Don Curry on Tour 3
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Tag 33 - Don Curry wandert durch Kappadokien

Veröffentlicht: 04.11.2021

Don Curry bewegt sich nicht nur mit Fahrzeugen fort, er kann das durchaus auch noch mit den eigenen Beinen - und das sogar gern. Eigentlich war für den gestrigen Tag bereits eine kurze Wanderung eingeplant, doch da die Durchschreitung der drei Freilichtmuseen bereits leichten Wandercharakter hatte, verzichtete er vorerst darauf.

Heute wollte er der Wandermöglichkeit aber nicht ausweichen. Schließlich lässt sich eine Landschaft keinesfalls besser erleben als zu Fuß, im langsamen Tempo, das noch Zeit bietet, allmähliche Veränderungen im Landschaftsbild wahrzunehmen und auch die kleinen Höhepunkte zu genießen, die beim Vorbeifahren unbemerkt blieben.

Nach dem schon bekannten Frühstück, das er heute mit Menemen bereicherte, startete er direkt vom Hotel zu einer 9 km - Wanderung durch das Tauben- und das Liebestal. Schon kurz nach Verlassen von Göremes Zentrum mit seiner hektischen Betriebsamkeit atmete Don Curry die wohltuende Stille der Natur ein, unterbrochen höchstens durch fröhliches Vogelgezwitscher. Im Taubental wurden früher besonders viele Taubenhäuser in die Felsengeschlagen, um später den Kot der Vögel zur Düngung der Böden zu nutzen. Letztlich führte erst diese künstliche Verbessererung der Bodenqualität zur Möglichkeit des Weinbaus um Göreme herum. Leider verlief sein Wanderweg nicht bequem auf dem Talgrund, sondern führte bald an einem Talhang aufwärts, um in ein Seitental abzubiegen. Nach recht steilem Anstieg auf rutschigem Boden spürte Don Curry bereits erste Erschöpfungserscheinungen, als direkt am Weg eine urige Teestube in der Wildnis stand, die sogar geöffnet hatte. Der Besitzer lud Don Curry auf eine gemütlich gestaltete Terrasse, wo er der einzige Gast war. Don Curry bestellte einen typisch türkischen Apfeltee und ein Wasser. Am Ende zahlte er umgerechnet 70 Cent für die wohltuende Erfrischung.

Abermals ging es nach der Teestube steil bergauf und Don Curry erblickte den schon recht nahen Festungsfelsen von Uchisar. Dieser größte aller Feenkamine in Kappadokien bildete früher die gesamte Ortschaft, denn alle Bewohner konnten sich in den mächtigen Fels ihre Unterkunft hineinschlagen, so dass er mit der Zeit immer löchriger wurde. In den letzten Jahren wurde das Besteigen der Festung auf der Spitze deshalb verboten, weil es keinerlei Garantie für die Stabilität des gesamten Komplexes gab, doch anscheinend wurde dieses Problem zwischenzeitlich gelöst oder ignoriert, denn Don Curry konnte deutlich Menschen auf dem Felsen erkennen. Ihm selbst ging es nur um das Bestaunen, nicht um das Besteigen dieses historischen Wohnblocks der besonderen Art. Kurz vor Uchisar verpasste Don Curry eine Abzweigung und kürzte auf diese Weise die Wanderung etwas ab. Inzwischen hatt5e sich ein ziemlich großer Hund zu ihm gesellt, der ihn durch ganz Uchisar begleitete. Das war auch gut so, denn plötzlich rannte eine ganze Hundebande auf ihn zu. Sein Begleithund vertrieb die bellende und kläffende Meute ganz schnell und folgte Don Curry weiter. Erst am Ortsausgang von Uchisar fiel der Hund allmählich zurück, dann sah ihn Don Curry nicht mehr. Ob das eine staatlich organisierte Schutzeskorte war? Leider konnte Don Curry den Hund nicht mehr fragen.

Ins Liebestal ging es steil bergab in eine weiß-gelb gestreifte Zauberlandschaft. Das Taubental bekam bei Don Curry die Kategorie "nicht schlecht", das Liebestal ordnete er als echtes Highlight ein. Die übrigen Touristen sahen das leider genauso; während er im Taubental als einsamer Wanderer unterwegs war, kamen ihm im Liebestal ganze Busladungen von Menschen entgegen, die das Tal gerade durchschritten hatten. So gestaltete sich auch der steile Abstieg auf dem teils blank gewetzten Felsboden ziemlich schwierig, doch auch die Aufsteiger rutschten manchmal ein Stück zurück und glätteten den Boden damit noch mehr. Auch im Tal selbst verlief der Weg sehr uneben, mal im Bett eines ausgetrockneten Baches, dann wieder auf einem der beiden hoch gelegenen Bachufern. Gegen Ende des Tales prangten zu beiden Seiten immer schönere Felsformationen, besonders hoch aufregende Felstürme, die fast in den Himmel wuchsen. Aus dem Tal musste Don Curry wieder aufsteigen, um den Höhenrücken zu erklimmen, der das Liebestal von Göreme trennt. Hier auf dem Bergrücken fand er dann auch zahlreiche Weinstöcke, so dass der Begriff "Weinberg" hier in Kappadokien eine ganz eigene Bedeutung bekommt - der Wein, der oben auf dem Berg wächst.

Endlich ging es wieder abwärts nach Göreme, und nach 12, 6 km und insgesamt 68 bewältigten Etagen (= ca. 204 Höhenmeter) musste er dringend den inneren Energiespeicher auffüllen. Er nahm Platz im ersten erreichbaren Restaurant, bestellte zunächst eine große Wasserflasche (1,5 l), eine Coke Zero und eine Portion Manti. Letzteres sind eine Art türkische Ravioli, also mit Hack gefüllte Nudeln, wobei sie allerdings nur die Größe eines Daumennagels haben und mit würziger Tomatensauce und Knoblauchjoghurt serviert werden. Don Curry ließ nichts übrig, auch nicht von dem Wasser.

Anstatt sich aber auszuruhen bestieg er Insignia, um zumindest noch zwei Programmpunkt zu erledigen: er fuhr nach Ürgüp und bestaunte von einem Aussichtspunkt die inmitten von Feenkaminen gelegene Stadt; und er parkte einige Kilometer weiter am Dervent-Tal, um im schnell schwindenden Sonnenlicht noch ein paar der äußerst bizarren Felsformationen in diesem Tal bewundern zu können.

Dann erst gönnte er sich eine Ruhepause, um dann später in Göreme ein Abendessen zu sich zu nehmen - eine Hühnchenkasserole, dazu Ayran und danach ein Tee. Morgen würde er wieder durch ein Tal wandern. Er freute sich drauf...

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