Veröffentlicht: 09.08.2018
Die angekündigten Minusgrade bewahrheiteten sich und es wurde richtig unangenehm - die Nacht in „Masterton“ war eiskalt. Am Morgen bekamen wir das volle Ausmaß zu Gesicht: Der Schwamm, welcher zum Trocknen auf dem Armaturenbrett lag, war eingefroren; über Nacht bildete sich eine dünne Eisschicht um unser Auto und das Duschgel war dickflüssig geworden. Nur mit Mühe ließ es sich aus seiner Tube schütteln. Doch nach der warmen Dusche und mit strahlend blauem Himmel konnte der restliche Tag nur gut werden.
Unser Roadtrip führte uns weiter nach „Castlepoint“. Das kleine Küstendörfchen hat trotz seiner abgelegenen Lage einen bildschönen Leuchtturm zu bieten. Die Fahrt dorthin gestaltete sich allerdings etwas abenteuerlich. Die immerhin asphaltierte Straße wurde an einigen Kurven ziemlich eng. Als wir nach gut einer Stunde den Parkplatz neben dem Leuchtturm erreichten, waren wir überwältigt. Die im Vorfeld gesehenen Bilder strahlten bei Weitem nicht das aus, was uns vor Ort präsentiert wurde. Zügig packten wir unsere Kameras beisammen und machten uns los zum Leuchtturm. Dabei kreuzt man einen breiten Strandabschnitt, auf dem mehrere Fischerboote (auf Anhängern) geparkt waren.
Mittels Traktoren können/werden diese zu Meer gelassen.
Der kurze Wanderweg zum Leuchtturm ist nicht weiter der Rede wert. Ein kurzer Anstieg und wenige Treppenstufen später, steht man vor ihm - dem schneeweißen Leuchtturm, der hinter sich das weite Meer beaufsichtigt.
Als wir gerade dabei waren, Bucht und Strand zu fotografieren, entdeckten wir unerwartet ein paar Seebären auf den Steinen liegen. In aller Ruhe hielten sie am Fuße der Landzunge ein kleines Nickerchen. Des Weiteren trafen wir vor Ort lediglich eine Anwohnerin mit ihrem Hund. - Im Sommer wird hier vermutlich um einiges mehr los sein. Im Winter jedoch hatten wir das komplette Areal fast für uns alleine.
Wir erklommen die Holzstufen bis zu einem Aussichtpunkt, von wo aus wir einen guten Blick auf den Leuchtturm und die komplette Umgebung hatten.
„Castlepoint Lighthouse“ wurde im Jahr 1913 in Betrieb genommen. Es ist der letzte neuseeländische Leuchtturm, der aus Einzelteilen, welche in England gefertigt wurden, erbaut wurde. Erst seit 1988 wird sein Licht ferngesteuert und daher kein Wärter mehr vor Ort benötigt.
Nachdem wir uns eine Zeitlang auf der Plattform aufgehalten hatten, staunten wir nicht schlecht, als drei uniformierte Polizisten auf uns zu kamen. Sie begrüßten uns freundlich und begannen Selfies von sich zu machen. Weiter hinten erblickten wir noch weitere Polizisten, die anscheinend einen kleinen Betriebsausflug unternahmen - allzu verständlich, es gibt definitiv schlechtere Ausflugsziele. ;)