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04/07/2018 - Der vielleicht schönste Ort der Nordinsel?

Veröffentlicht: 09.08.2018

Die angekündigten Minusgrade bewahrheiteten sich und es wurde richtig unangenehm - die Nacht in „Masterton“ war eiskalt. Am Morgen bekamen wir das volle Ausmaß zu Gesicht: Der Schwamm, welcher zum Trocknen auf dem Armaturenbrett lag, war eingefroren; über Nacht bildete sich eine dünne Eisschicht um unser Auto und das Duschgel war dickflüssig geworden. Nur mit Mühe ließ es sich aus seiner Tube schütteln. Doch nach der warmen Dusche und mit strahlend blauem Himmel konnte der restliche Tag nur gut werden. 
Unser Roadtrip führte uns weiter nach „Castlepoint“. Das kleine Küstendörfchen hat trotz seiner abgelegenen Lage einen bildschönen Leuchtturm zu bieten. Die Fahrt dorthin gestaltete sich allerdings etwas abenteuerlich. Die immerhin asphaltierte Straße wurde an einigen Kurven ziemlich eng. Als wir nach gut einer Stunde den Parkplatz neben dem Leuchtturm erreichten, waren wir überwältigt. Die im Vorfeld gesehenen Bilder strahlten bei Weitem nicht das aus, was uns vor Ort präsentiert wurde. Zügig packten wir unsere Kameras beisammen und machten uns los zum Leuchtturm. Dabei kreuzt man einen breiten Strandabschnitt, auf dem mehrere Fischerboote (auf Anhängern) geparkt waren.

Mittels Traktoren können/werden diese zu Meer gelassen.

Der kurze Wanderweg zum Leuchtturm ist nicht weiter der Rede wert. Ein kurzer Anstieg und wenige Treppenstufen später, steht man vor ihm - dem schneeweißen Leuchtturm, der hinter sich das weite Meer beaufsichtigt.
Als wir gerade dabei waren, Bucht und Strand zu fotografieren, entdeckten wir unerwartet ein paar Seebären auf den Steinen liegen. In aller Ruhe hielten sie am Fuße der Landzunge ein kleines Nickerchen. Des Weiteren trafen wir vor Ort lediglich eine Anwohnerin mit ihrem Hund. - Im Sommer wird hier vermutlich um einiges mehr los sein. Im Winter jedoch hatten wir das komplette Areal fast für uns alleine.
Wir erklommen die Holzstufen bis zu einem Aussichtpunkt, von wo aus wir einen guten Blick auf den Leuchtturm und die komplette Umgebung hatten.

„Castlepoint Lighthouse“ wurde im Jahr 1913 in Betrieb genommen. Es ist der letzte neuseeländische Leuchtturm, der aus Einzelteilen, welche in England gefertigt wurden, erbaut wurde. Erst seit 1988 wird sein Licht ferngesteuert und daher kein Wärter mehr vor Ort benötigt.

Nachdem wir uns eine Zeitlang auf der Plattform aufgehalten hatten, staunten wir nicht schlecht, als drei uniformierte Polizisten auf uns zu kamen. Sie begrüßten uns freundlich und begannen Selfies von sich zu machen. Weiter hinten erblickten wir noch weitere Polizisten, die anscheinend einen kleinen Betriebsausflug unternahmen - allzu verständlich, es gibt definitiv schlechtere Ausflugsziele. ;)
Für uns ging es jedenfalls noch etwas weiter, quasi einmal um den Leuchtturm herum. Dabei stiegen wir über Klippenabschnitte, die viele Geschichten zu erzählen haben. Zumindest findet man hier eine Menge fossile Muscheln und Gestein vergangener Epochen, die darauf hinweisen, dass diese Landmasse einst Meeresboden war - einfach beeindruckend!
Zum Mittagessen zog es uns auf den lokalen Campingplatz. Auch hier kamen wir in den Genuss von Ruhe. Außer uns befand sich nämlich nur ein anderer Camper auf dem Platz. Daher parkten wir unseren Sam in bester Strandfront und genossen das traumhafte Panorama! Der Blick auf das endlose Meer, den feinen Sandstrand und den Leuchtturm auf den Klippen machte uns glücklich. 
Nach der kleinen Stärkung beschlossen wir ein zweites Mal am heutigen Tag den Leuchtturm zu besuchen. Da der Himmel teils von Wolken bedeckt war, erhofften wir uns einen schönen Sonnuntergang. Doch die optimale Position zu finden, um den Leuchtturm vor dem Sonnenuntergang zu platzieren, war gar nicht so einfach. Bei unserer Suchaktion fanden wir abseits vom Wanderweg eine geheimnisvolle Leiter. Mehrere Eisenstangen wurden in die Klippen gebohrt und unsere Neugier geweckt. Also kletterten wir die Stufen hinab und landeten vor einem spiegelglatten See (oder einer riesengroßen Pfütze). In der Wasseroberfläche spiegelte sich Castlepoint Lighthouse hervorragend. Mit voranschreitender Zeit verfärbten sich die Wolken am Himmel. Mit einigen Bildern hielten wir diesen wunderschönen Augenblick fest. Noch während wir zurück zum Auto liefen, brannte der Himmel immer weiter. Für uns war klar: Dieser Sonnenuntergang war der wohl Schönste unserer Reise!
Als das Tageslicht nachließ, wir zurück auf dem Campingplatz ankamen, schaltete der Leuchtturm sein Licht ein. Mit dem Wellenrauschen in den Ohren schliefen wir schnell ein und träumten von diesem großartigen Tag.
Antworten (1)

Wolfgang
Was würdet ihr nur machen, wenn es keinen Leuchtturm gäbe, der euch den Weg leuchtet. Alles mal wieder sehr schön zu lesen. Respekt, wie immer!

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