Advent, Advent, die Sonne brennt ...

Durch die Sierra de las Nieves und den Regen geht es runter nach Marbella. Den Campingplatz in Cabopino hatten wir nicht zufällig gewählt. Die Freundin meines Bruders arrangierte dort ein Treffen mit ihrer Schwester und Mann. So lernten wir Sylvia und Arthur kennen, die seit 5 Jahren dort überwintern und uns für 7 Tage "adoptierten". Beide haben uns von ihren Ortskenntnissen profitieren lassen und mit trockenen und warmen Abenden in ihrem Vorzelt für Abwechslung gesorgt.  Wir haben schöne, gemeinsame Stunden bei leckerem Essen, gutem Rotwein, so mancher spannenden Geschichte und verlorenem Spiel verbracht. Auch die WM- Spiele wurden hier - mehr oder weniger leidenschaftlich - begleitet und kommentiert. Vielen Dank ihr Beiden!!!

So kam es auch, dass wir nach Marbella fuhren und angenehm von den kleinen Gassen und den netten Geschäften überrascht wurden. Die Tage in Cabopino an sich waren eher ruhig. Wir sind am Strand entlang gewandert und ins Hinterland, haben unsere Räder wieder mal geflickt und waren im Platz-eigenen Schwimmbad. Täglich kann man an einem abwechslungsreichen Programm teilnehmen, wenn man möchte - von Pilates über einen Spanischkurs bis zum Dart-Abend oder dem Versacken in der Pizzaria. Es wird viel geboten. Was stört es da, wenn die Sonne mal nicht scheint. Überwintern in Spanien ... wir werden sicher irgendwann mal darüber nachdenken. ;-)

Ach ja ... wenn die Sonne mal nicht scheint ... also dann ... wird es auch hier kühler. Denn wenn sie um 18 Uhr verschwindet, nimmt sie auch die sommerlichen 20°C mit und wenn sie gar nicht erst rauskommt, sind eine warme Jacke und dicke Strümpfe meine Favoriten. Plötzlich regnet es aus Kübeln und dann ist der "kleine" Vito unser ganzer Lebensraum, vom Wohnzimmer über Küche zum Schlafzimmer ... Dann fehlt mir schnell die Bewegung. Nichts will mehr so richtig trocknen und der Rücken tut weh vom Rumliegen. Der Toilettengang wird verquetscht bis die Augen tränen, aber bei dem Regen jagt man keinen Hund vor's Auto. Und plötzlich knallt die Sonne wieder durch und tut so, als wäre nichts gewesen. Schnell werden Tisch und Stühle vorgezerrt, der Kaffee gekocht, die Jacke abgeworfen und der spanische Winter genossen. Die Aussicht auf ein festes Quartier legt sich wie ein wärmendes Tuch über meine Schultern.