Veröffentlicht: 09.06.2024
Nachdem ich mich entschlossen hatte meine weiteren Erkundungen von Aktau aus durchzuführen, bin ich heute morgen früh los und bei relativ angenehmen Temperaturen in Richtung Aktau aufgebrochen. Die Fahrt war recht unspektakulär und ohne besondere Vorkommnisse. Ich näherte mich meiner Unterkunft durch ein Industriegebiet und hatte dabei kein gutes Gefühl. Das wude leider bestätigt, als ich bei der Unterkunft ankam. Das Gebäude war ziemlich heruntergekommenen. Die Wohnung war zwar in einem etwas besseren Zustand aber alles andere als ein Highlight. Als Bett dient eine Schlafcouch. Leider war die Stornierungsfrist bereits abgelaufen und ich konnte nicht ohne weiteres aus dem Vertrag kommen. Glücklicherweise gelang es mir, den Vermieter davon überzeugen, dass das alles ein großes Missverständnis ist und ich doch bitte mein Geld zurückhaben möchte. Wir haben uns auf eine Nacht, die ich bleiben und zahlen muss, geeinigt. Ich hoffe, diese Zusage gilt morgen auch noch.
10.06.2024: Mein Vermieter hat Wort gehalten und kurz nach Mittag konnte ich die Wohnung verlassen und ein schönes Zimmer mit Frühstück in einem sehr ordentlichen Hotel beziehen. Das fühlt sich doch gleich besser an. Heute Nachmittag habe ich ein wenig die Umgebung erkundet und bin schließlich im Bus-Kaffe bei einem Cappuccino und einem Stück Kuchen hängen geblieben. Ein Kaffe in einem Bus einzurichten, ist eine coole Idee.
11.06.2024: Heute bin ich wie geplant zum Saura Canyon und anschließend noch zum Fort Schevschenko gefahren. In Summe gut 300km. Beides war nett anzusehen aber bei weitem nicht so beeindruckend wie Sor Tuzbair.
Auf dem Rückweg habe ich wieder halt beim Bus-Kaffee gemacht. Während ich dort Sitze und meinen Cappuccino und meinen Kuchen genieße, läuft mir Ben über den Weg. Wir sind uns Tblisi begegnet als wir beide die Motorräder nach Aserbaidschan verfrachtet haben. Ben hatte noch einige Tage mehr in Aserbaidschan verbracht und reist morgen nach Usbekistan weiter. Am Hotel angekommen, spricht mich Rudolf aus Köln bzw. Aktau an. Rudolf ist in Aktau aufgewachsen und lebt seit einiger Zeit in Köln. Er gab sich ungeheuer hilfsbereit. Wann immer ich fragen haben sollte, können ich mich an ihn wenden. Er kennt sich schliesslich hier aus. Zur Zeit habe ich allerdings keine wichtigen Fragen aber vielleicht fällt mir ja noch etwas ein. Die Welt ist klein und immer für eine Überraschung gut. 😀
12.06.2024: Der heutige Tag war ein eher ruhiger Tag. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Rudolf bin ich los, um einen Ersatzkanister zu besorgen. Die Streckenabschnitte ohne Tankstellen werden jetzt länger und auf Moped schieben habe ich so gar keine Lust. In einem nahegelegenen Shops für Autoteile wurde ich auch gleich fündig. Erledigt! Es wurde auch wieder einmal Zeit, Wäsche zu waschen, womit auch gleich die nächste Beschäftigung fest stand. Später standen dann einkaufen, Motorradstiefel putzen, mit dem Moped in die Waschstraße fahren und Kaffe und Kuchen im Bus-Kaffee auf dem Programm. Danach wollte ich mich noch einmal mit einigen Formalitäten bezüglich der bald anstehenden Ausreise nach Usbekistan beschäftigen (wo registrieren ohne dabei zu sehr von meiner Route abweichen zu müssen und KfZ Versicherung). Der Tag endete mit einem leckeren Essen in einem georgischen Restaurant.
Morgen steht der Besuch der größten Moschee der Stadt auf dem Plan und dann möchte ich ja auch noch ein wenig Strandurlaub verbringen. Mal schauen, wie es klappt.
13.06.2024: Heute stand der Besuch der Beket Ata Moschee auf dem Programm. Die zweitgrößte im Land. Häufig sind Moscheen ja sehr üppig ausgestattet und wirklich eine Augenweide. Auch wenn diese Moschee nicht so reich ausgestattet war, fand ich sie sehr beeindruckend und einfach schön. Die Atmosphäre im Gebetsraum wirkte sehr angenehm und beruhigend auf mich. Allzuviel gab es darüber hinaus jedoch nicht zu sehen. So blieb es bei einem kurzen Besuch. Das gab mir allerdings Gelegenheit, einem gegenüberliegenden Einkaufszentrum noch einen Besuch abzustatten. Die Überraschung war groß, als ich feststellen musste, dass es hier aussah wie in jedem anderen Einkaufszentrum bei uns auch. 😉
Über Google Maps hatte ich gesehen, dass es in der Gegend, die ich gerne noch besuchen möchte, eine Unterkunft gibt Leider fehlten jedoch alle Kontaktdaten und Straßen schien es dort auch keine zu geben. Nach einiger Recherche konnte ich zumindest die WhatsApp Adresse herausfinden und darüber Kontakt aufnehmen. Danach ging alles recht schnell. Ich konnte für mich ein Bett in einer 🛖 Yurte buchen und eine Piste dorthin gibt es auch. Last but not least endlich auch wieder einmal ein paar Seiten gelesen und natürlich dem Bus Kaffe einen Besuch abgestattet.
Morgen und übermorgen stehen zwei Museen auf meiner Agenda und das Abhängen am Strand steht auch immer noch aus.
14.06.2024: Heute stand wie geplant der Besuch eines Museums auf dem Programm. Da eines der beiden Museen geschlossen hatte, viel die Wahl auf das "Mangisdag Museum für Kultur und Geschichte". Da das Museum nur ca. 1,5km entfernt war, entschloss ich mich zu einem kleinen Spaziergang dorthin. Das Museum war von außen gar nicht ohne weiteres als solches zu erkennen. So waren denn auch die Ausstellungsräume und die Ausstellung selbst überschaubar. Nichts desto trotz waren einige interessante Ausstellungsstücke zu bewundern. Zu meiner Überraschung kamen einige der ältesten Funde aus einer Gegend im heutigen Kasachstan, die ich bestenfalls als lebensunfreundlich bezeichnen würde. Da die beiden Damen, die das Museum offenbar betreuen, gerade auf dem Weg in die Mittagspause waren, gehörte mir das Mus die beiden Damen, die das Museum offenbar betreuen, gerade auf dem Weg in die Mittagspause waren, gehörte mir das Museum für die nächste Stunde alleine. Das nenn ich vertrauen.
Der Nachmittag war überwiegend weiteren Recherchen bezüglich meiner Weiterreise und den neuesten Neuigkeiten anderer Reisender auf der Saidenstraße gewidmet. Es ist kaum zu glauben, wer sich hier alles herum tummelt, wo sie alle herkommen und wo sie hin wollen. Natürlich durfte auch eine Besuch im Bus Kaffe nicht fehlen. Den Abend habe ich wieder einmal im georgischen Restaurant um die Ecke beschlossen.
Morgen steht ein weiterer Museumsbesuch auf dem Plan. Dazu muss ich mich einen Blinker am Moped widmen, der beim letzten Umfaller doch etwas gelitten hat.
15.06.2024: Nach einem ausgiebigen Frühstück, das bei uns eher einem Mittagessen entspricht, machte ich mich daran den Blinker in Ordnung zu bringen. Nach genauerer Betrachtung schien es mir ratsam dem ganzen mit Kleber und Isolierband etwas mehr Stabilität zu verleihen. Dazu müsste ich mir im nahe gelegenen Baumarkt Kleber besorgen. Zu meiner Überraschung gab es dort sogar Patex zu kaufen. Die Reparatur war danach schnell erledigt. Den Museumsbesuch, der eigentlich danach anstand, musste ich noch einmal auf Dienstag kommender Woche verschieben. Das Museum ist bis dahin geschlossen. So verbrachte ich den Nachmittag weitgehend mit lesen und Internet unterbrochen von einem Besuch im Bus Kaffee. Der Abend war mit Essen gehen und der Live-Uebertragung des Spiels Spanien - Kroatien ausgefüllt.
16.06.2024: Heute war endlich Strand angesagt. Ziel war das "Caspiy Live" etwa 40km nördlich von Aktau. Der Strand war gut und das Wasser schien zumindest sauber. Nachdem ich zunächst noch mutterseelenallein dort ausharte, trafen im Laufe des Tages noch weitere Badegäste ein. Alle bestens mit Essen und Getränken versorgt. Die Kasachen sind ein wirklich offenes und kommunikatives Volk. Immer wieder werde ich in Gespräche verwickelt, die dank Google Translate auch ganz gut funktionieren. Am späten Nachmittag reicht es dann aber dennoch und ich trete den Rückweg an. Nicht ohne von einigen Badegästen per Handschlag und mit beste Wünschen verabschiedet zu werden.
Für den Abend stehen Essen im Kaheti und EM auf der Agenda. Glücklicherweise überträgt das kasachische Fernsehen alle Spiele live.
17.06.2024: Den heutigen Tag habe ich überwiegend mit Lesen, kleineren Erledigungen und Kaffee trinken im Bus Kaffe verbracht. Der Abend stand wieder im Zeichen der EM und Telefonaten mit den Lieben zu Hause.
Morgen ist wieder Strand angesagt. Diesmal geht es Richtung Süden.
18.06.2024: Heute war Strand angesagt. Ziel war der Freizeitpark "Tree of Live" etwa 25km südlich von Aktau. Das Strandresort richtet sich offensichtlich in erster Linie an Familien und ist mit allem ausgestattet, was Groß und Klein Spaß macht. Für mich waren eigentlich nur der Strand und die Einrichtungen dort relevant. Insofern schien mir der Eintritt mit etwas mehr als 10€ ein wenig hoch. Nichtsdestotrotz waren sowohl Strand, Wasser als auch die Einrichtungen ok, so dass ich einen netten Tag mit Lesen, Baden und Dösen verbringen konnte. Auf dem Rückweg musste ich selbstverständlich dem Bus Kaffe noch einen Besuch abstatten. Für später standen dann noch kleine Besorgungen und natürlich die EM auf dem Programm.
19.06.2024: Heute war mein letzter Tag in Aktau. Ich wollte ja noch in das Entnographische Museum und das war die letzte Chance. Also bin ich wieder früh los, um die noch etwas angenehmeren Morgenstunden zu nutzen. Das Museum liegt etwa 9km von meinem Hotel entfernt.