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08/06/2018 - Bestes Wetter auf Mount Robert

Veröffentlicht: 16.07.2018

Unser letzter Tag im „Nelson Lakes National Park“ begann gewohnt kalt. Doch nicht nur unsere Körper waren der gnadenlosen Kälte ausgesetzt. Neben der Technik, die beängstigende Temperaturen annahm, begann beispielsweise der Lauch sich einzurollen. Auch das Olivenöl veränderte seinen Aggregatzustand von flüssig zu fest! 
Das Warten auf besseres Wetter hatte sich heute - endlich - bezahlt gemacht. Wir erlebten einen schönen Sonnenaufgang über „Lake Rotoiti“ - kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen. 
Nach der frühmorgendlichen Stärkung mussten wir noch einen Moment auf dem Campingplatz warten, bis die Sonnenstrahlen die Eisschicht auf der Frontscheibe aufgetaut hatten. Anschließend fuhren wir - endlich - in Richtung „Mount Robert“. Der Berg befindet sich direkt am Seeufer des Lake Rotoitis. In den letzten Tagen betrachteten wir ihn nur aus der Ferne. Heute sollte es auf ihn hinauf gehen. Wir parkten unser Auto auf einem Waldparkplatz, von wo aus diverse Wanderungen starten. Allesamt führen einen über verschiedene Routen zum Gipfel des Berges. 
Im schattigen Wald angefangen, mussten wir relativ schnell feststellen, dass die Sonne am heutigen Tag ordentlich Kraft besaß und uns ziemlich schnell warm wurde. Denn der Großteil der Wanderung verlief über Serpentinen am offenen Hang bergauf. 
Neben der kalten Außentemperatur war es vor allem die schöne Aussicht auf den blauen See und die umliegenden grünen Wälder, die uns an diesem Morgen begleitete. Lediglich der dauerhafte Lärm eines Kleinflugzeugs, welches im Umkreis Mittel zur Schädlingsbekämpfung versprühte, milderte die wunderschöne Kulisse. 
Wir erklommen Höhenmeter für Höhenmeter. Fast schlagartig veränderte sich die Vegetation. Eben noch vorbei an grünen Wäldern und Wiesen, standen wir nun vor kahlen und vereinzelten schneebedeckten Flächen. Schon kurz darauf nahm die Schneelandschaft immer deutlicher zu. Das Gefühl, es bald geschafft zu haben, wurde immer präsenter - und nach knapp 1,5 Stunden erreichten wir die Spitze von Mt Robert. Somit befanden wir uns 1.400 Meter über den Meeresspiegel. Zu Beginn suchten wir uns eine schneefreie Stelle mit Blick auf den See und die Umgebung. Dort ließen wir uns nieder, schossen ein paar Erinnerungsbilder und genossen den sagenhaften Ausblick. 
Als wir uns vom Aufstieg etwas erholt hatten, erkundeten wir den Gipfel. Wir fanden einen Unterstand und erklommen kleinere Schneehügel. :) Zudem genossen wir eine unfassbare Stille. Bis auf uns befand sich nämlich nur eine Handvoll weiterer Wanderer auf „Pourangahau“, wie die Maori den Berg nennen. 
Um wieder zurück zum Auto zu gelangen, wählten wir die Alternativroute. Diese war wesentlich vereister. Im Schatten des Berges stapften wir über den Schnee, der ziemlich abgetreten und dadurch glatt und rutschig war. War es nun besser die vorgetretenen Löcher zu wählen oder neue Wege einzuschlagen? Man weiß es nicht genau. Ausgerutscht ist man so oder so. ;) 
Nach einer weiteren Stunde erreichten wir unbeschadet das nächste Ziel. Die „Bushline Hut“, 1.290m, liegt gut versteckt am Waldrand und dient als Unterkunft für Mehrtageswanderungen.

Vorab kann man sich hier eine Matratze reservieren und somit einen geschützten Schlafplatz sichern. Besonders viel Ausstattung bietet die Hütte nicht. Lediglich ein Kamin und Feuerholz erzeugen eine einladende Atmosphäre.

Wir traten in die Hütte ein und uns umgab eine angenehme Wärme. Der Kamin wurde scheinbar letzte Nacht angefeuert. Wir wärmten uns kurz in der Hütte auf und machten uns danach an den weiteren Abstieg. Wieder einmal ging es über Serpentinen den offenen Hang bergab. Hierbei boten sich immer wieder schöne Panoramen auf Lake Rotoiti und die Spitze von Mount Robert.
Nach erneuten 90 Minuten und insgesamt zehn Kilometern hatten wir es geschafft. Leicht erschöpft nahmen wir im Auto Platz und besprachen den weiteren Tagesplan. Es war bereits 14:30 Uhr und unsere geplante Unterkunft war über 130 Kilometer entfernt.

Was auf deutschen Autobahnen keine allzu große Distanz wäre, bedeutet in Neuseeland eine fast dreistündige Autofahrt.

Wir verließen nach einem wettergeprägten Aufenthalt den Nelson Lakes National Park und fuhren über „Blenheim“ weiter bis nach „Picton“. Auf dem Weg kauften wir nur noch das Nötigste ein und erreichten gegen 18:00 Uhr das Küstenstädtchen. Mittlerweile war es stockfinster und leichter Regen setzte ein.

Die letzten Tage haben uns gezeigt, dass der Winter auf Neuseelands Südinsel sehr ungemütlich werden kann. In den kommenden Tagen müssen wir uns damit beschäftigen, wann es zurück auf die Nordinsel gehen soll.

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