadines Geburtstag, begrüßte uns mit strahlend blauen Himmel. Begonnen hat er mit einem überaus leckeren Frühstück. Dafür besorgten wir uns extra ein Baguette und Croissants aus der Fergbakery. Anschließend verschlug es uns in die Stadt, um etwas bummeln zu gehen. Nachdem wir eine Postkarte an meine Oma verschickt hatten, ging es ans Seeufer. Vor Ort sahen wir, dass Livemusik gespielt wurde und ein Wochenmarkt aufgebaut war. So schlenderten wir einmal an den Ständen vorbei - neben traditioneller Handwerkskunst gab es diverse Schmuckhändler und Fotografen, die ihre besten Arbeiten ausstellten. Daraufhin nahmen wir auf der Wiese nebenan Platz und verbrachten eine ganze Weile bei den zwei irischen Musikern. Die Atmosphäre war gelassen und unbeschwert - jeder genoss den Sonnenschein, die milden Temperaturen und die schöne Musik.
Gegen Nachmittag ging es zurück zum Campingplatz und wir nutzen den „Car-Wash“ um das Auto von außen zu säubern. Zur Belohnung und Feier des Tages zauberten wir uns einen schokoladigen Tassenkuchen. :)
Für den Abend waren wir dann mit der Familie via Skype verabredet, bevor es zum Abschluss des Tages ein leckeres Abendessen gab. Gegen 23:00 Uhr ging ein langer und schöner Tag zu Ende.

Zum Abschluss unseres Queenstown-Besuches verabschiedete sich die „Hauptstadt des Adrenalins“ mit einem Adrenalinkick. Wir konnten die Stadt, nicht ohne etwas Nervenkitzel erlebt zu haben, verlassen. Also buchten wir für unseren letzten Tag eine Fahrt mit dem Jetboat.
Während unserer Reise durch Neuseeland haben wir schon mehrere Angebote dieser Art gesehen, doch hier liegt der Ursprung der wilden Fahrt.
Gegen 14:00 Uhr begann das Abenteuer. Wir wurden mit Regencapes und Schwimmwesten versorgt und kurz darauf ging es aufs Boot. Zu unserem Glück war dieses nicht vollends ausgebucht, sodass jeder genügend Platz hatte.
Der erste Teil der Route führte über den Lake Wakatipu bis zu einer Flussmündung. Dabei schossen wir an diversen Hindernissen, wie den Bojen oder Brückenpfeilern, nur wenige Zentimeter vorbei. Bei diesem Abschnitt hatte man eine schöne Aussicht auf die verschiedenen Stadtteile von Queenstown. Der nächste Abschnitt über dem „Kawarau River“ wurde dann deutlich rasanter. Er führte dicht vorbei an Dickicht und dem Flussufer. Dabei drehte der Fahrer das gesamte Boot um 360° - und das innerhalb eines Sekundenbruchteils. Nach der schon deutlich schnelleren Passage ging es anschließend auf den „Shotover River“. Dieser Abschnitt war wesentlich flacher und unübersichtlicher. Je nach Wasserstand ergeben sich immer wieder neue Fahrtwege, zwischen denen der Fahrer innerhalb kürzester Zeit wählen muss. Da das Jetboat während der Fahrt nur eine Wassertiefe von lediglich 5cm benötigt, konnte man somit den Grund vom Fluss sehr gut erkennen. Dies erzeugte ein mulmiges Gefühl und unterstütze den Nervenkitzel.
Neben den vielen Drehungen und den niedrigen Wasserständen bekamen wir auch regelmäßig Wasserladungen ins Gesicht. Dies sorgte für Erfrischung und unterstütze den Spaß auf der gesamten Fahrt.
Auf dem Rückweg erzeugte der Wind hohe Wellen, weshalb wir leider etwas abbremsen mussten. Nach einer Stunde und einer letzten Umdrehung vor den Toren Queenstowns endete der wilde Ritt viel zu früh. Gerne wären wir noch länger über die Wasseroberfläche gesaust.
Da wir bei den Tickets sparen konnten, gönnten wir uns als Erinnerung eine kleine Fotomappe. :)
Ehe es für uns weiter ging, holten wir uns zum zweiten Mal einen Fergburger.

Und so endete unser einwöchiger Aufenthalt in dieser wunderschönen Stadt. Trotz der der vielen Touristen hat sich Queenstown von seiner schönsten Seite gezeigt und hinterlässt einen großartigen, bleibenden Eindruck.

Antworten (1)

Wolfgang
Sehr schöner Geburtstag-Tag für Dich Nadine! Speedboot macht schon Spaß. Sowas habe ich auch schon erlebt. 3 mal Grüße aus Nürnberg!

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#queenstown#adrenalin#fergburger#neuseeland