Veröffentlicht: 18.04.2022
4.4. Nach dem Cold Americano beim Dorfplatz nehmen wir Abschied von Boquete und fahren eine Stunde nach David. Dort lösen wir ein Ticket nach San Carlos und warten eine halbe Stunde auf Anschluss. Da wir danach nochmal auf einen Chickenbus umsteigen müssen, erkundigen wir uns beim Busbegleiter. Dieser hat keine Geduld und hilft uns nicht wirklich. Eigentlich müssten sie uns nur sagen: „Wir lassen euch am richtigen Ort raus, kein Problem“. Aber das kriegen sie erst nach 5 Minuten über die Lippen und sind verwundert über unsere Unsicherheit, da sie nicht richtig erklären können. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke gibt es eine halbstündige Pause an einem Busbahnhof mit Toiletten und Kantine. Wir bleiben im Bus sitzen , bis einer kommt und uns erklärt das er den Bus schliessen muss. Wir sagen ihm, das sei kein Problem, wir warten im Bus. Danach kommt ein zweiter Herr der uns dann erklärt dass wir aussteigen MÜSSEN, was uns der vorherige Begleiter leider nicht gesagt hat. Eben, die Panamesen haben’s nicht so mit Erklären… Es schüttet buchstäblich wie aus Kübeln und der Bus ist etwas langsamer unterwegs als üblich. Um 17:15 können wir an der Abzweigung nach El Valle aussteigen und einen Chickenbus besteigen. Dieser fährt dann noch gut 45 Minuten in den alten Vulkankrater hinein indem sich das Dorf befindet. Das Hostal ist schnell gefunden und wir checken nach einer Reise von 9 Stunden ein. Wir kaufen noch kurz im Supermarkt und in der Fruteria ein bevor wir ins „La Florenziana“ essen gehen. Ein absolut krass guter Italiener mit allen Drum und Dran! Sogar der Wein und das Tiramisu sind spitze! Und auch ein bisschen teuer ;) Seelig kehren wir ins Hostal zurück, das die Eingangstüre abgeschlossen hat und wir nur mit lautem an die Blechwand schlagen wieder Einlass kriegen.
Das Hotel wird von 8:00 bis 23:00 mit Musik dauerbeschallt, was für Junge vielleicht cool ist, aber eben auch nerven kann. Vor allem wenn es sich mehrheitlich um Elektro und Techno handelt.
5.4. Der Tag verspricht Regen und somit planen wir keine Ausflüge und konzentrieren uns auf zukünftige Pläne. Amelia beschäftigt sich intensiv mit Jogaschulen in Bali, ich mit Sehenswürdigkeiten plus zukünftigen Musikinstrumenten zu Hause. Die Hunde des Hostals sind liebesbedürftig und kuscheln sich an jeden der möchte. Abends fahren wir mit den hauseigenen Velos ins Dorf um beim Italiener Pizza zu bestellen. Die Panamesen haben wirklich ein paar hervorragende Ristorantes mit anständigem Wein und eben Pizza, welch ein Gaumenschmaus! Den Tag beenden wir mit einem Film im Zimmer.
6.4. Heute wollen wir eine Wanderung unternehmen. Die India Dormita ist ein Aussichtspunkt auf dem Kraterrand von El Valle und ist als einziger mit den Wanderwegen auf dem Rand verbunden damit man etwas weiter gehen kann als nur hoch und runter. Wir beginnen die 3.5h Rundwanderung an der Zahlstation für 3 Dollar pro Person und sind eine halbe Stunde später auf dem Gipfel. Die Aussicht ist toll und wir können bis zum Meer sehen. Es ist heiss, doch der Wind hilft etwas. Beim Abstieg wird’s etwas enger und kratziger um die Beine und wir sehen viele Ameisenstrassen die Blätterschnippsel transportieren. Zurück im Talboden können wir diverse Vögel beobachten bevor wir an gepflegten Grundstücken und Mangobäumen ins Dorf zurückspazieren. Ein kühles Bier stillt den Durst und wir kochen mal wieder im Hostal und nehmen’s gemütlich.
7.4. Heute ist unser absoluter obermegakrasse Faulenztag! Soooo faul waren wir wohl noch gar nie auf unserer gesamten Reise. Wir wechseln einfach unsere „Lagerungsstellungen“ vom Bett, zum Tisch, aufs Sofe, in die Hängematte, repeat. Dazu gibt es mehr Recherchen zu Indonesien, Podcast-Hörererei, Buchlesesafari. Ab und an kommt ein Hund, der geknuddelt werden will.
Einen Ausflug unternehmen wir dann doch noch, den wir im Nachhinein aber bitter bereuen: wir besuchen den nahegelegenen Zoo. Unsere Gefühlswelt ist gespalten. Einerseits hätten sie viel Platz und auch viel Grün (es ist auch eine Gärtnerei). Jedoch sind viele Gehege viiiiiel zu klein. Und es scheint, als würden sich einige Tiere völlig unaufgehalten vermehren. Andere sind total allein… es ist traurig. Wenn sogar bei der Tafel die das Tier beschreibt steht, es sei ein Herdentier und dann schaust du auf ein einziges Exemplar im Käfig. Manche Tiere haben viel Futter, andere wie die beiden Affen, strecken sich nach dem grünen Gras ausserhalb ihres Käfigs – sie sind beinmager…es zerreisst einem das Herz. Es beschleicht einen das ungute Gefühl, dass die Pflanzen der Gärtnerei mehr Wasser und Pflege bekommen als die Tiere. Wir hätten besser nur gefaulenzt.
8.4. Um 8:00 stehen wir an der Kreuzung bereut um den Bus zur Hauptstrasse zu erwischen. Uns wird erklärt dass es einen Bus direkt nach Panama City gibt, und siehe da: nach 5 Minuten ist er auch schon hier und bringt uns für wenig Geld zur Albrook Station, wo wir ein Taxi zum Nomada Hotel nehmen.Endlich erhalten wir auch eine Antwortmail, dass die Abholung für die San Blas morgen früh klappen wird. Wir freuen uns! Den Rest des Tages nutzen wir um uns in einer nahegelegenen Mall mit Rash Guards, Kontaktlinsen, neuen Badetüchern ( ja, wir haben unsere Pestemals auf Bocas vergessen…) und Getränken einzudecken.