Veröffentlicht: 31.08.2022
Die nächsten Tage sind wir zügig Richtung Wien geradelt. Mit der Bahn brachten wir uns in Position (die Strecke von Wels bis Linz sah nicht so spannend aus, wir wollten die verbleibende Zeit lieber an der Donau verbringen.
Insbesondere die Wachau interessierte uns - zu recht, die Wachau ist landschaftlich wunderschön und es wird sehr viel Obst angebaut, welches teilweise auch am Straßenrand angeboten wird. Dazu lauter leckere Marillenprodukte. Das ist eine Region zum Genießen! Wir fuhren zunächst von Linz nach Grein. Auf dem Weg dorthin holte uns eine Gewitterfront ein und wir passten eine Rasthütte ab, in der sogar selbst gebackene Kekse und Getränke verkauft wurden. Hier verbrachten wir eine Stunde, bis der Regen vorüber war. Die Keksbäckerin kam sogar im Regen mit neuen Keksen und bat uns an, doch ins Haus zu kommen, doch da hatten wir es uns schon gemütlich gemacht. In Grein haben wir dann auf dem Campingplatz übernachtet. Leider war es dort sehr laut aufgrund der Straße mit vielen LKW. Die Stadt ist aber schön und wir haben lecker beim Italiener gegessen mit viel Nachtisch. Morgens gab es in einem Café ein gutes Frühstück. Die Leute sprechen hier übrigens ein deutsch, dass wir beim besten Willen nicht verstehen konnten, wenn sich einheimische untereinander unterhielten.
Nach der Wachau fuhren wir das letzte Stück von Krems (auch sehr schön) mit dem Zug nach Wien. Annika gabelte mit ihrem Früchtescharfblick auf dem Weg zum Bahnhof noch ein paar Feigen auf, die für 20ct das Stück verkauft wurden.
Wien ist eine schöne Stadt mit an vielen Stellen sehr guter Fahrradinfrastruktur. Wir sind jeden der drei Tage mit dem Rad über 30 km gefahren und haben uns verschiedene Ecken angeschaut, in einem Café Mittagspause gemacht und immer lecker gefrühstückt. Abends waren wir 2x bei einem Inder, was super lecker und total familiär war, da er insgesamt vielleicht 4 oder 5 Tische hatte. Wir saßen immer gemütlich draußen und ließen uns die Dals mit Naanbrot schmecken. Ein Highlight war das Palmenhaus beim Schloss Schönbrunn, wo wir nur durch ein Missverständnis hingefahren sind. Es gibt nämlich zwei botanische Gärten, jeweils bei einem Schloss. Ich habe uns natürlich zu dem "falschen" navigiert. Aber dafür war das Palmenhaus dort sehr sehenswert mit vielen spannenden Infos zur Zeit als die Naturforscher ihre Sammlungen zusammen getragen haben - und natürlich riesigen Palmen und interessanten Pflanzen die teilweise vom Aussterben bedroht sind oder schon sehr sehr alt sind (Zeit der Dinosaurier, natürlich die Art, nicht die Pflanze selbst) . Mit unserer Unterkunft haben wir uns gut arrangiert. Zunächst stieß uns die Umgebung und der Zustand vom Flur ab (dreckige Gemeinschaftstoilette im Flur und ein Aufkleber mit dem Hinweis auf Rattengift von 2016) und auch die Wohnung war hauptsächlich optisch aufgehübscht und die Waschmaschine, auf die wir uns gefreut hatten war defekt. Dennoch wurde die Wohnung eine gute Basis für unsere Erkundungen und die Räder fanden einen sicheren Unterstand direkt neben unserem Bett ☺️
Am Ende habe ich Annika morgens zum Flixbus gebracht und freue mich jetzt schon, sie auf Kreta im Oktober wieder zu sehen! Für mich ging es dann wieder alleine zum Neusiedler See und dann in mein nächstes Land, über das ich gar nicht so viel weiß und durch das ich eigentlich nur durchfahren möchte: Ungarn.
Hier findest du meine Routen in Komoot:
https://www.komoot.de/collection/1622992/-draussenerfahren