Veröffentlicht: 09.07.2017
Von Lake Louise aus haben wir den Icefields Parkway bis nach Jasper genommen. Der Icefields Parkway ist ein 230 km langer Weg durch die Rockies und führt entlang zahlreicher Gletscher. Auf dem Weg zu unserem ersten Stopp, dem Bow Lake, haben wir unseren ersten Bären gesehen. Der kleine Schwarzbär war am Straßenrand auf Nahrungssuche und hat sich überhaupt nicht von den vorbeifahrenden Autos stören lassen. Am Bow Lake angekommen, hat man bereits vom Ufer aus einen tollen Blick auf den Bow Glacier und den Bow Glacier Falls. Folgt man dem Weg am Ufer des glasklaren Sees, gelangt man am Rande von engen Schluchten zu einer wunderschönen Ebene, über die man bis hin zum Wasserfall laufen kann. Unser nächstes Ziel war der Peyto Lake. Leider waren wir nicht die einzigen, die diesen atemberaubend türkisenen See anschauen wollten, sondern es wurde eine Reisebusgruppe nach der anderen zu der Aussichtsplattform geschleust. Geht man ein Stück weiter in den Wald hinein und folgt den kleinen Trampelpfaden, erreicht man ein paar Klippen, von denen aus man einen ungestörten Blick auf den türkisensten See unserer Reise hat. Vom Peyto Lake fuhren wir weiter zur Saskatchewan River Crossing. Dort haben wir nicht im ansässigen Restaurant, sondern in dem dahinterliegenden Pub gegessen. Das witzige hierbei war, dass man sich das Essen selbst kochen musste, was uns sehr gut gepasst hat, da wir so unser Essen auf die von uns gewünschte Weise zubereiten konnten. Die Nacht haben wir auf dem Parkplatz neben dem Pub verbracht, auf dem wir umsonst stehen bleiben konnten.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Norden. Über den Parker Ridge Trail steigt man zu einem Plateau auf, von dem aus man auf den Saskatchewan Glacier blicken kann. Der nächste Gletscher, den wir uns über einen Trail angeschaut haben, war der Athabasca Glacier. Diesen kann man sehr gut vom Wilcox Pass Trail aus betrachten. Über einen kleinen Abstecher weiter nach oben, kommt man zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man den eigentlich noch beeindruckenderen Athabasca Mountain sehen kann. Ein Stück weiter vom Wilcox Pass Trail kommt man zum Columbia Icefield Center, das auch gleichzeitig die Touristeninformation für den Jasper National Park darstellt. Der Wohnwagenparkplatz beim Icefield Center stellt auch gleichzeitig einen first come first serve Campingplatz dar, auf dem wir für ein kleines Entgelt übernachteten.
Am nächsten Morgen fuhren wir zuerst zu den Sunwapta Falls, die eher wenig beeindruckend waren. Danach ging es zu den schöneren Athabasca Falls, bei denen man auch ein Stück von dem Canyon einsehen konnte. Im Anschluss erreichten wir mit Jasper das Ende des Icefields Parkway. Nachdem wir uns einen Platz auf einem Campingplatz gesichert haben, fuhren wir weiter zum Maligne Lake, dem mit 22 km Länge größten See der kanadischen Rockies. Auf dem Weg dorthin hatten wir unsere nächste Bärenbegegnung. Diesmal waren es sogar gleich mehrere Bären: eine Bärenmutter mit zwei Jungen. Der Maligne Lake selbst war sehr schön, doch die richtige Postkartenszenerie erhält man wohl nur, wenn man mit den überteuerten Ausflugsbooten fährt. Zum Schwimmen war er leider auch etwas zu kalt, weshalb wir eher ein Sonnenbad nahmen. Abends auf dem Campingplatz angekommen, hatten wir die nächste Wildtierbegegnung. Aufgrund der noch andauernden Kalbzeit liefen ca. 20 Elks (Wapitihirsche) mit ihren Kälbern über den Campingplatz, da dieser ihnen Schutz vor Feinden bot. Die ausgewachsenen Elk-Kühe waren große und anmutige Tiere, die in der Kalbzeit allerdings sehr aggressiv werden können, wenn man ihnen und vor allem ihren Kälbern zu nahekommt.