Clara und Matze
Clara und Matze
vakantio.de/cum

Türchen 11- Roadtrip Teil 2

Veröffentlicht: 11.12.2019

Unser nächstes Ziel ist die -natürlich illegale- Grashochburg von New South Wales, Nimbin. Die vom Altersdurchschnitt etwa in den 40ern liegende Gemeinschaft dort hat einen Hang zu Kunst, Musik und allgemein allem Handgemachten. Wir bummeln durch die liebevoll gestaltete Hauptstraße mit ihnen zahrleichen kleinen Läden, aller paar Meter steigt uns intensiver Grasgeruch in die Nase. Sehr schön finde ich den Wunschbaum auf der Terasse eines Cafes, ich lese neugierig einige der vielen Zettelchen, die an ihm hängen. Von Nimbin aus starten wir nach Byron, wo ich Matze meine Lieblingsecken zeige. Wir schlagen unser Dachzelt im sehr idyllisch gelegenen Holiday Park auf und besuchen die Byron Bay Brewery. Abends essen wir in einem Biergarten lecker Lasagne und Känguruh-Steak Burger und lauschen den melodischen Klängen des Musikers Micka Szene (für alle, die mal auf YouTube reinhören möchten). Etwas bedrückend finde ich die zahlreichen "Vermisst" Plakate, die den belgischen Backpacker abbilden, der hier vor einigen Wochen das letzte Mal gesehen wurde. Da seine Spur zur Klippe am Leuchtturm führt, geht man davon aus, dass er gestürzt ist und ertrank. Memo an Alle: Keine betrunkenen Kletteraktionen, das kann böse ausgehen...Als nächstes gehts an die Gold Coast, wo wir eine kleine Wanderung machen und eine weitere Brauerei besuchen (man hat ja praktisch Urlaub ^^). Burleigh Heads gehört eindeutig zu den schöneren Ecken dieses sonst so von Hochhäusern dominierten Bezirks. Am 18.7. kommen wir dann im "Somewhere to Stay" in Brisbane an. Ich habe eigentlich 2 Betten in einem 6er Zimmer reserviert, als wir jedoch in das zugeteilte gehen, ist nur 1 Bett frei. Wir kehren zur Rezeption zurück, der arme Neuling dort fühlt sich mit der Situation überfordert, er gibt uns schließlich ein komplett leeres 6 Bett Zimmer. Damit sind wir durchaus einverstanden, als wir am nächsten Tag erfahren, dass sich niemand mehr kommen würde bis wir ausziehen, legen wir kurzerhand 2 Matrazen auf den Boden, um nebeneinander schlafen zu können. Wir machen einen Ausflug in den Botanischen Garten im Nordwesten Brisbanes, wo es gigantische Kakteen und zahlreiche Farnarten zu bewundern gibt. In einer kleinen Galerie lernen wir die Künstlerin Robyn Carr und ihre deutsche Freundin kennen, die uns spontan auf einen Kaffee und Kekse einladen. Das ist eines der Dinge, die ich am Backpackerdasein liebe: Man ist offen für solche Begegnungen, Austausch, spontanes Bleiben... Später schlemmen wir in einem Gnocchi- Restaurant in Paddington. Am nächsten Tag ist wieder Brauereitour angesagt, wir starten mit der Green Beacon, dann gegt es in die Newstead. Beide liegen in Newstead, beide sind sehr gut. Die 2. braut so verrückte Sachen wie ein 100% Haferflocken Dunkelbier und ein 100% Weizenbier, wir nehmen uns gleich einige Dosen mit. Nach 3 Tagen kehren wir Brisbane dann den Rücken und setzen unsere Tour nach Norden fort, auf unserer Agenda steht nun: Farmarbeitsuche, um das 2. Jahr in Australien zu sichern. Zunächst gönnen wir uns eine Paddeltour bei Bribie Island, wo wir Stichrochen im Wasser beobachten können. Wir verbringen die Nacht auf einem Rastplatz am Ufer, wo wir ein Paar aus Frankreich kennenlernen, die einen Job auf einer Erdbeerfarm in der Nähe haben. Sie geben uns die Adresse, wir fahren gleich darauf hin und bekommen den Job. So einfach kanns gehen :) Zunächat treffen wir einen der Zwischenvermittler (Contractor) auf dem Feld, der uns sagt, wir müssten in der Farmunterkunft schlafen. Als wir uns diese angucken- unschöne Containerhütten und Massen an Menschen- kommen wir mit einigen Leuten ins Gespräch, die uns "Big Mama" als Contracor ans Herz legten. Sie sei fair und ein guter Mensch, die Arbeit sei halt schlecht bezahlt und öde, aber jeder Tag- egal wie lang- zählt für die 88 Tage. Damit fällen wir unsere Entscheidung und machten uns auf die Suche nach "Big Mama". Am nächsten Morgen fangen wir an, ausnahmsweise ist Unkraut jäten dran, was sehr rückenunfreundlich ist aber auch nur bis mittags geht. Am nächsten Tag startet dann der normale Erdbeerpflückalltag und eins schon vornweg: Es ist Drecksarbeit. 

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