Veröffentlicht: 13.05.2018
Wie gewohnt, starteten wir früh in den Tag. Gegen 09:00 Uhr waren wir abfahrtbereit und ließen die Gletscherregion nun endgültig hinter uns. Zum Abschied präsentierte sich die Gegend mit strahlendblauen Himmel - eine absolute Seltenheit.
Dank der Wetterbedingungen waren wir bester Laune und freuten uns auf die heutige Fahrt. Nach den ersten Kilometern bekamen wir ein Bild davon, wie schön die Westküste im Sonnenschein aussehen kann. Die bewaldeten grünen Hügel und der nicht ganz so mystische Regenwald begeisterten uns. Daher legten wir während der Fahrt gleich mehrere, kleinere Zwischenhalte ein - an Strandabschnitten mit einer Menge Treibholz, an einem See mit Gesangseinlage unzähliger Vögel und einem wunderbaren Lookout mit Blick auf die lange Küste. Die erstgrößere Pause machten wir am „Ship Creek Walkway“. Dieser führt über Stege, Sanddünen und anschließend durch neuseeländischen Busch. Um zurück zum Auto zu gelangen, liefen wir den steinigen Strand entlang. Es war einfach herrlich, die Sonne zu spüren und sich draußen zu bewegen.
Auf der Weiterfahrt passierten wir „Haast“. Das Örtchen ist das letzte Stück Zivilisation, bevor man weiter südlich nur noch vereinzelt Häuser an der Küste vorfindet. Nachdem wir dem örtlichen Strand einen Besuch abstatteten, ging es für uns weiter am Meer hinunter. Doch die Straßenverhältnisse waren wieder einmal gewöhnungsbedürftig. Trotz Asphaltdecke war die Strecke zum Teil so uneben, dass wir im Auto ordentlich hin und her geschüttelt wurden. Auf halbem Wege dieser wilden Fahrt legten wir eine Verschnaufpause ein. Da kam es gelegen, dass genau hier der „Hapuka Estuary Walkway“ begann. Der kurze Rundweg leitete uns durch ein Sumpfgebiet, wie wir es bis hier hin noch nicht gesehen hatten. Unter den Holzstegen war es feucht und matschig, überall wuchs neuseeländischer „Flachs“ und was sich hinter der nächsten Hecke befindet, war jedes Mal eine Überraschung.
Die Maori verwendeten den Flachs in vielerlei Hinsicht. Die Pflanze ist sehr robust und einfach in der Verarbeitung. Sie wird beispielsweise für Werkzeuge, Taschen oder Kleidungsstücke benutzt.
Doch das Highlight der gesamten Wanderung war die Vogelvielfalt. Neben schönen Gesängen besuchten uns gelegentlich die kleinen Bewohner. Die Vögel zeigten großes Interesse am Menschen und scheuten dabei nicht die Nähe. Plötzlich wurde es laut und eine neuseeländische Taube kreuzte den Weg. Diese sieht nicht nur farbenfroher und eleganter aus, sondern ist auch deutlich korpulenter als ihre europäischen Verwandten.