Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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58. Tag - 4. Sept.: Nach Gottesdienst freie Fahrt nach Rumänien

Veröffentlicht: 06.09.2022

Heute am Sonntag, den 4. September, hieß es mit einem Erntedankgottesdienst Abschied nehmen von Ungarn und nach Rumänien zu fahren.  

Vor der Kirche begrüsste der Pfarrer jeden Gottesdienstbesucher. Von den ca. 500 Gemeindemitgliedern sind ca. 80-90 Besucher zum Gottesdienst gekommen. Warum dieser Erntedankgottesdienst dort so wichtig ist,  habe ich gestern in meinem Bloq geschrieben. Sehr guter Durchschnitt, dachte ich mir,  im Vergleich zu unseren Gottesdiensten.  Wie bei den anderen Gottesdiensten auf meiner Reise habe ich fast nichts verstanden, aber der Pfarrer hat mir den Predigttext auf Deutsch gegeben. Zum Anfang wurde ich begrüsst und bei den Fürbitten, wurde auch eine Fürbitte für mich und meine Reise zu Gott gesprochen. Das Abendmahl war für mich allerdings etwas ungewöhnlich, weil die Teilnehmer sich in eine Schlange einreihen mussten. Zum Abschluss wurden alle Kinder nach vorne gebeten und ihnen wurde ein Extrasegen für ihr neues Schuljahr vom Pfarrer zugesprochen. Fast zur gleichen Stunde wie in Diesdorf, wozu ich auch - aus der Ferne - die Familien eingeladen hatte.

Nach dem Gottesdienst packte ich bei der Familie, wo ich schlafen durfte, meine Sachen, belud mein Fahrrad und wurde herzlich verabschiedet. Fast lag etwas Wehmut in der strahlenden Sonne beim Abschied. Bis zur Grenze nach Rumänien waren es auf vollkommen verlassenen Landstraßen nur ca. 15km. Der Grenzübergang war auf meiner Autokarte eingezeichnet, aber offenbar nur für Fußgänger gedacht, denn eine Schranke blockierte die Straße. Von einem Grenzbeamten war aber weit und breit nichts zu sehen. So schob ich mein Rad um die Schranke drumherrum und fuhr einfach weiter und schon war ich in Rumänien. So einfach, ohne Kontrolle oder einen Beamten, ist der Grenzübergang innerhalb der EU. Wie schön, dachte ich.

Bis zur ersten rumänischen Stadt - Arad - waren es ca. 20km. Dort tauschte ich mein restlichen ungarisches Geld um, trank einen Cafe und versuchte vergeblich eine Landkarte zu kaufen. Ich rechierchierte etwas auf der Homepage der Ev.- Lutherischen Kirche in Rumänien. Jedoch das erste ev. Pfarramt findet sich erst in Broos, nach ca. 200km nach Arad. So beschloss ich so bis zur Dämmerung auf der Fernstraße E 68 zu fahren und so weit wie möglich in Richtung Siebenbürgen zu kommen. Unterwegs besichtigte ich noch eine geöffnete rumänisch-orthodoxe Kirche, die von Außen mit typischer ikonischer Elementen schön gestaltet war. Bei dem Dorf Capruta an dem Fluss Miersch fand ich einen landschaftlich schönen Platz und konnte bei einem schönen Sonnenuntergang mein Zelt aufbauen. Am Tagesende hatte ich 115 km Wegstrecke in den Beinen, war entsprechend geschafft, badete in der Miersch, aß etwas und legte mich zeitig in mein Zelt. Jetzt war ich in meinem fünften Land meiner Reise angekommen und war gespannt was mich erwarten würde.

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