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06/07/2018 - Castlepoint Lighthouse

Veröffentlicht: 13.08.2018

Die Nacht in „Castlepoint“ war ruhig. Noch vor Sonnenaufgang standen wir am nächsten Morgen auf. Während Tobi sich die Kameraausrüstung schnappte und an den Strand ging, wählte ich die gemütlichere Variante auf dem Bett mit geöffnetem Kofferraumdeckel - und so beobachteten wir das großartige Farbspiel der aufgehenden Sonne. Herrlich. So kräftig und schön. Kaum war sie vollständig am Horizont zu sehen, wärmte sie auch schon uns und das Auto auf. 
Wir nahmen uns für den Tag eine Wanderung gegenüber vom Leuchtturm vor. Ziel war der 162m hohe „Castle Rock“, welcher bereits vom Parkplatz zu sehen war.

Die Namensgebung beruft sich auf eine Beschreibung von James Cook: Ihn erinnerte der steile Berg an Burgzinnen.

Die ersten Meter führte uns die Route durch einen kleinen Wald oberhalb der „Deliverance Cove“. Als wir aus dem Wald herauskamen, hatten wir freie Sicht auf den steilen Felsen. Allerdings stellten wir uns die Frage, wie wir auf diesen hinaufkommen sollen? Doch umso näher wir Castle Rock kamen, umso deutlicher war ein Trampelpfad zu erkennen. Wir folgten dem bestehenden Pfad und stiegen Meter für Meter hinauf. Dabei war große Vorsicht geboten, denn die Spur verlief relativ schmal am steilen Berghang entlang.
Nach insgesamt einer Stunde war ein Ende in Sicht und der Gipfel bald erklommen. Wir entschieden uns zu Beginn bis an die höchste Stelle zu steigen. Von hier bot sich eine sagenhafte Aussicht: das weite blaue Meer vor uns und zur linken und rechten Seite die Küstenlinie Neuseelands. Auch „Castlepoint Lighthouse“ und das Kap, auf dem es sich befindet, war klar auszumachen. Doch aufgrund der starken Winde, die das Spazieren an steilen Klippen gefährlich machten, widmeten wir uns schon kurz darauf dem Abstieg. Dabei legten wir einen kurzen Zwischenhalt bei einer weiteren schmalen Passage ein, von wo aus man den Leuchtturm und die Deliverance Cove besonders gut sah. Währenddessen entdeckten wir sogar vereinzelte Seebären im offenen Meer schwimmen. Gelegentlich tauchten sie ab, um auf Nahrungssuche zu gehen. - Einfach großartig die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben zu können!
Nachdem die Erinnerungsbilder geschossen wurden, kletterten wir bergab. Dies verlief zügig und ohne Zwischenfälle. Als wir am Strand, welchen wir bis eben noch von oben sahen, ankamen, begrüßte uns ein verschlafener Seebär. Völlig entspannt legte er seinen Kopf auf einem Felsen ab und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Weiter hinten entdeckten wir noch zwei weitere seiner Art und einen Surfer zwischen den Wellen. Wir hingegen schlenderten lieber am breiten Sandstrand zurück zum Parkplatz - das Wasser war dann doch zu kalt für uns.
Zur Mittagszeit beschlossen wir spontan unseren Aufenthalt in Castlepoint zu verlängern. Die Gegend war einfach zu schön, um sie schon nach einer Nacht zu verlassen. Jedoch schienen uns zum ersten Mal die Lebensmittelvorräte auszugehen. Daher war ein Besuch des lokalen Generalstores unausweichlich. Die zum Teil sehr teuren Preise schockierten uns nicht. Wir kauften sechs Eier für das heutige Abendessen und fuhren zurück zum Campingplatz. Dort nutzten wir das trockene Wetter, um etwas klar Schiff zu machen: einmal alles aus dem Auto raus, auskehren, Ordnung schaffen und wieder einräumen.
Anschließend packten wir unsere Kochsachen zusammen und begaben uns in die Küche. Mit den gekauften Eiern aus dem Generalstore und Kokosnussmilch, haltbare Milch hatten wir nicht mehr - dafür aber die restlichen Zutaten, zauberten wir uns Apfelpfannkuchen. Hat super geklappt und war sehr lecker. ;)
Als alles abgewaschen war, liefen wir zurück zum Auto. Hierbei entdeckten wir, dass der Leuchtturm alle 20 Sekunden in einer anderen Farbe angestrahlt wurde. - Entweder man zählt zum Einschlafen Schafe oder aber die Farben, die der Leuchtturm verpasst bekommt. ;)

Der heutige Morgen begann aufs neue mit einem traumhaften Sonnenaufgang! Jedoch mussten wir schnell feststellen, dass heftige Winde unseren Sam ordentlich durchschüttelten. Kissen und Bettdecken drohten uns bei geöffneten Türen davon zu wehen, weswegen wir Zuflucht hinter einer hohen Wand suchten. Hier gelang es uns, das Bett zu machen.
Nach dem Frühstück fuhren wir ein letztes Mal zum Leuchtturm. Völlig alleine, ohne weiteren Touristen oder Einheimischen, saugten wir die Atmosphäre auf. Der Ort hat uns schwer beeindruckt! Neuseeland hat uns wieder begeistert und fasziniert. Castlepoint und sein Lighthouse ist ein wahrlich traumhafter Ort! Desto schwieriger fiel es uns, Abschied zu nehmen. Zu gerne wären wir noch länger hiergeblieben. Jedoch waren unsere Essensvorräte nun vollends aufgebraucht …

… zum allerersten Mal während unserer bisherigen Reise. Bis hierhin hatten wir mindestens ein Notfallgericht parat, das ohne Kühlung auskommt. Demnächst werden es zwei. ;)

Also begaben wir uns auf den langen Weg zurück in die Zivilisation. Dabei passierten wir „Masterton“ und fuhren weiter in Richtung Norden. Am späten Nachmittag erreichten wir das verschlafene Städtchen „Dannevirke“, welches im Jahr 1872 von dänischen und norwegischen Siedlern gegründet wurde. Wir checkten auf einen Campingplatz ein und ließen die vergangenen Tage Revue passieren.

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Ab heute sind es nur noch 100 Tage bis Abflug …
Antworten (2)

Wolfgang
Ja genau...nicht das Essen vergessen..*grins*

Christiane
Ich bin über den Sommer echt in Verzug geraten, euch zu folgen. Muss nun ein bißchen aufholen...nur noch 100 Tage :-(, also jetzt ja schon viel weniger....oh wei, oh wei...die Zeit vergeht.

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