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11/04/2018 - Juwel der Westküste

Veröffentlicht: 13.05.2018

Wie gewohnt, starteten wir früh in den Tag. Gegen 09:00 Uhr waren wir abfahrtbereit und ließen die Gletscherregion nun endgültig hinter uns. Zum Abschied präsentierte sich die Gegend mit strahlendblauen Himmel - eine absolute Seltenheit. 
Dank der Wetterbedingungen waren wir bester Laune und freuten uns auf die heutige Fahrt. Nach den ersten Kilometern bekamen wir ein Bild davon, wie schön die Westküste im Sonnenschein aussehen kann. Die bewaldeten grünen Hügel und der nicht ganz so mystische Regenwald begeisterten uns. Daher legten wir während der Fahrt gleich mehrere, kleinere Zwischenhalte ein - an Strandabschnitten mit einer Menge Treibholz, an einem See mit Gesangseinlage unzähliger Vögel und einem wunderbaren Lookout mit Blick auf die lange Küste. Die erstgrößere Pause machten wir am „Ship Creek Walkway“. Dieser führt über Stege, Sanddünen und anschließend durch neuseeländischen Busch. Um zurück zum Auto zu gelangen, liefen wir den steinigen Strand entlang. Es war einfach herrlich, die Sonne zu spüren und sich draußen zu bewegen.
Auf der Weiterfahrt passierten wir „Haast“. Das Örtchen ist das letzte Stück Zivilisation, bevor man weiter südlich nur noch vereinzelt Häuser an der Küste vorfindet. Nachdem wir dem örtlichen Strand einen Besuch abstatteten, ging es für uns weiter am Meer hinunter. Doch die Straßenverhältnisse waren wieder einmal gewöhnungsbedürftig. Trotz Asphaltdecke war die Strecke zum Teil so uneben, dass wir im Auto ordentlich hin und her geschüttelt wurden. Auf halbem Wege dieser wilden Fahrt legten wir eine Verschnaufpause ein. Da kam es gelegen, dass genau hier der „Hapuka Estuary Walkway“ begann. Der kurze Rundweg leitete uns durch ein Sumpfgebiet, wie wir es bis hier hin noch nicht gesehen hatten. Unter den Holzstegen war es feucht und matschig, überall wuchs neuseeländischer „Flachs“ und was sich hinter der nächsten Hecke befindet, war jedes Mal eine Überraschung.

Die Maori verwendeten den Flachs in vielerlei Hinsicht. Die Pflanze ist sehr robust und einfach in der Verarbeitung. Sie wird beispielsweise für Werkzeuge, Taschen oder Kleidungsstücke benutzt.

Doch das Highlight der gesamten Wanderung war die Vogelvielfalt. Neben schönen Gesängen besuchten uns gelegentlich die kleinen Bewohner. Die Vögel zeigten großes Interesse am Menschen und scheuten dabei nicht die Nähe. Plötzlich wurde es laut und eine neuseeländische Taube kreuzte den Weg. Diese sieht nicht nur farbenfroher und eleganter aus, sondern ist auch deutlich korpulenter als ihre europäischen Verwandten.
Nach dem wunderschönen Zwischenhalt fuhren wir weiter bis zur „Jackson Bay“. In dieser Bucht stehen um die zehn Häuser, darunter eine Lagerhalle für Fisch und Meeresfrüchte. Darüber hinaus findet man in der Gegend nur wenig. Doch einen kleinen Imbisswagen, den gibt es. Im Internet wird „The Cray Pot“ als absoluter Geheimtipp empfohlen. Nachdem Tobi die Speisekarte studiert hatte, bestellte er sich die lokalen Garnelen mit Salat und Fries und ich entschied mich für das klassische Fish & Chips. Bis auf eine Gruppe an Fahrradfahrern waren wir alleine in der Jackson Bay. Als die fleißigen Sportler ihr Essen bekamen, waren dann auch wir an der Reihe. Es sah nicht nur super aus, es schmeckte auch wunderbar. Beim Essen genossen wir eine atemberaubende Aussicht. Die Bucht ist eingehüllt von Bergen - vor einem öffnete sich der weite Blick auf das Meer und die Südalpen Neuseelands. Selbst „Mount Cook“ war dank wolkenfreiem Himmel zu sehen. Einfach sagenhaft! 
Während dem kleinen Verdauungsspaziergang kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Wieder einmal hat es Neuseeland geschafft, uns zu verzaubern. Wir genossen die Zeit und Ruhe und schossen auf einem Hafensteg ein paar Bilder. Gerne wären wir noch länger an diesem wunderbaren Ort geblieben, allerdings hatten wir für die kommende Nacht noch keinen Schlafplatz. Also schossen wir gegen 16:30 Uhr ein letztes Bild von der bilderbuchartigen Bucht und zogen los.
Nach einer Stunde war das erste Etappenziel erreicht: Haast. Von hier beginnt der „Haast Pass“, welcher bis nach „Wanaka“ führt. Da wir die Strecke bereits gefahren sind, konnte wir die Distanz ungefähr abschätzen. Allerdings half uns dies nur bedingt weiter, denn schneller voran kamen wir deswegen auch nicht. Zudem war der Bergpass weiterhin von Baustellen übersät. Als dann allmählich die Abenddämmerung einsetzte, wurden wir immer angespannter. Fahrten in der Dunkelheit versuchen wir in Neuseeland zu vermeiden. Die Straßen sind teils schlecht ausgebaut und Tiere kreuzen regelmäßig die Fahrbahn. Doch an diesem Tag hieß es Zähne zusammenbeißen.
Einen allerletzten Halt machten wir, um ein schönes Tal zu fotografieren. Da der Ausblick von Hecken verdeckt war, kletterte ich kurzerhand auf Tobis Schultern, um ein Bild aufzunehmen. Nach der kleinen Turneinlage ging es ohne weiteren Zwischenhalt bis nach Wanaka. Es wurde dunkler und dunkler - um 20:30 Uhr kamen wir endlich am altbewehrten Campingplatz an. Hiermit endete ein langer, wunderschöner Tag.

Antworten (2)

Christiane
Tolle Fraben, tolle Bilder!

Wolfgang
Da kann man sich nur anschließen!

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#westcoast#jacksonbay#neuseeland