Im Valle del Elqui

Nach 5 Tagen Santiago waren wir froh aus der Stadt zu kommen. Wir haben am Vorabend noch eine deutsch-chilenische Familie besucht. Das war ein wirklich netter Abend. Nicht leicht zu entscheiden, wo man als internationale Familie so leben will: Sonne und Herzlichkeit stechen gute Bildung und Altersvorsorge!? Auf dem Weg sind wir in den Metro-Feierabend-Verkehr geraten. Wer mal ein Bedürfnis nach viel menschlicher Nähe hat, dem sei eine Fahrt auf der Linie 1 von Los Héroes mit Umstieg in die Linie 4 geraten! 😉 Überraschend safe kommt man nach Hause. Alle Chilenen haben uns bisher vor der Kriminalität in den Städten gewarnt. Nun aber also raus aufs Land. Das Bussystem samt Umstiegen klappt wirklich super, auch wenn man in seinem Sitz eisgekühlt und gezwungen einen Aktionfilm nach dem anderen zu gucken. Da verbieten die Chilenen Schokonikoläuse, damit die Kinder nicht so viel Zucker essen, aber dass die kleine im Sitz vor mit 6h Sylvester-Stallone und 2. Weltkriegsfilme sehen muss, stört keinen. Nun sind wir ja aber in der Idylle angekommen, wie ihr auf den Bildern seht. Roberto und Ally vermieten dieses kleine Stück Land. Mit uns ist eine chilenische Familie hier und beim Frühstück gibt es immer politische Diskussionen und gegenseitige Länderfragen. Cristian hatte bei Helmut schon gewonnen, als er am ersten Tag mit einem Bvb-Trikot am Tisch auftauchte! Ich bin echt beeindruckt, wie viel die Chilenen, oder zumindest dieser, von Deutschland weiß. Dass das Schalker Stadion angeblich über einen direkten Veltinszufluss per Schlauch verfügt ist nur ein Beispiel des unnützen Wissens. Ansonsten Dieselskandal, Wahlergebnisse der AFD in Bayern, Flüchtingsfragen, der Mann kennt sich in der deutschen Politik besser aus als die meisten meiner Jungs von WundA. Was macht man sonst hier? Wir wollten eigentlich Sterne gucken, aber gestern gab es Wolken. Man Radelt durch das Tal, passt auf, dass einen dabei keinen Hunde jagen, hängt in der Hängematte rum, ich persönlich pflege noch meinen geschädigten MagenDarm Trakt (Montezumas Rache) wie ich von meiner Schwester gelernt habe. Ich nenne es auch die Folgen des grünen Salates von San Antonio. Und wir planen die nächsten Tage: La Serena, San Pedro de Atacama und dann geht es in den Süden...