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02/07/2018 - Rugby Museum & Radlagerwechsel in Palmy

Veröffentlicht: 07.08.2018

Den Tag vor dem vereinbarten Werkstatttermin nutzten wir, um uns „Palmerston North“ einmal genauer anzuschauen. Nach „John Cleese“ (britischer Komiker, Schauspieler) hat die Stadt nicht viel zu bieten: „Wer sich umbringen will, aber einfach nicht genug Mut dafür aufbringt, sollte nach Palmerston North fahren. Das wirkt todsicher.“ „Palmy“ nahm es mit Humor und benannte eine Müllhalde nach ihm. ;) 
Im Informationszentrum erkundigten wir uns nach Sonntagsmärkten in der nähren Umgebung. Doch in der kalten Jahreszeit würde es sich für die Farmer nicht rentieren, weswegen auf diese Märkte verzichtet wird. Also schlenderten wir stattdessen einfach durch die Innenstadt.

Diese ist, wie viele andere Städte in Neuseeland, nach einem bestimmten Muster aufgebaut. Das grüne Zentrum („The Square“) ist umgeben von geradlinigen Hauptstraßen. Von oben gleicht das Straßensystem einem Gitter.

Dabei passierten wir einen schönen Glockenturm und eine hübsche Parklandschaft mit angelegtem Ententeich. Neben den vielen ausgewachsenen Exemplaren war es vor allem das einzige, winzige Küken, das uns gut unterhielt.
Gegen Mittag besuchten wir das nationale Rugby Museum. Die Sportart ist Neuseelands Nationalsport und der Besuch daher Pflicht. Begrüßt wurden wir von einem netten, älteren Herrn, der uns die einzelnen Themengebiete aufzählte und uns zum Beginn schickte. Das Museum beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Geschichte des Rugbysports und welch unglaubliche Entwicklung diese in Neuseeland nahm. Die Kiwis führen noch immer unumstritten die Weltrangliste an! Von insgesamt 569 Spielen gewannen die All Blacks 440 Partien. Lediglich 109-mal gingen sie als Verlierer vom Feld. Eine beachtliche Bilanz!
Wir waren von den vielen, originalen Ausstellungsstücken fasziniert. Zu Gesicht bekamen wir die ersten Trikots, die früheren Formen eines Rugby-Balls (z.B. die Blase eines Schweines) und die Mannschafsbilder der ersten neuseeländischen Nationalmannschaften. Das Museum ist modern und anschaulich gestaltet, wenn auch sehr geschichtslastig. Abwechslung fanden wir in einem kleinen, eingezäunten Sportbereich, der sich in der Mitte des Raumes befand. Hier kann sich jeder Besucher an klassischen Rugbyübungen versuchen. So beispielsweise einen anderen Spieler wegdrücken/tackeln oder das Ei durch ein Rugbytor schießen. Wir tobten uns an den Übungen aus und hatten großen Spaß dabei. 
Am Abend fuhren wir auf den einzigen Campingplatz, den Palmy zu bieten hat. Dieser genießt definitiv seinen Monopolstatus und beeindruckt mit hohen Preisen und wenig Ausstattung.
Besonders gut konnten wir die Nacht nicht schlafen. Heftige Regenschauer prasselten auf unser Dach. Den Höhepunkt jedoch erreichte das schlechte Wetter, als ein Blitz in unmittelbarer Nähe einschlug! Wir sahen ein grelles Licht durch die Heckscheibe und hörten einen lauten Knall wie selten zuvor … Es verwunderte uns nicht, dass nur wenige Minuten später die Sirenen der Feuerwehr ertönten … Hoffentlich kam niemand zu schaden.

Am nächsten Morgen ging es in aller Früh zur Werkstatt. Um 08:30 Uhr gaben wir unseren Sam in die Behandlung und hofften auf eine vollständige Genesung. Mit der Gewissheit für die nächsten Stunden keinen festen Rückzugsort zu haben, nicht auf Klamotten oder weiteres zurückgreifen zu können, liefen wir mit der gesamten Elektronik auf dem Rücken einmal quer durch die Stadt. Das erste Ziel war eine Bäckerei, um uns ein Frühstück zu organisieren. Das nächste Ziel war dann das Einkaufszentrum, in dem es warm war und wir in aller Ruhe unser Frühstück zu uns nehmen konnten. Der weitere Tagesverlauf fiel eher unspektakulär aus. Wir verkrochen uns in die Bücherei, arbeiteten am Blog, planten die kommende Reiseroute und füllten unsere Kamera-Akkus auf. Währenddessen zog ein weiterer, heftiger Regenschauer über Palmerston North hinweg. 
Es strich immer mehr Zeit ins Land. Inzwischen war es 15:30 Uhr und noch immer warteten wir auf den erlösenden Anruf des Mechanikers. Wir wurden immer unruhiger. Ganze sieben Stunden war unser Auto schon in der Werkstatt … - Wir entschieden uns dazu, sie zu kontaktieren. Zu unserer Freude sei das Auto fast fertig und wir könnten es in den nächsten Minuten abholen. Also packten wir alles zusammen, verließen das Zentrum der Stadt und liefen zur Werkstatt. Ein Glück hatte es inzwischen aufgehört zu regnen. ;)
Von weitem sahen wir Sam schon auf der Straße stehen - bis hierhin hat er es jedenfalls geschafft. Nach der Bezahlung setzten wir uns ins Auto und fuhren los. Die Geräuschkulisse, auf die wir von den verschiedenen Mechanikern aufmerksam gemacht wurden, war völlig verschwunden! Nie haben wir diese bewusst wahrgenommen und trotzdem begleitete sie uns in den letzten Monaten (!) stetig. Vor dem Wechsel der Radlager war das Rattern und Klackern kaum wegzudenken. Nun schnurrt unser Sam wieder so, wie wir ihn kennengelernt haben. :)
Mit sanften Brummen fuhren wir die Straßen entlang, genossen es, waren begeistert. Doch wohin soll es denn eigentlich gehen? Da die Abenddämmerung bereits eingesetzt hatte, wir nicht noch einmal auf dem Wucher-Campingplatz, der sich in Innenstadtnähe befindet, schlafen wollten, steuerten wir erneut den „Friedhofscampingplatz“ an. Da hier allerdings passend gezahlt werden muss, legten wir einen Zwischenstopp beim Supermarkt ein. Mit einer Tafel Schokolade stellten wir uns an die Kasse und bezahlten diese mit einem $20-Schein. Nun hatten wir das nötige Kleingeld beisammen. 
20 Minuten später erreichten wir den Campingplatz in „Ashhurst“. In direkter Nähe zum Friedhof genossen wir absolute Ruhe. Lediglich zum Kochen bekamen wir Besuch von der Friedhofskatze. Als das Essen in dem kleinen, geschützten Kämmerchen, welches über ein Waschbecken und fließend Wasser verfügte, gekocht war, verkrochen wir uns ins Auto und aßen zu Abend.

Antworten (1)

Wolfgang
Die Entenmama mit ihrem Nachwuchs .... cool!

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