Von Elchen und Kaffee #finnland2017
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Epidemia!!

Veröffentlicht: 23.09.2017

Langsam aber sicher kehrt bei uns der Alltag ein. Das erste Mal in unserer Zeit hier haben wir sowas wie einen konkreteren Zeitplan. Leicht ist es aber immer noch nicht. Der ständig wechselnde Stundenplan und die damit verbunden Freizeit wirkt unserem Vorhaben produktiv zu sein mit aller Kraft entgegen.
Nicht falsch verstehen, wir sind zufrieden damit nicht ständig mit Arbeit überschüttet zu werden. Vor allem da in der nächsten Zeit das ein oder andere Assignment auf der Tagesordnung steht. Genauer gesagt warten einige Gruppenarbeiten und Essays darauf geschrieben bzw. erarbeitet zu werden. Am Montag hatten wir außerdem unser erstes persönliche Treffen mit den Verantwortlichen des Start-Up Unternehmens, welches wir in unserem Businessprojekt unterstützen werden. Hier wartet enorm viel Arbeit auf uns. Das nächste Gruppentreffen fand dafür schonmal in der Mitarbeitersauna der Uni statt. Direkter Zugang zum See und angenehme 65 Grad ließen geistige Höhenflüge zu.
The finnish way of doing things!

Kommen wir nun wieder zu den wichtigen Sachen.
Der von Luis organisierte ‚International Fiesta Latina“-Partyabend war ein voller Erfolg. Pünktlich um 20 Uhr begann der Salsa Tanzkurs mit all den Basisschritten. Natürlich wurde danach auch der Paartanz erprobt. Ich hatte ein wenig mehr Glück mit der Tanzpartnerwahl aber man kann festhalten Französinnen haben den Rhythmus nicht unbedingt im Blut. Flos Partnerin war gekleidet als wolle sie direkt danach bergsteigen gehen. Die klobigen Schuhe bereiteten Flos angeschlagenem Zeh (Klingelstreich-Unfall) mehr als einmal Probleme. Festzuhalten ist aber, dass die Welt zwei neue Sterne am Salsa-Himmel hat. Man könnte meinen, wir hätten den Tanz erfunden…naja sagen wir die Basisschritte…ohne Drehungen…und sonstigen Schnick-Schnack.
Um 22 Uhr startete dann die richtige Party. Über 100 Leute, eine viel zu kleine Bühne für alle Tanzbegeisterten, günstiges Bier, viele Texthänger beim Singen von spanischen Liedern und jede Menge Tequila.


Leider wurde die Stimmung in unserer WG ein wenig gedämpft. Die Männergrippe ging um und ihr wisst wie verheerend sie wirken kann. Luis war zuerst betroffen, direkt danach Konstantin. Zombies aus George A. Romero-Filmen sahen gesunder und erholter aus als die beiden. Es ist fast schon ein Wunder, dass Flo und ich bisher halbwegs verschont blieben. Wir fühlen uns jedoch ziemlich angeschlagen. Kämpfen aber mit allen verfügbaren Mitteln dagegen an.
Dies ist u.a. der Grund warum unser Wochenende eher ruhig verlaufen ist. Serienabende mit ‚Band of Brothers‘ oder ‚Narcos‘, Tee statt Bier in der Sauna, Gemüseeintopf um Vitamine zu tanken und ca. 3 Liter Tee pro Kopf am Tag. Natürlich wurde der Sport nie aus dem Auge verloren. (Ganz stark: Tampa Bay Buccaneers) Marcos Versuche von Tippspielen reich zu werden sind aber auch hier in Finnland nicht von Erfolg gekrönt.

Ein wichtiger Hinweis:
Flo, der jüngste aus unserer WG, hat es endlich geschafft sich einen Instagram-Account zuzulegen. Also wer ihm folgen will, findet ihn unter dem Namen ‚florianschlagmueller‘.
Unverständlich wie ein Einundzwanzigjähriger so aversiv gegenüber der neueren und meines Erachtens besseren Social Media sein kann.


Ein weiterer wichtiger Hinweis:
Das neue Album der Band ‚Being As An Ocean‘, namens ‚Waiting for morning to come‘, ist ein Meisterwerk geworden. Es verfolgt uns hier auf Schritt und Tritt. Ob beim Kochen, in der Sauna oder einfach beim abendlichen Zusammensitzen. Wer Spotify hat sollte es in Erwägung ziehen sich mal einer ganz speziellen Atmosphäre hinzugeben.

Was wir außerdem in den letzten Tagen feststellten und erlebt haben:

- Wir essen so gut wie jeden Tag Hähnchen mit Reis (bestes Mensagericht)
- Mittlerweile ist es ziemlich kalt geworden, Übergangsjacken reichen oftmals nicht mehr
- Wir haben die Bestnote für unser erstes Assignment bekommen (Vortrag über Ryanairs Supply-Chain)
- Wir sind vermutlich die einzigen Studenten am Campus ohne Bib-Ausweis
- Nachts schmeckt der Döner ganz gut (ansonsten sollte man es lieber vermeiden hier Döner zu essen)
- Wir haben mittlerweile einen Putzplan
- Eine Mitternachtssession hat uns ein russisches Kartenspiel (auf Deutsch ‚dummer Junge‘) nähergebracht. Dieses werden wir versuchen in Deutschland zu etablieren.
- Noch keine Nordlichter in Sicht
- Marco braucht unbedingt einen Reisepass. Ansonsten rückt sein Plan mit St. Petersburg in ganz weite Ferne
- Merke: Man braucht nicht sonntags um 8 Uhr aufstehen um Bettwäsche zu waschen, da sie nach ca. 4 Stunden schon wieder trocken sein kann (dümmste Idee ever)
- Wir sind am späten Abend einem Fuchs auf der Straße begegnet. Was für uns ein außergewöhnliches Aufeinandertreffen war, ist hier anscheinend alltäglich, da viele Füchse durch die Stadt streifen.    

Antworten

#männergrippe#salsaparty#lakeshoresauna#waitingformorningtocome