Dibbeldabbeldour-Südsee-Teil 2
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04.04.2019 # Perth nach Alice Springs, kleine Aufregung vor dem Abflug

Veröffentlicht: 10.04.2019

Sofern man nicht Business fliegt, hat man es beim Einchecken für Quantas-Flüge ausschließlich mit Automaten zu tun. Nachdem man sein Gepäck auf einer der zahlreichen Waagen noch einmal auf Übergewicht geprüft hat, druckt man sich seine Bordkarten und Gepäcklabel selbst aus. Dann noch die Taschen eigenhändig aufs Band gestellt und fertig. Funktioniert eigentlich super und man erspart sich das lange Anstehen am Counter.

Bei der Sicherheitskontrolle wird meine Reglertasche mal wieder zurückgehalten. Das ist nicht neu für mich und so mache ich mir keine Gedanken. Da ist ja nichts drin, was gefährlich ist und bis jetzt bin ich mit dem selben Inhalt überall unbeschadet durchgekommen. Bis jetzt. Der freundliche Officer, der sich meiner annimmt, macht mir klar, dass ihn irgendetwas stört. Ich verstehe zuerst nicht, was er meint, bis er auf mein Reel deutet und meint, dass das im Handgepäck verboten wäre. Das ist mir neu. Wahrscheinlich hat er Angst, dass ich mit den ca. 15m Schnur im Flieger Amok laufe.

Nach kurzer, aber zweckloser Diskussion werde ich mitsamt der Tasche zu einem Schalter geschickt, um das böse Teil noch als Gepäck einzuchecken. Ich frage mich, wie das funktionieren soll. Die Angestellte am Schalter meint, dass ich das Reel unmöglich separat aufgeben könne und so bleibt mir nichts anderes übrig, als die komplette Reglertasche abzugeben (auf die Art kann man mal ganz easy mehr als 23kg aufgeben J ) Ganz wohl ist mir dabei allerdings nicht. Die Tasche ist nicht abgeschlossen und der Inhalt einigermaßen wertvoll. Zum Glück kann wenigstens nichts kaputt gehen, die beiden sensiblen Teile sind gut geschützt. Trotzdem habe ich die ganzen beiden Flüge über das ungute Gefühl, dass ich meine Regler nie wiedersehe, weil die kleine Tasche beim Ausladen übersehen wird und dann im Pendelverkehr über Australien ihr Dasein fristet.

Wir kommen pünktlich um 5.20 Uhr in Melbourne an und können uns Zeit lassen. Ganze vier Stunden gilt es bis zum Abflug nach Alice Springs totzuschlagen. Hier ist es übrigens dank Zeitverschiebung schon 3 Stunden später als in Perth. Nachdem wir ein Terminal finden, in dem man nicht von der Klimaanlage schockgefrostet wird, richten wir uns häuslich ein. Trotz der frühen Stunde haben schon etliche Büdchen auf und wir müssen weder Hunger noch Durst leiden. Wir verbringen die Zeit mit Tagebuch schreiben, Essen, Trinken und Ukulele spielen. Schließlich sind wir ja gestern nicht zum Üben gekommen.

Um 9.25 Uhr geht es dann endlich weiter in Richtung rotes Zentrum. Die Maschine ist nahezu ausgebucht, so dass wir in den nächsten zweieinhalb Stunden ziemlich beengt sitzen. Mittlerweile sind wir schon seit über 24 Stunden auf den Beinen und haben Mühe, die Augen offenzuhalten. Zwischen dem ein oder anderen Nickerchen bemerke ich dank des Fensterplatzes, wie sich unten die Landschaft stetig verändert. Kurz vor der Landung sieht man wirklich nur noch eine rostrote Steppe, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Da ist es also, das rote Zentrum.

Nach der Landung in Alice Springs stellen wir unsere Uhren wieder um eine halbe Stunde zurück. Da kann man mit der Zeit echt durcheinander kommen. War es am morgen in Melbourne noch etwas frisch, so empfängt uns hier eine knallige Wüstenhitze. Wir werden froh sein, wenn wir aus unseren langen Klamotten kommen.

Am Gepäckband dann die große Überraschung. Meine Reglertasche ist entgegen allen Befürchtungen doch wohlbehalten angekommen und der Inhalt zumindest äußerlich unversehrt. Ich bin so etwas von erleichtert und leiste Quantas und allen Mitarbeitern der Gepäckverteilung innerlich Abbitte. Vom Flughafen in die Stadt gibt es regelmäßige Shuttle-Busse. Da wir aber nicht warten wollen, bis der nächste Bus voll ist und ein Taxi nur unwesentlich mehr kostet, entscheiden wir uns für letzteres. Nach ca. 20 min sind wir am ‚Jump Inn Alice Budget‘, wo wir uns für eine Nacht einmieten. Leider sind die Zimmer noch nicht fertig, so dass wir noch gut zwei Stunden übermüdet im Aufenthaltsbereich vor uns hindämmern. Wenigstens gibt es WiFi und was zu trinken.

Nachdem wir endlich die Zimmer bezogen haben, machen wir uns gleich auf den Weg zur Apollo Autovermietung. Von Deutschland aus hatten wir schon im Vorfeld über bestcamper.de einen Allrad-Camper gebucht. Die Übergabe geht recht zügig vonstatten, auch wenn wir den Typen am Tresen wieder sehr schwer verstehen. Papierkram gibt es wenig, alles wird mit einem Tablet abgewickelt. Das hat u.a. zur Folge, dass sich die drei Unterschriften, die ich zu leisten habe, nicht mal im Entferntesten ähneln. Na macht nix, im Zweifelsfall war ich das dann gar nicht.

Nach einem kurzen Abstecher ins Dorf, weil wir noch eine Genehmigung für einen bestimmten Streckenabschnitt brauchen, geht es umgehend wieder zur Herberge. Eigentlich wollten wir noch alles einkaufen, was wir für die nächsten 5 Tage brauchen würden, entscheiden uns aber doch dagegen. Das Auto steht über Nacht auf der Straße und wir wollen niemanden in Versuchung führen. Über Alice und seine Kriminalitätsrate hatten wir so einiges gelesen und so erschien uns das einfach sicherer. Zumal die Läden alle schon beizeiten geöffnet sind und wir das bequem noch vor der Abfahrt erledigen können.

Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns noch einen leichten Snack und einen Schlaftrunk, bevor wir noch vor 20.00 Uhr ins Bett fallen. War ja auch ein langer Ritt bis hierher und seit Yallingup haben wir nicht mehr wirklich geschlafen.
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#perth#nach#alice