Von Elchen und Kaffee #finnland2017
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vakantio.de/finnland2017

A pirates life

Veröffentlicht: 16.11.2017

Der Tag war gekommen. Wir stachen als Teilnehmer der „Pirates of the Baltic Sea Tour“ in hohe See. Da Konstantin kurzfristig seine Karte an Kirill verkaufte war es kein offizieller Flat 17- Crew Ausflug aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Wir starteten am Sonntagmorgen mit einem bayrischen Frühstück. Weißbier, Weißwürste, Brezeln und passende Musik waren eine willkommene Abwechslung zu Toastbrot und Tee/Kaffee. Gut gestärkt und mit ein paar Bier ging es in den Bus, welcher uns in drei Stunden sicher nach Helsinki brachte.
Fahrkarten und kleine Präsenttüten wurden noch an jeden der ca. 1.600 Studenten verteilt bevor es zum Boarding ging. Leider war die ganze Sache logistisch nicht richtig durchdacht. Eine total überfüllte Halle war das Ergebnis. Wir warteten locker eine Stunde, bis wir bei der Taschenkontrolle angelangt waren. Verboten waren u.a. Alkohol, jegliches Essen und Musikboxen. Frei nach dem Motto -für uns gelten keine Regeln- schmuggelten wir Brot, Gebäck und eine Musikbox mit aufs Schiff.

Das Schiff war riesig und voll ausgestattet. Es gab alles, von (völlig überteuerte) Restaurants, einem Casino, einem Pub, zwei Clubs, einem Tax Free Shop bis hin zu einem Spa-Bereich. Alles was das Herz begehrt sozusagen. Unser erster Weg führte uns zu unserer Kabine und schon dieser ließ nichts Gutes erwarten. Untergebracht waren wir auf Deck 2. Es war das Unterste auf diesem Schiff. Sogar Tiere und Autos waren höher angesiedelt. Nur einer von 10 Aufzügen und eine Treppe führten so tief in das Schiffsinnere. In der letzten, wirklich allerletzten Ecke fanden wir unsere Kabine. Generell war es ein Labyrinth und wir befürchteten schon, dass wir es angetrunken nicht finden würden. Flos Idee sich die Aufzugnummer auf den Arm zu schreiben war sicher nicht der schlechteste Einfall. Kurz eingerichtet und dann schon machten wir uns auf zum Buffet. Das Besondere waren die Free Drinks für 90 Minuten. Es herrschte absolutes Chaos als die Hälfte der Studenten zur gleichen Zeit in das Restaurant stürmten und sich alles Essbare griffen. Auf unseren Tellern türmten sich Fleischberge. Eine Mischung aus Hähnchen, Kebab, Köttbullar und Sauce. Wir stopften und stopften bis einfach nichts mehr ging. Bier und Wein wurden dabei natürlich nicht aus den Augen verloren und sogar Teller wurden spontan zu Tabletts umfunktioniert. Komplett überfressen ruhten wir noch kurz aus bevor das Vorglühen für die spätere Party startete.

Die Aufzugstüren öffneten sich im 12. Stock. Karaoke-Bar. Hier versammelten wir uns mit einigen Freunden und sangen lauter als die Menschen am Mikrofon. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt als „Wonderwall“ von der gesamten Bar mitgesungen wurde. Einige Drinks später verloren wir uns alle mehr oder weniger aus den Augen. Marcos Weg führte ihn in den Atlantis Dance Club. Viel zu viele Menschen auf einer viel zu kleinen Tanzfläche. Dazu kam das Schwanken des Schiffs. Es ähnelte fast einer einstudierten Choreo als jeder in die gleiche Richtung wankte. Flos Weg führte ihn wie eigentlich auf jeder Party mal hierhin und mal dorthin. Am Ende des Abends blieben nur einige Erinnerungsfetzen, wie Gespräche mit chinesischen und finnischen Familien im Aufzug, Einladungen zum BlackJack spielen, überraschend erfolgreiche Sessions am Automaten, spontane „the floor is lava“- Challenges und ein paar Bilder mit Aliens hängen. Wie durch ein Wunder tauchte er trotzdem wieder pünktlich zur Aftershow auf.

7:30 Uhr. Endlich war es Zeit zur Ruhe zu kommen und noch ein wenig zu schlafen. 10 Uhr klingelte der Wecker, geplante Ankunftszeit. Leider kam es in der Nacht zu ungeplanten Verzögerungen und dies ging nun von unserer Zeit in Stockholm ab. Anstatt sechs hatten wir somit nur noch vier Stunden. In der Metrostation herrschte wieder einmal pures Chaos. Jeder versuchte auf diesem Wege in die Innenstadt zu gelangen. Wir brauchten also einen anderen Weg und bestellten uns ein Uber-Taxi. Selbst diese Alternative kostete uns unglaublich viel Zeit und so verloren wir eine zusätzliche Stunde.
Trotz alledem begrüßte uns ein klarer Himmel und ein intensiver Sonnenschein in Schweden und zeigten die Stadt von ihrer schönsten Seite. Stockholm ist eine unglaubliche Stadt. Leider rannten wir fast von Monument zu Monument und konnten trotzdem Vieles nicht sehen. Ein weiterer Besuch ist nicht ausgeschlossen. Zum Abschluss gab es noch einen besonders guten Burger als Katerfrühstück (Ortszeit: 15/15 Uhr).

Zurück auf dem Schiff war die Kabine unser erster Anlaufpunkt. Wir versuchten noch ein wenig Schlaf nachzuholen. Leider war nicht mehr als eine Stunde drin. Das Abendessen rückte nämlich immer näher und einen Platz zu finden war bei der Masse an hungrigen Studenten nicht so einfach. Glücklicherweise war das etwas teurere italienische Restaurant nicht die Hauptanlaufstelle für viele und so konnten wir es uns dort in gemütlichen Ambiente gut gehen lassen. Jedenfalls gab es hier die teuerste Lasagne unseres Lebens. Dafür schmeckte sie aber auch fabelhaft und bildete eine perfekte Grundlage.

Locationwechsel. Preparty auf Deck zwei. Die Gänge zwischen den Kabinen wurden zu Dancefloors, Sitzgelegenheiten und Kunstturnplätzen umfunktioniert. Flos Bodenturnshow beinhaltete einige Flugrollen über sitzende Menschen und Handstände inklusive Moonwalk an der Decke. Nachdem jeder genug Drinks innehatte ging es zunächst wieder in die Karaokebar. Diesmal leider ohne Gruppengesänge und deshalb führte uns unser Weg ins Casino. Wir schauten einem asiatischen Pärchen (laut Flo nicht seine neuen Freunde von letzter Nacht) zu wie sie viel zu viel Geld am Roulette-Tisch verspielten, bis wir selbst auf die Idee kamen auf etwas zu setzen. Damit es nicht zu teuer wurde, setzten wir auf Spieler nicht auf Spiele. Am Airhockey-Tisch suchte sich jeder einen der Kontrahenten aus, der Verlierer war mit der nächsten Runde dran. Wie immer bei so dummen Ideen ging Flo auch hier wieder als Sieger hervor.

Danach ging es wieder auf den Dancefloor. Hier trennten sich unsere Wege mal wieder. Keine Chance dort als Gruppe zusammenzubleiben. Wir fanden uns alle auf Deck zwei bei einer von Flo initiierten Sitzparty wieder. Mittlerweile war es 6:40 Uhr. Um 10:30 sollten wir in Helsinki anlegen. Der Haken an der Sache: wir hatten noch einig Bier übrig. Es führte kein Weg daran vorbei, wir mussten diese noch auf dem Schiff vernichten. Um kurz nach 8 Uhr befanden wir uns wieder in der Kabine. Eine Stunde Schlaf war noch angesagt bevor wir unsere Kabine aufräumen mussten. Total zerstört verließen wir pünktlich das Schiff und bestiegen die Busse.

Fast jeder fand einen Schlafplatz und so war der Lautstärkepegel im Bus nur durch schnarchende Menschen erhöht. Um 14 Uhr erreichten wir Lappeenranta. Unser Tag verlief mehr als ruhig und um 20:30 Uhr gingen bei uns die Lichter aus. Wir sind gefühlt 9 Jahre gealtert aber der Trip hat Spaß gemacht und das ist die Hauptsache. Wir wollen noch gar nichts von den anstehenden Partys am Freitag und Samstag hören. Zuerst ist kalter Entzug angesagt bevor wir einen Rückfall erleiden können. Der nächste Countdown ist aber schon gesetzt: 11 Tage bis zum verschneiten Lappland.

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