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07/06/2018 - Eingeschneit am Lake Rotoiti

Veröffentlicht: 10.07.2018

Die Bettdecke bis zum Kinn gezogen, erwachten wir gegen 07:20 Uhr am „Lake Rotoiti“. Wir blickten aus der Heckscheibe in den Himmel und erkannten, dass viele Fuseln den Weg auf den Boden suchten. War es Regen oder Schnee? Als wir uns aufrichteten, den Vorhang beiseite zogen und die Schiebetür öffneten … erblickten wir eine weiße Schneelandschaft um uns herum. Wir trauten unseren Augen nicht. Schnell zogen wir die Tür wieder zu, da es neben der eindringenden Kälte nach wie vor schneite. Wir besprachen die Lage, wie wir nun vorgehen möchten. Da Not bekanntermaßen erfinderisch macht, entschieden wir uns dazu, das Auto umzuparken. Tobi warf seine Rucksäcke und Klamotten, die auf dem Vordersitz lagen, aufs Bett. Während ich noch hinten auf dem Bett saß, nahm er auf dem Fahrersitz Platz und fuhr uns in die Nähe des Küchenunterstands. Dort fanden wir Schutz unter einem Vordach. So konnten wir aus dem Kofferraum heraus in aller Ruhe das Bett ausschütteln und die Frühstückssachen zusammenpacken. 
Nach dem Frühstück hörte es auf zu schneien und auch der Boden taute zusehend auf. Die vereisten Scheiben benötigten jedoch ein wenig Hilfe. Glücklicherweise schien mittlerweile die Sonne, die unsere zugefrorenen Autoscheiben sowohl von außen als auch von innen auftauen ließ. Anschließend fuhren wir - wieder einmal - ins Besucherzentrum, um Hände und Füße aufzuwärmen. Da wir aufgrund des Schnees die Wanderung auf „Mount Robert“ - wieder einmal - verschieben mussten, war ein Plan B gefragt. Wir fanden heraus, dass sich im kleinen Dörfchen „Saint Arnaud“ ein Café befindet, zu dem wir uns aufmachten. Als wir dort ankamen, standen wir vor verschlossenen Türen. Na super. Was nun? Nicht weit entfernt befand sich der General-Store, welcher gleichzeitig ein Fish & Chips Imbiss war. Daher suchten wir schnell das Weite, um unsere Klamotten nicht mit Fritteusengeruch einzuräuchern. Zuflucht fanden wir, wie so oft, in unserem treuen Auto. Wir parkten es direkt am Seeufer vom Lake Rotoiti, widmeten uns dem Blog, der weiteren Reiseroute und beobachten - wieder einmal - das dortige Treiben. Die vielen Touristen und Enten boten genügend Unterhaltung. Letztere beispielsweise waren an diesem Tag besonders neugierig. Sie versammelten sich um jedes neu-angekommene Auto - „Es könnte ja etwas zum Fressen mitgebracht haben!?“. So standen sie auch um unseres. Eine von ihnen starrte dabei permanent zu uns hinauf. Plötzlich breitete sie ihre Flügel aus und flog senkrecht in die Höhe, um auf unserem Autodach zu laden! Völlig perplex schauten wir uns an. Wir öffneten die Autotür und blickten aufs Dach. Saß doch tatsächlich die Ente auf dem Auto und schaute uns selbstbewusst an. Wir kamen aus dem Lachen kaum noch raus. Die Ente zeigte anfangs keine Ansätze, davonfliegen zu wollen. Doch irgendwann verlor sie scheinbar das Interesse und nahm Kurs auf ein anderes Autodach. Verrückt diese Rotoitianer-Enten. ;) 
Am Mittag zog, wie so häufig am heutigen Tag, ein kurzer Regenschauer über uns hinweg. Der daraus resultierende Regenbogen war unbeschreiblich! Er bog sich einmal quer über den See und baute ein Dach über unser Auto. Wie toll das aussah. :) 
Es waren ein paar Stunden vergangen, da fand doch wirklich ein Reisebus den Weg zum Lake Rotoiti.

Durch Neuseeland touren mehrere Anbieter, welche den internationalen Backpackern ein unvergessliches Abenteuer bieten wollen. Mit vielen Bussen werden die „jungen Wilden“ von Attraktion zu Attraktion chauffiert.

Als der Bus am Seeufer parkte, rannte der Großteil der Backpacker auf den Holzsteg, um Bilder zu schießen. Andere begannen sich aus- bzw. umzuziehen. Was haben die vor? Wollen die ernsthaft in den See springen? Natürlich wollten sie das. Lediglich mit einer Badehose bekleidetet, sprang einer nach dem anderen ins eiskalte Wasser! Zumindest leiteten wir dies von den Schreien ab, die sie ausstießen, wenn sie mit dem Kopf wieder an der Oberfläche waren. Dabei müssen wir einmal festhalten, dass das weibliche Geschlecht deutlich weniger Dramatik zeigte. Während die Herren so schnell es ging, zurück auf den Holzsteg kletterten, schwammen die Mädels tapfer zurück ans Seeufer. Wir fragten uns eine Zeitlang, ob sie die großen Aale unter dem Steg noch nicht gesehen hatten? Als der erste Schwimmer sie entdeckte, war das Geschrei groß. ;)
Als der Bus alle Schwimmer und Fotografen vollständig eingesammelt hatte, nutzen wir den verbliebenden Nachmittag, um etwas aufwendiger zu fotografieren. Der Holzsteg, Lake Rotoiti und die umliegenden Berge bildeten ein wunderschönes Motiv. Mit mehreren Langzeitaufnahmen versuchten wir die schöne Umgebung festzuhalten.
Zum Abend legten wir uns mit der Hoffnung ins Bett, morgen nicht wieder eingeschneit zu sein und endlich die geplante Wanderung auf Mt Robert durchführen zu können.
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