Don Curry on Tour 3
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Tag 32 - Don Curry kämpft mit einem Kätzchen

Veröffentlicht: 03.11.2021

Don Curry mag Tiere. Grundsätzlich. Eigentlich ohne Ausnahme (außer Bettwanzen, Feuerquallen, Bandwürmen, Stechmücken, ...). Also fast ohne Ausnahme. Und Don Curry merkt, dass Tiere auch ihn mögen. Sie spüren sicherlich, dass er ihnen grundsätzlich positiv und angstfrei gegenübersteht. Es sei denn, sie nutzen das aus...

Am frühen Morgen nutzte Don Curry etwas aus, nämlich die Bereitschaft des Hotels, ihm ein Frühstück anzubieten. Anatolian Houses verzichtete auf das sonst übliche Buffet, sondern brachte an jeden Tisch eine gute Auswahl von Käsesorten, Gemüse, Obst, Marmeladen und Broten; zusätzlich konnte man aus einer kleinen Karte noch etwas Warmes dazu bestellen: Don Curry wählte zwei Spiegeleier. Dermaßen gestärkt, konnte er nun gut die Umgebung Göremes erforschen. 

Das Wetter zeigte sich heute allerdings von seiner schlechteren Seite: graue Wolken vor grauem Himmel, ab und zu mit einem leichten Nieselregen garniert. Das Göreme-Freilichtmuseum war dennoch bereits gut gefüllt. Ausgiebig bestaunte Don Curry vor allem die herrlich ausgemalten Höhlenkirchen und ließ sich auch zu manchem verbotenen Foto hinreißen, wenn gerade kein Wachmann hinschaute. Einmal wurde er erwischt und angerüffelt, hat es aber überlebt. 

Das Pasabasi-Tal konnte bis vor wenigen Jahren frei durchwandert werden. Inzwischen wurde es aufgrund seiner besonders schönen Feenkaminen ebenfalls zum Freilichtmuseum erklärt und kostet Eintritt, zusätzlich ergänzt mit der typischen Souvenirshop-Meile, die man durchschreiten muss, um überhaupt zum Ticketschalter zu kommen. An einer der fotogensten Stellen lichtete man gerade Modefotos mit einigen Models und einem bunt drapierten Trampeltier ab. Don Curry fotografierte lieber die berauschende Natur - ohne Trampeltier, das in diese Natur so gar nicht hineingehört.

Reichen zwei Freilichtmuseen am Tag? Don Curry schafft problemlos drei: Er hat anschließend noch das Zelve-Freilichtmuseum durchschritten, in dem weniger Kirchen im Mittelpunkt stehen, sondern ein ehemaliges Höhlendorf, dass bis Mitte des 20. Jhdts. noch bewohnt war. Leider bröckelt inzwischen viel vor sich hin, auch Teile des Runndwegs waren als zu gefährlich gesperrt, so dass man noch gefährlichere Trampelpfade gehen musste, um die gesperrten Teile zu umgehen. 

Don Curry blieb sogar noch Zeit, die gestern verpasste Johanneskirche in Gülsehir nachzuholen, in der er der einzige Besucher blieb, obwohl zumindest die obere Kirche der doppelstöckigen Anlage mit sehr farbenfrohen Fresken ausgestattet ist. Nun wollte er eine weitere abgelegene Kirche bei Göreme besuchen, die nur nach einer kurzen Wanderung erreichbar ist.

Vorher musste er aber noch ein wachsendes Hungergefühl bekämpfen, und kehrte in ein kleines Restaurant an der Straße ein, von der die Wanderung starten würde. Da allmählich nun doch die Sonne herauskam, konnte er sogar draußen auf der Terrasse sitzen. An dem einzigen freien Tisch hatte sich ein kleines graues Kätzchen auf einem der Stühle zusammengerollt und schlief. Don Curry wollte das Tier nicht stören und setzte sich auf den Stuhl daneben. Nachdem er sich ein Hühnerschnitzel bestellt hatte und auf das Essen wartete, wurde er plötzlich am Bein angestupst. das Kätzchen war erwacht und wollte wohl mal prüfen, was sich da direkt neben ihm breit gemacht hat. Fast eine Minute schauten sich Don Curry und das Kätzchen neugierig in die Augen, dann sprang das kleine Tier vom Stuhl und entschwand erst einmal. Doch kaum servierte der Wirt das doppelte Schnitzel, kehrte das Kätzchen sofort zurück und versuchte auf den Tisch zu klettern. Sanft hinderte Don Curry das miauende Wesen an diesem Ziel, doch es gab keineswegs auf. Nun kletterte es von der anderen Seite auf den Tisch und wurde geradezu magisch von den Hühnerschnitzeln angezogen. Mit dem linken Arm versuchte Don Curry eine unüberwindbare Barriere zu errichten, was das Kätzchen nur lachhaft fand; es wand sich je nach Bedarf elegant drüberweg oder drunterdurch; mit der rechen Hand hob Don Curry den Teller vom Tisch, doch das schien den Jagdinstinkt des kleinen Räubers nur noch mehr zu wecken. Ein Schnitzel, das wegläuft, muss besonders lecker sein! Gerade als das Kätzchen zum Sprung auf den Teller ansetzte, kam der Wirt, schnappte es sich und brachte es irgendwo hin, erst nach einigen Minuten kehrte er ohne Kätzchen zurück. Don Curry hoffte, dass er der Kreatur nichts angetan hatte, verspeiste aber trotzdem sein doppeltes Schnitzel mit frisch gepressten Wassermelonensaft. Gerade war er fertig, da kam das graue Kätzchen wieder herangelaufen - mit einem ziemlich empörten Ausdruck in den Augen...

Don Curry machte sich auf den Weg zur abgelegenen Kirche und fand sie nach ca. 1 km in sonnenbeschienener kappadokischer Bilderbuchlandschaft. Diese Kirche hatte man nicht in eine Felswand hineingeschlagen, sie füllte einen einzeln stehenden Feenkamin aus. Der Wächter kassierte für das Ticket und gab Don Curry auf englisch eine kurze Einführung in die herrlichen Fresken aus dem 11. Jhdt. in der Kirche. Und dann sagte er noch: "Wenn keine Leute da sind, kannst du fotografieren..." Das ließ sich Don Curry nicht zweimal sagen.

Am Abend ging er wieder in die "City" von Göreme. Obwohl es viele Flanierende auf den Straßen gab, mangelte es in den diversen Restaurants nicht an freien Tischen. Ganz Mutige oder Kälteunempfindliche saßen so gar noch auf den Terrassen vor den Lokalen und verspeisten ihr Dinner. Don Curry zog es lieber inˋs Innere. Er wollte heute unbedingt die regionale Spezialität Göremes probieren: Testi Kebab - ein Mischung aus Fleisch und Gemüse wird langsam in einem Keramiktopf geschmort, der dann vor dem Gast zerschlagen wird, um seinen dampfenden Inhalt zu präsentieren. Don Curry bestellte die Hühnchen-Variante dieses Kebabs und erfreute sich nach dem gewaltsamen Öffnen des mehr hohen als breiten Gefäßes an seinem sehr würzigem Inhalt, der mit etwas Reis und Salat ergänzt wurde. Zusammen mit Wasser und Coke Zero zahlte Don Curry 8 €, und er hielt ständig Ausschau, ob nicht von irgendwo her sich ein kleines graues Kätzchen anschleicht, auf den Tisch klettert und ...

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