Dibbeldabbeldour-Südsee-Teil 2
Dibbeldabbeldour-Südsee-Teil 2
vakantio.de/dibbeldabbeldour-suedsee-teil-zwei

09.04.2019 # Outback, Tag 4, Kata Tjuta und Erldunda

Veröffentlicht: 16.04.2019

Noch beeindruckt vom Vortag machen wir uns früh auf den Weg zum Kata Tjuta. Für die rund 50 km brauchen wir ungefähr eine Stunde, weil wir noch einen Stop an einem Lookout machen, von dem man die Bergkette in ihrer ganzen Größe bewundern kann. Die Olgas bestehen aus 36 einzelnen Felsbrocken, von denen es die größten an Höhe durchaus mit dem Uluru aufnehmen können. Während dieser mit seiner schieren Größe und spirituellen Bedeutung punktet, faszinieren die Olgas mit ihrer Vielfalt an Formen und Farben.

Wir ziehen uns zum letzten Mal die Wanderschuhe an und laufen die Valley of the Winds entlang bis zum Karu Aussichtspunkt. Unglaublich, wie schnell sich die Perspektiven ändern und immer wieder neue Ausblicke entstehen. Wunderschön, es macht wirklich Spaß, sich eine Weile in der Felsenwelt treiben zu lassen. Insgesamt gefallen mir die Olgas ob ihrer ursprünglichen Vielfalt an Eindrücken fast besser als der Ayers Rock.

Am späten Vormittag verlassen wir den Nationalpark. Ursprünglich wollten wir noch eine Nacht hierbleiben, entscheiden uns aber angesichts des Trubels im Ayers Rock Resort dafür, schon wieder in Richtung Alice Springs zu fahren und nach einer ruhigeren Bleibe zu suchen. Das hat außerdem den Vorteil, dass wir am letzten Tag nicht mehr so viele Kilometer machen müssen, um den Camper pünktlich abzugeben.

Über den Lasseter Highway geht es immer in Richtung Osten. In Curtin Springs machen wir eine Kaffeepause an einer typischen Outback Raststätte. Die Betreiber sehen ein wenig danach aus, als wären sie einem Abenteuerfilm entsprungen und an den Wänden im Kiosk kann man eine Sammlung skurriler Gegenstände bewundern, wie man sie nur an einem solchen Ort finden kann. Von eingelegten Schlangen und anderem Getier bis zum Speer mit Zielfernrohr reicht das Repertoire. Abgesehen davon gibt es hier alles, was man braucht. Der Kaffee und die Muffins sind ganz gut und die Toiletten und Duschen relativ sauber. Und nebenbei wird auf dem Nachbargrundstück noch eine Emufarm betrieben.

Die nächste Pause wollen wir am Mt. Ebenezer machen. Sowohl auf der Karte als auch auf diversen Hinweisschildern entlang der Piste ist dort eine Raststätte ausgewiesen. Als wir jedoch dort ankommen, sieht alles mächtig verlassen und heruntergekommen aus. Ein Pärchen, dass dort auf einer Bank einen Imbiss nimmt, warnt uns ausdrücklich davor, die Toiletten zu benutzen. Für den Moment halten wir uns daran, auch wenn es speziell mir gerade schwerfällt.

Ein Stück weiter unterhalten sich drei Motorradfahrer miteinander. Zwei davon hatten wir am Tag zuvor schon Uluru gesehen, ihre Maschinen haben deutsche Kennzeichen. Wir gehen hinüber und kommen ins Gespräch. Susi und Matthias aus Nürnberg fahren mit ihren Bikes um die ganze Welt. Das nötigt uns allerhöchsten Respekt ab und wir folgen staunend ihrer Erzählung. Eigentlich wollten sie ungefähr ein Jahr unterwegs sein und haben dafür ihre Jobs gekündigt. Mittlerweile geht der Trend zu 24 Monaten. Mit dem Alter wird man doch schon etwas bequemer und eine so lange Zeit jede Nacht im Zelt zu schlafen und nach möglichst kostenlosen Zeltplätzen zu suchen ist wohl nicht mehr meins. Angeregt plaudern wir eine gute halbe Stunde und stellen fest, dass wir etwa zur gleichen Zeit auf Java sein werden. Mal schauen, ob wir die überaus sympathischen Leute noch einmal treffen. Die Welt ist ja ein Dorf.

Direkt an der Kreuzung von Lasseter und Stuart Highway liegt das kleine Örtchen Erldunda. Von der Straße aus sehen wir einen kleinen Campingplatz und beschließen, die Nacht dort zu verbringen. Von hier aus sind es nur noch 200 km bis Alice, eine gute Distanz für den letzten Tag morgen. Ich hätte zwar gern noch eine Nacht ganz allein in der Wildnis verbracht, aber wir sind uns nicht sicher, ob da noch Parkplätze entlang des Stuart Highway sind, auf denen Campen erlaubt ist. So nehmen wir die vorhandene Infrastruktur gern in Kauf und nutzen die Zeit, um mal ein paar Klamotten von Hand zu waschen. Für die Maschine ist es dann doch zu wenig. Im Vergleich zum Trubel in den letzten beiden Resorts ist es hier nahezu beschaulich. Wir wählen einen Stellplatz ganz am Ende des Platzes und sind so fast ungestört. Ein wenig Sorge machen mir nur die unweit an der Straße abgestellten Roadtrains, riesige Lastzüge mit bis zu vier Anhängern. Man kann sehen, wie die Fahrer in der Dämmerung ihre Zugmaschinen abkoppeln und damit von dannen fahren. Mir schwant nichts Gutes für den nächsten Morgen.

Für den Moment genießen wir aber noch einmal die Stille und den herrlichen Sternenhimmel an unserem letzten Abend als Camper.
Antworten