Clara und Matze
Clara und Matze
vakantio.de/cum

Türchen 12 - Knochenarbeit auf dem Erdbeerfeld

Veröffentlicht: 12.12.2019

Am 2. Tag unserer Ankunft auf dem Erdbeerfeld ging die eigentliche Drecksarbeit los. Wir kamen morgens um 6.30 auf dem Feld an und durften uns zuerst ein paar Trolleys aussuchen. Große dreirädrige Wagen, auf denen man sitzen, sie mit Kisten beladen und durch die Felder schieben konnte. Wir bekamen eine Bahn zugewiesen und uns wurde gezeigt, was genau man Pflücken sollte (Reifegrad 100-90% - maximal eine grüne Samenreihe am Stängel) und los gings. Wir waren grandios langsam und schafften an diesem Tag ca 15 Kisten. Zu einem Preis pro Kiste von $2,70 (ca 1,50 €) sind das ungefähr 40 Dollar; nicht besonders viel für gute 6 Stunden Arbeit. Uns wurde allerdings Mut gemacht. Andere Leute waren anfänglich deutlich schlechter und machten jetzt schon richtig viel. Wir wollten nicht so richtig daran glauben, aber tatsächlich verbesserten wir uns doch ein ganzes Stück über die nächsten Tage und Wochen. Leider reichte das nicht wirklich um die Rechnungen zu bezahlen und nebenbei noch Geld zu sparen, und das obwohl wir auf dem Campingplatz lebten und nur selten mal Essen gingen. Der Campingplatz war zum Glück wunderschön. Mitten im Wald an einem Bach gelegen und riesengroß, wurde dieser von einem älteren Pärchen geleitet. Diese waren sehr offen gegenüber Kleidung eingestellt und der Platz war einer der wenigen nudistenfreundlichen Orte in ganz Queensland. Und sobald es etwas wärmer wurde sah man immer mehr Leute wie Gott sie schuf. Wir hatten unser Zelt dicht am Bach aufgestellt (Unser richtiges, nicht das Dachzelt. Schließlich brauchten wir ja unser Auto täglich), mit einer Lichterkette geschmückt und eine Lagerfeuerstelle gebaut. So ließ sichs leben. Morgens standen wir so gegen 5.45 auf, machten uns Kaffee und fuhren die Viertelstunde aufs Erdbeerfeld. Die Arbeit wurde leider über die Zeit nicht besser, sondern schlimmer. Wir schafften zwar mehr Kisten am Tag, der Preis fiel allerdings und wir mussten immer länger arbeiten. Eines Tages, wir hatten gerade frei, machten wir uns auf den Weg zu einem Wasserfall, den wir sehen wollten. Unterwegs überlegten wir, wo wir schön Mittagessen gehen könnten und die Wahl fiel auf ein bayerisches Restaurant in Maleny. Dort angekommen fühlten wir uns gleich wohl. Wir wurden herzlich willkommen geheißen, alles sah typisch bayrisch aus, es gab deutsches Bier und überall roch es . Die Chefin wirkte nett und beschwingt und nach einer kurzen Unterhaltung bot sie uns einen Job an. Fertig von der Arbeit auf dem Erdbeerfeld und der schlechten Bezahlung willigten wir ein. Start für Clara sollte der 15. 8. sein, mich brauchte sie erst 2 Wochen später. Alles war so abgesprochen, dass wir von einem befreundeten Farmer bezahlt werden, für die Farmtage, und sie klärt das mit ihm. Clara "genoss" also ihre letzte Woche auf dem Erdbeerfeld, während ich mich mit noch 3 weiteren konfrontiert sah. Zwischendurch hatten wir noch ein Probearbeiten, welches nicht allzu lange ging und wir bekamen ein leckeres Abendessen zum Dank. Donnerstag der 14.8 war Claras letzter Tag. Zum Glück waren es nur einige Stunden auf der Farm und danach brachte ich sie zum Restaurant, 40km nördlich vom Campingplatz. Wir gingen noch etwas trinken mit den Leuten aus dem Restaurant, dann fuhr ich wieder nach Hause. Die nächsten Nächte waren sehr kalt alleine im Zelt, aber zum Glück waren die anderen Leute auf Arbeit echt cool. Der Preis fiel noch weiter, die Tage verlängerten sich noch mehr und ich sehnte das Ende herbei. Clara kam zum Glück noch zwei Mal für ihre 2 freien Tage zu Besuch und dann war endlich der letzte Tag gekommen. Ich hatte Freitag den letzten Tag. Das Gefühl war unbeschreiblich. Endlich hatte ich die Plackerei hinter mir. Ich packte all unser Zeug vom Campingplatz zusammen und wieder ins Auto und startete gegen 9 Uhr abends gen Maleny. Als ich ankam hatte Clara gerade Feierabend. Ich lernte Klaus, Barbaras Mann, kennen und bekam eine kurze Einweisung, was ich am nächsten Tag zu tun hatte. Danach fuhren wir zu unserem neuen Zuhause, das Haus von Barbaras Tochter, das wie eine WG angelegt war. 
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