Veröffentlicht: 08.03.2018
[von Franzi] Der nächste Morgen fing dann mit etwas Planung an,wir buchten unseren Bus in die nächste Stadt, diesmal aber überunser Hostel, weil wir im Internet so gut wie keine Busverbindungengefunden haben. Das Ganze hat aber auch einen Vorteil: Wir werdendirekt am Hostel abgeholt und müssen uns nicht darum kümmern, wiewir zum Busbahnhof kommen. Auch die Entscheidung für das nächsteHostel viel recht schnell und wurde direkt über booking.com gebucht.
Alles abgeschlossen, entschieden wir uns dazu, eine kleineTempeltour durch die Stadt zu machen. Leider sind wir in derMittagszeit und somit auch teilweise in der Mittagspause losgegangenund ein oder zwei Tempel hatten geschlossen. Wir waren aber inVientianes ältestem erhaltenem Tempel „Wat Si Saket“ (10.000Kip/Person = 97 Cent), beeindruckend wie lange so etwas erhaltenbleibt. In den Wänden waren kleine Aussparungen, in jeder davonsaßen ein oder oft auch zwei kleine Buddha.
Anschließend sind wiram Haus vom Präsidenten, einem riesen Anwesen, vorbeigelaufen zueiner kleinen katholischen Kirche. Die erste, die wir seit wir inAsien sind, gesehen haben. Sie war leider geschlossen, weshalb wirauch hier nicht reingehen konnten. Von außen sah sie aber eherheruntergekommen, schon fast verlassen aus.
Am Ende der Straßesollte, laut unserem Reiseführer, ein einheimischer Food-Marketsein. Nach etwas Suchen haben wir einen sehr kleinen Markt mitfrischen und getrockneten Früchten und auch ein paar wenigenBackwaren wie Baguette oder Kekse gefunden, aber alles nur klein undleider gar nicht so, wie es im Reiseführer beschrieben wird. Wirwaren beide etwas enttäuscht.
Wir machten uns also auf den Wegzurück zum Hostel. Es war zwar erst nachmittags, aber es war so heißund schwül, dass wir beide total k.o. waren. Auf dem Weg haben wirnoch etwas Wasser mitgenommen und sind erneut an demStreet-Food-Stand vom Vortag vorbeigekommen und beschlossen, unseinen kleinen Snack mitzunehmen. Diesmal wussten wir, was unsschmeckt und was nicht und nahmen direkt 12 Teile ( 10.000 Kip = 97Cent) mit.
Im Hostel angekommen, hat Jonas am letzten Bloggeschrieben und diesen hochgeladen und ich habe ein wenig imReiseführer gestöbert.
Abends ging es dann aber doch nochmal nach draußen auf eineneinheimischen Nachtmarkt, wo viele Klamotten, Schuhe, Accessoires,Taschen und auch Technik verkauft wird. Wir waren uns nicht ganzsicher, wie das in Laos mit dem feilschen ist, also haben wirbeschlossen das zuerst nachzulesen und am nächsten Tag nochmalwiederzukommen. Auf der Suche nach Essen, sind wir durch vieleverschiedene Straßen gelaufen und haben Karten durchgelesen, doch sowirklich angesprochen (auch preislich) hat uns irgendwie nichts.. Wirsind also wieder in dem Restaurant/Café vom Vorabend gelandet,diesmal gab es aber Burger, wieder ein BeerLao und ich hatte einenFrucht-Shake, für die das Café eigentlich bekannt ist. Zurück imHostel sind wir einfach nur noch ins Bett gefallen.
Für den nächsten Tag hatten wir uns eigentlich vorgenommen, zweiFahrräder zu mieten und die Stadt und ein paar Sehenswürdigkeiten,die etwas weiter weg von unserem Hostel liegen, zu erkunden. Jedochhatten wir keine Lust, 25km (eine Strecke) bei 38Grad im Schatten zufahren, also beschlossen wir einen Roller zu leihen. Bevor wir losgingen informierten wir uns über Tipps, die man beim Roller leihenhier in Süd-Ost-Asien beachten sollte. Der Tenor war dabei: 1.Versicherung abklären; 2. Vorher den Roller ausgiebig Inspizierenund mögliche schon vorhandene Gebrauchsspuren abfotografieren, damitsie einem im Nachhinein nicht angehangen werden können. Wir wolltenuns bei zwei Anbietern in der Nähe von unserem Hostel informierengehen, wie teuer die Roller für einen Tag sind. Doch bereits als wirbeides Mal davor standen und nur die „Büros“ gesehen haben,wussten wir, dass wir hier keinen Roller leihen wollen – es sahalles nicht vertrauenswürdig aus. So sind wir zurück zu unseremHostel gegangen um uns dort einen Roller zu leihen. Warum wir dasnicht direkt gemacht haben? Weil wir dachten, wir würden vielleichtirgendwo einen günstigeren Preis finden, aber 70.000 Kip (6,82€)für 24h für einen Roller (für den wir beide eigentlich keinenFührerschein haben) inklusive zwei Helmen schien uns dann doch einguter Preis. Im Nachhinein glaube ich, dass wir einen Roller nichtgünstiger hätten leihen können.
[von Jonas] Trotzdem hat es unglaublich viel Spaß gemacht diesezu fahren. Sie verlief direkt am Mekong entlang und man hatte einenguten Ausblick auf die andere Seite, wo wir nach kurzer Zeit auch diePromenade von Nong Khai und den „Big Buddha“ auf dem Dach sehenkonnten.
Nach ein paar weiteren Fahrminuten waren wir dann auchschon da. Wir parkten den Roller auf dem dafür vorgesehenenParkplatz (zum Glück im Schatten) und es kam eine Person auf uns zu,die uns einen Zettel entgegen hielt. Wir brauchten etwas um zuverstehen, dass es sich dabei um ein Parkticket handelte und diePerson 5.000 Kip (49 Cent) von uns haben wollte. Der Eintritt in denPark kostete uns dann weitere 15.000 Kip (1,46 Cent) pro Person.Obwohl die zahlreichen dort ausgestellten Buddha-Skulpturenkünstlerische Bauten aus dem letzten Jahrhundert sind und keineüberbliebenen Staturen aus vergangenen Zeiten, sind siebeeindruckend. Die Hauptattraktionen sind ein 40 Meter langer,liegender Stein-Buddha und ein besteigbarer Steinkürbis, in dessenInneren zu den Themen Hölle, Erde und Himmel auf drei verschiedenenEtagen dargestellt werden. Außerdem kann man auch noch aufs „Dach“und hat von hier einen guten Aussicht auf den überschaubaren Park.Doch unsere Erwartungen als beste Sehenswürdigkeit von Vientianekonnte er nicht erfüllen. Dennoch waren wir der Meinung, dass essich gelohnt hat. Hier war wohl der Weg das Ziel.
Auf dem Rückweg entscheiden wir uns eine andere Steckezurück zu fahren als wir hergekommen sind, da wir so in den NordenVientianes kamen, wo sich die Vietnamesische Botschaft befindet, beider wir ab halb 5 unsere Visa abholen konnten.
Auf dem Weg dahinwurde es zunehmend städtischer und auch der Verkehr auf den wiederbesser werdenden Straßen nahm zu. Außerdem erhöhte sich auch dieAmpel dichte. Ampeln haben hier zwar nur bedingt eine richtigeWirkung, aber es gibt sie. Das bisherige Beobachten des Verkehrshatte eigentlich gezeigt, dass du alles machen kannst, solange du esdeutlich machst, damit die anderen Verkehrsteilnehmer sich daraufeinstellen können. Als wir dann auf eine rote Ampel an einerT-Kreuzung zufuhren wurde ich kurz langsamer. Mich überholte sofortein Motorrad und bretterte über die rote Ampel. Ich warf noch imRollen einen Blick auf die andere Straße und sah, dass sie frei war.Also dachte ich, ich passe mich dem Verkehr hier an und fuhr demanderen Motorrad hinterher. Es kam wie es kommen musste. Kurz hinterder Kreuzung trat ein Polizist auf den Bürgersteig und winkte uns anden Straßenrand. Nach dem Absteigen signalisierte er uns, dass wirdie Fahrzeugpapiere des Roller vorzeigen sollten. Doch die hatten wirnatürlich beim Rollerleih nicht bekommen. Das versuchten wir aufEnglisch zu erklären, doch keiner der anwesenden Polizeibeamten wardieser Sprache mächtig und man machte uns nur zu erkennen, dass wirunseren Führerschein vorzeigen sollten. Wohlgemerkt musste ich beimRollerleih meinen internationalen Führerschein als Kaution abgebenund unsere Reisepässe waren ja noch in der vietnamesischenBotschaft... Nachdem wir meinen Führerschein abgegeben hattenerklärte uns der erste Polizist, dass wir zur Polizeistation fahrensollten und dort einen Betrag zu bezahlen hatten. Zuerst wurden wiraber zu einem anderen Beamten geschickt, der unsere Daten aufnehmenwollte (ohne das wir uns so richtig ausweisen konnten und keineRollerpapiere dabei hatten). Wir stellten uns beide etwas dumm undfragten, ob wir auch jetzt bezahlen könnten, was der Polizistanscheinend verstand und uns zu erkennen gab, dass wir uns hinterseinen als Tisch dienenden Roller begeben sollten. Dort fand dann der„Tausch“ statt. Gegen 100.000 Kip (9,74€) gab er uns meinenFührerschein wieder und zeigte uns an, dass wir nun so schnell wiemöglich weiter fahren sollten, was wir auch so zügig, aber bedachtwie möglich, taten. Etwas weiter fingen wir beide das Lachen an undwir hielten am Straßenrand um die Situation, dass wir soeben dielaotische Polizei bestochen hatten, zu realisieren und einmal zuchecken, ob wir noch alle Wertsachen bei uns trugen.
Das war der Fall also konnte es weiter gehen! Alsosteuerten wir eine weitere, oft genannte Sehenswürdigkeit inVientiane an: Den Pha That Luang. Das Symbol der laotischenHauptstadt. Ein goldenes Bauwerk, das wie ein dünner Turm in dieHöhe ragt. Schon von außen sah es beeindruckend aus und soentschieden wir uns die 10.000 Kip (0,97€) pro Person Eintritt zuzahlen und das umgebende Gebäude zu betreten. Leider mussten wirfeststellen, dass das gar nicht so interessant war wie erhofft. Mankonnte zwar recht nah an das Gebilde herantreten, aber mehr auchnicht. Aus der Ferne sah es deutlich beeindruckender aus. Alsoumrundeten wir die sogenannte „Stupa“ aus dem 16. Jahrhundertnicht mal ganz und gingen auf der anderen Seite wieder raus. Einegute Entscheidung, wie sich herausstellte. Hier erstreckt sich eineschön angelegte Parkanlage mit angenehmer Atmosphäre, die umrundetist von riesigen, schönen Tempeln.
[von Franzi] Nachdem wir heute morgen ausgecheckthaben, sind wir mit dem Roller, den wir gestern ja für 24h geliehenhaben und somit uns noch etwa knapp zwei Stunden damit zustanden, zueiner weiteren Sehenswürdigkeit der Stadt Vientiane gefahren, dem„Patuxai“. Es ist ein riesiger quadratischer Triumphbogen, denwir beide Tage davor bereits gesehen haben, da er am Ende derPrachtstraße steht, die diesen mit dem Präsidentenpalast verbindet.Diesmal ging es aber oben drauf. Wir bezahlten das Parkticket (3.000Kip = 29 Cent) und liefen auf das Siegesdenkmal durch eine kleineParkanlage mit Springbrunnen zu. Der Eintritt und Aufstieg kosteteuns weitere 3.000 Kip pro Person (29 Cent). Oben angekommen hattenwir einen super Ausblick auf ganz Vientiane, konnten vieleverschiedene Tempel erkennen und auch auf das Haus vom Präsidentenhatten wir einen tollen Aussicht.
Zurück im Hostel haben wir dannden Schlüssel vom Roller abgegeben und uns in die Hotellobby gesetztum diesen Blog zu schreiben und die Mittagshitze etwas zu umgehen.
Heute Abend geht es dann mit einem „sleeping bus“,also einem Bus mit eingebauten Betten statt Sitzen, weiter ins 340Kilometer weiter nördlich gelegene Luang Prabang, wo wir dienächsten Tage verbringen werden.
Wir halten euch auf dem Laufendem!
Bis dahin :)
Franz und Jonas