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Vorbei an den Großen Seen und durch die Prärien

Veröffentlicht: 18.06.2017

Um gehörig Strecke hinter uns zu bringen, fuhren wir vier Tage lang Gewalttouren mit täglich im Schnitt 10 Stunden Fahrt (d.h. ohne Pausen und Tankstopps). Unsere Route verlief wie folgt:

Sault Ste. Marie -> Thunder Bay -> Winnipeg -> Regina/Moose Jaw (in Regina entschieden wir uns, doch noch ein Stück weiter nach Moose Jaw zu fahren) -> Dinosaur Provincial Park

In diesen Städten haben wir wieder jeweils auf einem Walmart-Parkplatz übernachtet. Zusätzlich haben wir noch zwei weitere Zeitzonen durchquert: aktuell haben wir 8 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland. Bei Thunder Bay haben wir uns auch noch die Kakabeka Falls angeschaut. Der Wasserfall ist schön und fiel besonders durch seine natürliche Stufung auf, weshalb das Wasser sehr viel abwechslungsreicher das Gestein hinunterfloss.


Zu der Landschaft:

Die Gegend um den nördlichen Teil des Lake Superior (größter Süßwassersee der Welt) ist traumhaft schön. Der Lake Superior ist ein nicht enden wollendes Gewässer mit zahlreichen tollen Buchten und beeindruckenden Inseln vor einer bergigen Kulisse im Norden. Dort leben nicht sehr viele Menschen, weshalb die Städte nur wenige hundert Einwohner groß sind und die Tankstellen seltener werden. Trotz der Schönheit ist das ganze Wasser und vor allem auch der ganze Wald auf Dauer allerdings tatsächlich anstrengend anzusehen und man kann diesen sonst atemberaubenden Anblick gar nicht mehr so richtig genießen. Insbesondere die Wälder sind mit der Zeit sehr bedrückend, da man ständig nur Wald sieht und keinerlei Ende. Es gibt einfach keinen Weitblick, sondern nur Wald und man kann auch nicht durch den Wald hindurchschauen, weil die Bäume so dicht beieinander wachsen. Die Prärien waren für uns daher eine sehr angenehme Abwechslung. Zu Beginn war die Landschaft durch sehr flache und riesengroße Felder auf sandigem Boden mit nur vereinzelten Bäumen geprägt, die eine so lange nicht dagewesene Weitsicht gewährten. Die Luft war dabei sehr angenehm trocken. Ab dem westlichen Teil von Saskatchewan wurde es dann allmählich hügelig, wobei die Hügel zum Teil wellenförmig gen Horizont zu gleiten schienen.


Beobachtungen und Erkenntnisse:

- Der Sprit war in Winnipeg mit Abstand am günstigsten, wobei die Benzinpreise in ganz Manitoba und Saskatchewan und zum Teil auch in Alberta unter einem Dollar lagen (am teuersten war es bisher in Québec, wobei die Preise dort sehr stark schwankten, in Nova Scotia und New Brunswick waren sie sehr gleichmäßig und relativ günstig, in Ontario wurde es umso teurer je mehr man in die Wildnis kam).

- Auf den Wechsel der Zeitzonen wird man leider nicht immer aufmerksam gemacht (den einzigen Hinweis erhielten wir im Westen Ontarios).

- Die Straßenschilder sehen ständig anders aus und das nicht nur von Provinz zu Provinz, sondern auch provinzintern. In Ontario ist uns das sehr stark aufgefallen: dort waren Mooses (vergleichbar mit Elchen) zu Beginn noch als gemütliche Großtiere abgebildet, die ab und an mal über die Straße laufen. Später wurden sie als ständig aggressiv über die Straße rennend dargestellt. Wir haben übrigens tatsächlich zwei weibliche Mooses am Straßenrand gesehen, die uns von der Statur und Größe fast wie Pferde vorkamen.

- Die Kanadier haben keine Angst vor großen, hohen und überlangen Fahrzeugen. Wie oft haben wir busgleiche Wohnmobile gesehen, die hinter sich noch ein weiteres Fahrzeug, wie einen Pick-up oder SUV, herzogen (man muss ja schließlich auch im Urlaub mobil bleiben). Einmal wurde sogar hinter dem Pkw noch ein Boot hinterher gezogen. In Deutschland wäre so etwas unvorstellbar.

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