hightown-kiwis
hightown-kiwis
vakantio.de/hightown-kiwis

10/04/2018 - Zufahrtsstraße geöffnet

Veröffentlicht: 09.05.2018

Nach der energiezerrenden Wanderung vom gestrigen Tag am „Roberts Point Track“ schliefen wir die vergangene Nacht richtig gut. Mit leicht schweren Beinen wachten wir auf. Wie fast jeden Morgen wollten wir den Tag mit einer weckenden Dusche beginnen. Handtuch und Shampoo gepackt, ging es in Richtung Duschblock. Auf dem Weg dorthin wunderten wir uns, weshalb noch kein Licht in der Küche brannte!? Als wir die Duschen erreichten, mussten wir feststellen, dass auch im Bad das Licht nicht funktionierte und es kein Warmwasser gab. Schnell war uns klar: Es gab wohl einen Stromausfall. Wir nahmen im Aufenthaltsraum Platz, welcher sich bei der Küche befand. Langsam trudelten die anderen Camper ein und vergewisserten sich über die aktuelle Situation. Währenddessen kam der Hausmeister und feuerte den Kamin an. So gemütlich kann Abgeschiedenheit sein. Doch nach zehn weiteren Minuten war der Spuk schon wieder vorbei und alles ging seinen gewohnten Gang. 
Nach dem Frühstück fuhren wir zum „Fox Glacier“. Nachdem wir das letzte Mal noch vor gesperrter Zufahrtsstraße standen, freuten wir uns heute umso mehr, dass die Bauarbeiten weitestgehend abgeschlossen waren und wir den Gletscher doch noch besichtigen konnten. 
Als wir die Straße befuhren, bekamen wir ein Bild davon, welch ein Ausmaß die Überflutung vor zwei Monaten angerichtet hatte. Die komplette Straße wurde weggespült und der neue Weg musste aufgeschüttet werden. Der Bereich um den Parkplatz herum war nach wie vor eine riesen Baustelle. Als wir uns den Wanderweg annahmen, mussten wir schon kurz darauf wieder stehen bleiben. Gigantisch-große Baustellenfahrzeuge kreuzten uns. Völlig verrückt. Gleich an mehrere Stellen überquerten Bagger und Co. den Wanderweg, um Geröll und Steine von A nach B zu transportieren. 
Der Track verläuft wie beim „Franz Josef Glacier“ durch das ehemalige Gletschertal. Die Umgebung beim Fox Gletscher war allerdings nicht ganz so eindrucksvoll wie bei seinem größeren Nachbarn. Nach gut 30 Minuten war das Ziel erreicht. Begrüßt wurden wir von heftigen Windböen. Bereits am Anfang der Wanderung wurde auf diese aufmerksam gemacht. Allerdings war davon bislang nichts zu spüren. Doch als der Aussichtspunkt erreicht war, wären wir beinah davongeflogen. Winde um die geschätzte 70km/h zogen uns um die Ohren. Bilder schießen wurde hierbei zu einer richtigen Herausforderung. 
Der Gletscher, welchen wir zur Gesicht bekamen, war sehr klein. Vermutlich ist nur ein Bruchteil von seiner gesamten Größe zu sehen, doch auch hier ist der Rückgang besorgniserregend. Die Gletscherschmelze scheint unaufhaltsam voranzuschreiten.
Als uns der Wind zu wild wurde, brachen wir zum Rückweg auf. Dabei legten wir eine etwas längere Pause bei der Großbaustelle ein. Den großen Kipper und seinen Helfern bei der Arbeit zu zusehen, beeindruckte und interessierte uns sehr. Jeder ging seiner Arbeit nach - die einen holten Schutt ab, andere siebten Gestein und wieder andere transportierten Geröll. Dabei waren ein paar wenige von ihnen dazu gezwungen, den Fluss, der vom Gletscher entspringt, zu durchqueren. Doch dies ist überhaupt kein Problem für die monströsen Fahrzeuge. 
Den restlichen Nachmittag über sollte es entspannter zu gehen. „Lake Matheson“ war nicht weit vom Campingplatz entfernt und ist mit dem Auto leicht zu erreichen. Vor Ort entschieden wir uns dazu, den 1,5-stündigen Rundgang um den See zu gehen. Bereits nach 15 Minuten erreichten wir zum ersten Mal das Seeufer. Neben der schönen Lage ist die Aussicht, welche sich auf der Oberfläche spiegelt, eine Besonderheit des Sees. Sofern die Wetterverhältnisse mitspielen, spiegeln sich die hohen, teils schneebedeckten Berg in ihm. Sogar „Mount Cook“ ist bei besten Bedingungen zu erkennen. Leider war es ziemlich windig, weshalb der Effekt nicht optimal entstehen konnte. Dennoch genossen wir die ruhige Atmosphäre. 
Unsere Oberschenkel waren nach wie vor ziemlich schwer, weswegen wir den Spaziergang in einer angenehmen Geschwindigkeit absolvierten. Dies ermöglichte uns, auf die Details der neuseeländischen Natur zu achten. So entdeckten wir neben wunderschönen Farne, blaue (!) Pilze am Wegesrand. Unglaublich und doch wahr. Die Pilze nennen sich „Entoloma hochstetteri“ und sind ganz typisch für die Westküste Neuseelands. Ob sie giftig sind oder nicht, haben wir nicht überprüft. ;)
Anschließend war nur noch „Füße hochlegen“ angesagt. Schon morgen geht die Reise in Richtung „Wanaka“ weiter.

Antworten (1)

Christiane
Ich habe echt gegoogelt, ob ihr euch den Pilznamen nicht ausgedacht habt, ihr ehemaligen Hochstetteri, äh, Hochstädter...

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland
#foxglacier#westcoast#neuseeland