DoHaRad‘nRoll
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Zwei Tage mit Lothar in der Rhön und im Coburger Land

Veröffentlicht: 25.06.2022

Tag 17 - 22. Juni: Tann - Hilders - Frankenheim - Fladungen - Henneberg - Bad Königshofen 105 km

Bis Hilders geht es auf schönem Radweg leicht bergauf. Dann muss die Hochrhön überfahren werden. Auf teilweise sehr steilen Wegen strampeln wir nach Frankenheim, von wo wir einen atemberaubenden Blick genießen. Dann geben wir die erarbeitete Höhe wieder ab und rasen hinunter nach Fladungen. Wir beschließen nichts einzukaufen und unterwegs irgendwo einzukehren. Dies ist ein fataler Fehler, denn hier auf der östlichen Seite der ehemaligen Grenze gibt es zwar ein paar Dörfer, aber keine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit. Und das müssen wir mit einem Hungerast und Durst „bezahlen“. Die Stimmung sinkt kurz. Hinzu kommt die Hitze, mit der Dominique zu kämpfen hat. 

Dies wissen auch zwei Landschaftsgärtner, die uns über ihre Erfahrungen im Grenzgebiet der DDR erzählen. Da sie im Sperrgebiet wohnten, mussten sie be jedem Ein- oder Austritt aus ihrem Dorf den Ausweis zeigen, Besucher benötigten einen Passierschein.

Wir müssen einen großen Umweg machen, um einen Supermarkt zu finden. Danach genießen wir die Abendstimmung mit schönen Ausblicken auf unserem Weg nach Bad Königshofen, wo wir im Hotel Ebner sehr gut unterkommen. Die Familie Ebner beeindruckt uns sehr. Als Familie (Patron, Ehefrrau und Tochter) managen sie ein großes Hotel und einen schönen Biergarten. 

Tag 18 - 23. Juni: Bad Königshofen - Zimmerau/Rieth - Henneburg - Bad Colburg - Bad Rodach - Weißenburg vorm Wald - Neustadt bei Coburg 85 km

Und wieder erwartet uns ein sonniger Tag. Wir radeln von Bad Kōnigshofen zurück zum Eurovelo13, der durch abgeschiedene  Dörfer zur Quelle der fränkischen Saale und dann vorbei am Bayernturm zum ehemaligen Grenzūbergang Zimmerau-Rieth führt. Dort sind neben einer DDR-Grenzsäule und einem Gedenkstein auch Teile der Sperranlage zu besichtigen. Wir verlassen unabsichtlich den alten Grenzverlauf und fahren dann mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern nach Bad Colberg, ein beschauliches Õrtchen, das inzwischen am Ortsrand eine große Kurklinik beherbergt, die da nicht reinpasst.Nun ist es nicht mehr weit zum geschleiften Dorf Billmuthausen. Immer wieder sind wir auf unserer Tour an geschleiften Dörfern vorbeigekommen. Schleifung bedeutet Umsiedlung der Bevölkerung und kompletten Abriss der seit vielen Jahrhunderten bestehenden Dörfer. Aus dem einzigen Grund, dass das Dorf zu nah an der Grenze stand und dadurch Fluchtversuche leichter möglich gewesen wären. In Billmuthausen stehen noch der Trafoturm und Teile des Friedhofs. Es ist ein Wahnsinn und unfassbar. Uns kommen bei dem Anblick die Tränen. 

In Bad Rodach stärken wir uns beim Bäcker für die Weiterfahrt und verabschieden uns bei Lothar, der direkt mit dem Rad nach Coburg und von dort mit dem Zug wieder nach Hause fährt. Das war eine großartige und unvergessliche Aktion. Danke, Lothar!

Wir suchen wieder den Grenzweg und müssen dafür wieder Höhenmeter machen bis wir die Wasserscheide Rhein-Weser erreichen. Durch einsame Ecken geht es immer wieder bergauf..Hinter der Talsperre in Weißenbrunn nehmen wir den Radweg Richtung Coburg und zweigen dann in Rödental nach Neustadt bei Coburg ab, wo wir ein Hotel gebucht haben. 




 

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