Clara und Matze
Clara und Matze
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Türchen 24- Weihnachtszeit im Fast- Outback

Veröffentlicht: 24.12.2019

Im Princess Alexandria war ziemlich was los in der Notaufnahme, trotzdem wurde ich schnell reingerufen. Nach anfänglicher Freude darüber, musste ich feststellen, dass das nur ein weitaus längerer Teil der Warteschlange vor mir lag. Aber was solls, hatte ja nicht wirklich eine Wahl, zum Glueck leistete Matze mir bald Gesellschaft und wärmte mich- es herrschten deutsche Wintertemperaturen in dem Gebäude, die Klimaanlagen liefen überall auf Hochtour. Schließlich wurde ich kurz abgetastet und dann in eine Röhre geschoben, in der meine gesamte Wirbelsäule abgecheckt werden konnte, ich hatte auch ziemliche Nackenschmerzen und die Aerzte wollten sichergehen, dass nicht noch mehr kaputt war. Dann nochmal ein exakteres Röntgen.. Bis das alles geschehen war, war es um 5.30, ich hatte Matze gegen 23 Uhr weggeschickt, damit er wenigstens etwas schlafen konnte- hier wegen der Kälte, der lauten Pieptöne und des grellen Lichtes keine leichte Sache. Ich döste 2 Mal aufgrund der Dosis an Schmerzmitteln weg, wurde jedoch aufgeweckt. 6 Uhr durfte ich duschen gehen und Matze sackte mich ein, ich war regelrecht verwirrt, nicht bleiben zu müssen, worauf ich mich bereits seelisch eingestellt hatte. Nachdem wir etwas gefrühstückt und mein Rezept für Oxycodon in der Apotheke eingelöst hatten, machten wir unsere Wäsche und suchten uns ein schattiges Plätzchen, wo ich das nervige Korsett fuer ein paar Minütchen loswerden und mich ausgestreckt auf den Boden legen konnte. Es war brütend warm, aber man will ja nicht meckern, besser als der Frost im Krankenhaus. Ich hatte unsere Gastfamilie kontaktiert, denen wir über Weihnachten helfen wollten und denen ich von Fiji aus eigentlich schon abgesagt hatte, sie wollten uns trotzdem gern ab dem Folgetag bei sich haben. Wir besuchten noch eine nette kleine Brauerei in der Fish Lane und machten uns dann auf den Weg nach Südwesten. Die Nacht verbrachten wir auf dem “The Gorge” Campingplatz in der Nähe eines wunderbar kalten Baches, nicht weit entfernt der Familie. Schlafen konnte ich erstaunlich gut, nur beim Sachen von A nach B schaffen konnte ich nicht helfen und fühlte mich nutzlos. Am nächsten Morgen erreichten wir das Haus gegen 11, der Vater Chris und der Sohn Ben waren da, wir sollten uns zunächst erstmal einleben und entspannen. Ich fühlte mich von der 1. Minute an wohl in diesem Haus mit seinen hohen Wänden, den angenehm kühlen Fliesen und den vielen massiven Holzmöbeln. Alles war bereits weihnachtlich geschmückt. Am Abend halfen wir mit dem Füttern der Tiere (Pferde, Ziegen, Hühner, 1 Kuh, 2 Hunde, 2 Katzen) und Kochen des Abendessens. Überall gab es reichlich zu Essen und wir durften uns alles nehmen, was wir wollten. Um unser schlechtes Gewissen zu bekämpfen, legten wir uns am nächsten Tag richtig ins Zeug, ich natürlich mit Vorsicht. Wir machten den Auslauf der Ziegen sauber und die Wiese (ok, das vertrocknete Gras) neben der Einfahrt, fütterten Tiere und entspannten. Da es guten Lesestoff und einen schönen Ausblick auf die umliegenden Hügel gab, war sogar ich befriedet. Abends kamen Nachbarn vorbei und es gab Gegrilltes, leckeren Wein und Salate. Es war schön, dieses Familienleben mitzuerleben, auch wenn sich Erin (die Tochter) und Ben gern mal stritten, die Atmosphäre war sehr angenehm. Alicia war eine liebevolle und direkte Mutter, Chris chillte wie Matze gern mal auf dem Sofa. Wir machten einen Ausflug zu einem Campingplatz, der einem Freund der Familie gehörte, nutzten den Spieleraum und danach ging es kinderfrei in eine Brauerei in der Nähe. Matze genoss das Gespräch mit dem Brauer und wir konnten in Ruhe alles verkosten, vor allem das “Spiced Pumpkin Beer” war eine sehr interessante Neuentdeckung. Schon stand Weihnachten vir der Tür, war brachten die Wohnung auf Hochglanz. Mit einer Freundin der Familie packte ich Geschenke ein und Matze machte dafür mehr Putzarbeiten. Wir haben uns viel Mühe mit den Kartoffelsalat, auch wenn er bestimmt nicht an Oma Giselas rankommt, wurden wir in den höchsten Tönen gelobt. Dazu gabs leider keine Wiener (schwer aufzutreiben), aber Käsekrainer und Bratwürste. Geschenke werden die Kinder west Morgan früh ausparken, das läuft hier wie in England/Amerika. Nach dem Essen lief "Kevin allein zu Haus" und Alicia und Corinne durchforsteten alte Fotoalben, sie kennen sich seit sie 16 waren, wo sie Beide noch im Norden von Sydney wohnten. Ich musste herzhaft lachen, auch wenn nicht alle Geschichten lustig waren, vor allem Corinne hatte keine einfache Jugend und hat Probleme mit ihrem Freund, deshalb ist wie Weihnachten unabhängig unterwegs. Gut für uns, da wir den Tag über wieder Jemand Neues zum Quatschen hatten. Die Beleuchtung am Baum ist eher kitschig-amerikanisch, aber die Räuchermänneln aus Deutschland mit uns sehr bekannten Duftnoten lassen dann doch etwas Weihnachtsnostalgie aufkommen.

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