diegretchenfragen
diegretchenfragen
vakantio.de/diegretchenfragen

Tag 38-44 – Wir sind (Pflege-) Eltern!

Veröffentlicht: 28.10.2018

Unsere letzen Tage in Istrienverbrachten wir, wie sollte es auch anders sein, mit Klettern. Esfolgt eine kurze Beschreibung und Bewertung der von uns besuchtenKlettergebiete – Nicht-Kletterer, ihr dürft beruhigt im nächstenAbsatz wieder einsetzen.


Als erstes verbrachten wir einen Tag inDvigrad. Dieses Gebietpunktet definitiv mit seiner Lage: Chilliger Zustieg, schöneUmgebung und ein toller Ausblick auf das Tal und diegegenüberliegende Burg. Leider waren die Routen hier etwasgewöhnungsbedürftig. Alles, was wir angefasst haben, glänzte durchkräftige Einstiegsboulder und sehr kleingriffige Ausstiegsplatten.Wer's mag.. Angeblich befinden sich aber schönere Linien weiterrechts am Felsriegel, die leider aber gut frequentiert waren.Kroatien schätzen wir generell als eher knackig bewertet ein, aberdieses Gebiet setzt da ganz neue Maßstäbe. So viel sei gesagt, derTag endete damit, dass wir gemeinsam 6b+ projektierten und beidetrotz langem Ausprobieren und aller Tricks auf halbem Weg aufgebenmussten.

Blick auf den Limski Kanal vom Fels


Zum Glück lag ein weiteres Gebiet,nämlich Limski Kanal, in nächster Nähe. Der Sektor Krugibot uns zumindest etwas Schatten und Kletterei mit bester Aussichtauf den Meeresarm und die zugehörige Fischfabrik, was leider auchmit dem entsprechenden Geruchserlebnis verbunden war. Die Bewertungenwaren wiederum ziemlich hart, die Routen an sich aber reizvoll.Leider mussten wir feststellen, dass drei der schönsten Linien ganzlinks bereits von einem Staat Wespen besetzt waren, die unserEindringen in ihre Privatsphäre nur so semi-cool fanden. Es gelanguns aber, unter einiger Aufregung mit geringen Verlusten (ein Stichin Jans Arm und ein Opfer-Karabiner) abzubauen. Auch sonst war derFels leider in der Hand der Wespen, die einen beim Sichern undKlettern stets neugierig umkreisten.

Wegen drohendem Regen zogen wir weiterins Inland Kroatiens, aber wir schafften es immerhin einen kurzenBlick auf das vielfach empfohlene Vranska Draga zu werfen. DieAnsammlung von hohen Felstürmen bieten auf jeden Fall einiges anKletterromantik und Potential für Mehrseillängen und sie zähltvermutlich zu Recht zu den ältesten und beliebtesten Gebieten inKroatien.

Zu guter Letzt besuchten wir noch einMehrseillängen-Mekka, den Nationalpark Paklenica. Für denEintritt von circa 7 Euro pro Person bekommt man aber auch einiges anSportkletter-Routen geboten. Die Felsen führen teilweise direkt vomWanderweg ab und der Zustieg ist gleich null. Gewöhnungsbedürftig,aber der Park bietet einige schöne, scharfkantige Linien. Übrigenswurde hier für mehrere der Winnetou-Filme gedreht.



Plitvicer Seen


Mit unserem Aufenthalt bei denPlitvicer Seen macht das immerhin schon zwei Schauplätze von KarlMai – Filmen, die wir besucht haben. Kein Wunder, dass dieAnsammlung von blau-grünen Seen und Wasserfällen als Kulisse fürden „Schatz im Silbersee“ ausgewählt wurden. Die Seen liegen aufverschiedenen Level, sind durch natürliche Gesteinsdämme getrenntund durch kleine und große Wasserfälle doch verbunden. Sehrbeeindruckend und definitiv einen Besuch wert! Der Ansicht warenleider auch einige andere Menschen und wir wollen uns lieber nichtvorstellen, wie voll es hier zur Hauptsaison wird.



Frühstück mit Blick auf den Limski Kanal


Direkt oberhalb des Limski Kanals undan der Küste vor Paklenica (sogar direkt hinter derAutobahnausfahrt) fanden wir übrigens besonders schöne Stellplätzeund hatten bis jetzt null Probleme mit der Polizei oder sonstirgendjemandem.

Was wir leider nicht fanden, warengeöffnete Campingplätze. Das Betreiben lohnt sich Ende Oktober wohlnicht mehr wirklich. Was uns ja auch nicht gestört hätte, wenn unsnicht die Wäsche ausgegangen wäre. Also begaben wir uns auf eineregelrechte Waschmaschinen-Odysee, bei der wir erst auf einem Campinglandeten, der keine Waschmaschine besaß und schließlich unserertrocknenden Wäsche durch auf dem Platz entzündete Laubfeuer einleckeres Raucharoma gaben.


Das eigentliche Abenteuer sollte abernoch folgen. Auf dem Weg nach Dubrovnik verloren wir mitten auf derAutobahn plötzlich an Geschwindigkeit, bis wir schließlich nur nochmit 60 km/h dazinzuckelten und abfahren mussten – kein schönesGefühl!

Gestrandet bei der Autobahnausfahrt


Nach einem Telefonat mit dem ADACbesuchten wir gleich mehrere Werkstätte, die uns alle aufgrund einesfehlenden Diagnosekabels nicht weiterhelfen konnten. Wir waren sogarverzweifelt genug, auf der örtlichen Polizeistation nach Werkstättenzu fragen. Das erste Zusammentreffen mit der kroatischen Polizei fieldamit ganz anders aus als erwartet. Zum Glück haben wir nichtaufgegeben, denn in der vierten Werkstatt schaute dann tatsächlichmal jemand in den Motorraum und entdeckte einen Riss im Schlauch fürdie Luftzufuhr. Da Samstag war, strandeten wir so für das Wochenendein Kravica.


Es blieb uns kaum Zeit für einen Ausflug ans Meern, denn dort, auf einem kleinen, scheinbarverlassenen Campingplatz, entdeckten wir plötzlich, was unsereReisepläne ziemlich durcheinander wirbeln sollte (DÄN, DÄN,DÄÄÄN!). Wir wussten bereits vorher, dass es in Kroatien einegroße Zahl von Straßenhunden und -katzen gibt. Bisher wirkten aberalle Tiere, die wir antrafen, soweit gesund. Bis wir Janja fanden.

Wer kann diesen Augen schon etwas abschlagen?

Ganz allein in einer Ecke desCampingplatzes schrie ein vielleicht vier oder fünf Wochen altesKatzenbaby herzzereißend nach seiner Mutter, die wir leider trotzaller Mühen nicht ausfindig machen konnten. Also nahmen wir dasKitten auf und gaben unser Bestes, es mit Ziegenmilch und Nassfutterzu füttern. Weil sie ständig alles erklimmen will, tauften wir dieKleine Janja. Sie ist sehr anhänglich und ohne Körperkontaktjammert sie ohne Unterlass (war eine unruhige Nacht). Wir werden sieauf keinen Fall im Stich lassen und haben unsere Reisepläne jetzterst ein Mal umgestellt, um mit Janja zum Tierarzt zu gehen und ihreinen Platz in einem schönen Tierheim zu organisieren. Falls sichbis Februar noch kein neuer Besitzer gefunden haben sollte, spielenwir mit dem Gedanken, sie dort wieder abzuholen und zu einem neuenZuhause in Deutschland zu bringen, das wir hoffentlich bis dahinfinden können. Also, falls ihr euch vorstellen könnt die süßesteBabykatze der Welt aufzunehmen oder jemanden kennt.. meldet euch!


Purr on!  

Antworten