Dibbeldabbeldour-Südsee-Teil 2
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10.04.2019 # Outback, Tag 5, von Erldunda zurück nach Alice Springs

Veröffentlicht: 16.04.2019

Noch vor sechs Uhr morgens bestätigt sich meine Vorahnung vom Abend zuvor. Die Trucker kehren mit ihren Zugmaschinen zurück und beginnen, sich wieder mit ihren Road Trains zu verbinden. Da das in der Regel im Rückwärtsgang passiert, ist ein unablässiges Piepen und Tuten im Gange, das mir den letzten Schlaf raubt.

Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir mit etwas Wehmut ein letztes Mal unsere Sachen in den Camper. Allerdings freuen wir uns auch darauf, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen.

Eile haben wir keine, denn wir müssen das Auto erst am Nachmittag in Alice abgeben und die 200 km sind trotz Tempolimit von 110 km/h in überschaubarer Zeit zu schaffen. Das gibt uns Gelegenheit, noch einmal offroad zu fahren. Nach etwas mehr als der halben Strecke nach Alice biegen wir vom Stuart Highway ab und fahren ca.16km über unbefestigte Pisten zum Henbury Meteoriten Krater. Dort hat vor ein paar tausend Jahren ein Meteorit von der Größe eines 200l Ölfasses inmitten einer äußerst kargen Steppenlandschaft einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In einem etwa halbstündigen Spaziergang umrunden wir den Krater und sind etwas enttäuscht. Aber was will man erwarten, selbst der größte Krater ist nur ein Loch in der Erde.

Wieder auf dem Stuart Highway überlegen wir kurz, ob wir noch zum Rainbow Valley fahren. Aber irgendwie ist die Luft auf einmal raus und die Aussicht auf weitere 60 km offroad hat ganz und gar nichts Verlockendes mehr. Zumal die Hitze der Straße schon wieder ein irres Flimmern verleiht, was das Fahren nicht unbedingt angenehmer macht. So erreichen wir Alice Springs schon kurz nach Mittag und fahren direkt zum Jump Inn, wo wir auch die letzte Nacht verbringen werden. Das Zimmer ist natürlich nicht vor 14.00 Uhr fertig, daher lagern wir nur unsere Taschen ein und fahren nach einem letzten Tankstop direkt zur Apollo-Station. Die Abgabe des Campers erfolgt erfreulich unaufgeregt. Nach ca. 20 Minuten ist der Wagen gecheckt und der Papierkram erledigt. Insgesamt haben wir in den vergangenen fünf Tagen 1442 km unbeschadet zurückgelegt. Das klingt jetzt nicht unbedingt wenig, aber das Witzige ist, wenn man das auf der Australien-Karte mit dem Finger verfolgt, ist man quasi immer noch am selben Ort.

Auf dem Weg zurück ins Stadtzentrum treffen wir an einer Motorradwerkstatt noch einmal auf Susi und Matthias. So schnell kann es gehen. Den beiden macht eine gecancelte Fährverbindung ab Darwin gerade zu schaffen. Im Moment steht es gerade in den Sternen, ob sie rechtzeitig auf Java sein werden, um dort wie geplant ein paar Freunde zu treffen. Blöd nur, dass es außerhalb der Stadt keinen Mobilempfang mehr gibt und sie nun ausharren müssen, bis sie etwas Neues gefunden bzw. gebucht haben. Wir drücken die Daumen, dass alles ins Lot kommt und verabschieden uns.

In der „Uncles Bar“ genehmigen wir uns dann erst einmal ein großes Schnitzel und ein kühles Blondes auf den gelungenen Trip. Immerhin haben wir zwei Sachen getan, für die wir sonst nicht unbedingt zu haben sind - Campen und Wandern. Aber es hat sich absolut gelohnt, bis auf ein paar Kleinigkeiten war alles so, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte.

Nachdem wir noch ein paar Grüße an Zuhause verfasst und beim Postamt abgeliefert haben, machen wir noch ein paar Besorgungen. Angesichts der Zigarettenpreise setzt es uns einmal mehr auf den Allerwertesten. Auf dem Weg zur Unterkunft bekommt Maike noch den Durchfall eines übermütigen Vogels ab und wir hoffen, dass das wirklich Glück bringt, wie es gesagt wird.

Den Nachmittag verbringe ich mit Blog schreiben und dem Sortieren der Fotos. Ich bin etwas im Rückstand, da ich in den vergangenen Tagen keine große Lust zum Schreiben hatte. Maike kümmert sich inzwischen um unsere rotverkrusteten Wanderschuhe. Wir wollen morgen nach Neuseeland weiterfliegen und die Kiwis können mit solchen Sachen ziemlich pingelig sein.

Am Abend ist noch eine Veranstaltung in der angeschlossenen Bar. Wir bekommen nicht genau mit, um was es geht, es muss aber irgendeine Art Tombola sein. Das Jump Inn scheint eine Art kulturelles Zentrum in Alice zu sein, denn schon an unserem ersten Abend gab es einen Vortrag, der wie die Veranstaltung heute ausschließlich von locals besucht wurde.

Da wir ziemlich geschafft sind, belassen wir es nach dem Verspeisen unserer letzten Essensvorräte bei einem Absacker und begeben uns schon früh zur Ruhe. Morgen Mittag geht es von Alice Springs über Melbourne nach Auckland. Das wird wieder ein langer Tag.

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